Wanderung zum „Videodreh“

Am vergangenen Wochenende waren wir zum Filmen in der Sächsischen Schweiz unterwegs. Ein Videoclip entstand für das Gemeinschaftsprojekt Sandsteinwandern.de. Das Wetter meint es in diesem Herbst besonders gut mit den Wanderern, weshalb wir uns entschlossen, die Filmaufnahmen mit einer kleinen Wanderung zu kombinieren. Diese ist durchaus zur Nachahmung empfohlen und eignet sich wegen der Länge von nur etwa 12 km auch für kurze Tage im November oder Dezember. Mit einer guten Wanderkarte ist die Tour kein großes Problem (empfohlen Böhmkarte „Schrammsteine Affensteine“, 1:10.000 oder „Hintere Sächsische Schweiz, Blatt 1 – Schrammsteine, Affensteine, Zschirnsteine“, 1:15.000, Sachsen Kartographie GmbH Dresden). Die Wanderung weist alle Merkmale auf, die wir selbst besonders schätzen: Stiegen, Aussichtspunkte und zumindest teilweise Wegabschnitte, die nur wenige Touristen nutzen.

Domwaechter

Domwaechter – Eingang in den Kleinen und Großen Dom

Startpunkt ist der Wanderparkplatz Nasser Grund im Kirnitzschtal (derzeit nur von Bad Schandau aus erreichbar, das Kirnitzschtal wir abschnittsweise diesen Winter wegen Bauarbeiten gesperrt). Wir gehen auf dem breiten Wanderweg in den Nassen Grund hinein bis zum Abzweig Jordanweg. Auf dem Jordan gelangen wir bis zur Wegkreuzung mit der Zeughausstraße und wenden uns hier nach links. Der gelb markierte Wanderweg führt uns in den Dom hinein. Zunächst machen wir einen Abstecher in den Großen Dom zur Sachsenhöhle, einem gewaltigen Felsüberhang (kein markierter Wanderweg, etwas schwer zu finden). Wer auf den Abstecher verzichten will, kann gleich auf dem Wanderweg in den Kleinen Dom hineingehen.

Sachsenhöhle

Sachsenhöhle im Großen Dom

Ein steiler Aufstieg bringt uns zur Oberen Affensteinpromenade. Hier wenden wir uns nach links und folgen dem Verlauf der Promenade. Immer wieder gibt es jetzt herrliche Blicke zu genießen, zunächst in den Großen Dom, später ins Bauerloch und zum Schluss in den Großen Zschand. Zunächst gelangen wir aber zur Kreuzung mit dem Aufstieg aus der Wilden Hölle. Bald wird die Obere Affensteinpromenade zum Bergpfad und damit etwas anspruchsvoller, was die Trittsicherheit betrifft. Nach dem Ausstieg der Zwillingsstiege (keine Abstiegsmöglichkeit) umrunden wir in luftiger Höhe das Große Bauerloch und gelangen an die Kreuzung mit der Häntzschelstiege.

Bergpfad Obere Affensteinpromenade

Bergpfad Obere Affensteinpromenade

Dass wir uns ihr nähern, ist meist unschwer am Geräuschpegel  zu erkennen. Auch an diesem Novembertag herrscht viel Betrieb auf der Stiege. Wir bleiben auf der Oberen Affensteinpromenade und setzen unseren Weg noch einige Minuten fort.

Bald gelangen wir zur einzigen Stelle, die unsere Aufmerksamkeit bezüglich der Wegfindung erfordert. Wir suchen den Abstieg durch die Wolfstiege.

Wolfsstiege

Wolfsstiege

Diese ist als Kletterzugang (schwarzes Dreieck) markiert und führt zwischen den eindrucksvollen Kletterfelsen Wolfsturm und Wolfsspitze steil nach unten. Leider ist von den ehemaligen Holzeinbauten im Steilstück nichts mehr vorhanden. Der Abstieg gestaltet sich deshalb auf dem feuchten Felsen und ohne Tritthilfen schwierig. Mit der notwendigen Vorsicht erreichen wir schließlich den mit rotem Strich markierten Königsweg am Fuß der Affensteine.

Blick von der Affensteinpromenade

Blick von der Affensteinpromenade

Wir wenden uns nun nach links und gelangen bald zum Bloßstock. Wer es bequem haben möchte, nutzt jetzt den markierten Wanderweg zum Beuthenfall. Wir haben aber noch etwas anderes vor. Im Sommer war der Zugang zur Zwillingsstiege wegen Baumfällarbeiten längere Zeit gesperrt. Wie sieht es jetzt hier aus? Um diese Frage zu beantworten, gehen wir ein Stück auf dem Bergpfad Richtung Häntzschelstiege weiter und verlassen ihn am Aufstieg zur genannten Steiganlage. Der Bergpfad führt nach links bergan zum Einstieg der Häntzschelstiege. Wir gehen aber geradeaus weiter. Der Weg führt ins Bauerloch hinein zum Zugang der Zwillingsstiege. Diese wollen wir aber heute nicht mehr erklimmen. Wir wenden uns vielmehr nach rechts, gehen aus dem Bauerloch heraus und sehen die Hinterlassenschaften der Baumfäller.

Zugang Zwillingsstiege

Zugang Zwillingsstiege

Kein schöner Anblick. Der Weg wurde zudem von den Unwettern des vergangenen Jahres stark in Mitleidenschaft gezogen.

An der Unteren Affensteinpromenade angekommen entschließen wir uns, den Weg geradeaus fortzusetzen. Ein breiter Forstweg führt in den Kroatenhau hinein. Es ist die sogenannte Gasteltilke. Unmarkiert aber bequem geht es abseits der Touristenströme Richtung Beuthenfall. An einer Stelle muss man etwas aufpassen. Der zu nutzende Weg macht eine leichte Rechtsbiegung, ein Forstweg führt auch gerade weiter und endet an der Steilwand. An der Rechtsbiegung liegt derzeit ein Baumstamm über den gesamten Weg. Wir halten uns also leicht rechts und erreichen bald den Hauptwanderweg kurz vor dem Beuthenfall. Der wieder frei zugängliche Flößersteig – er war nach den bereits erwähnten Unwettern 2010 lange Zeit gesperrt – führt uns zum Parkplatz Nasser Grund zurück.

Zum Abschluss gibt es natürlich auch an dieser Stelle noch den während der Wanderung entstandenen Videoclip zu sehen.



Die im Clip zu sehenden Edelstahlklammern existieren nicht mehr. Spätestens seit März 2012 ist der Aufstieg über die Steighilfen nicht mehr möglich!

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