Sandsteinfelsen mit Fernblicken

Blick vom Rabentürmchen zum Kleinen Winterberg

Nach dem Ende der Besuchersperre (für Nichtanwohner) der Sächsischen Schweiz war ein Ansturm auf das flächenmäßig kleine Gebirge zu erwarten. Verständlicherweise. Schließlich mussten die Wander- und Kletterfreunde bei schönstem Wetter in ihren Wohnungen ausharren. Und das Wetter meinte es wirklich gut mit den Wander- und vor allem Kletterfreunden in diesem April. Ob es an der geringeren Luftverschmutzung lag? Darüber sollen sich die Experten streiten. Jedenfalls gab es eine ungeahnte Fernsicht in diesen Tagen am Ende des Monats, meist bei fast wolkenlosem Himmel.

Ich hatte mich mit zwei Stiegenfreunden unserer IG verabredet. Selbstverständlich immer nur einzeln, denn mehr als zwei Leute aus fremden Haushalten dürfen ja immer noch nicht gemeinsam Wandern. Die Sache mit dem Wandern betrachtete ich skeptisch. Da die Schulen geschlossen und viele Werktätige in Kurzarbeit waren, musste man wohl mit stark frequentierten Wegen – selbst mitten in der Woche – rechnen. So war es dann auch tatsächlich. Am 23. April fand ich gegen 10.30 Uhr kaum noch einen freien Parkplatz an der Neumannmühle im Kirnitzschtal. Nach meiner Ankündigung im vorhergehenden Blogbeitrag sollten das Rabentürmchen und der Große Lorenzstein das Ziel einer kleinen Klettertour werden. In „Zweierseilschaft“ ging es los. Wanderer wurden bereits wenige Meter nach dem Parkplatz auf dem breiten Hauptwanderweg in den Großen Zschand gebremst. Gesperrt: Weg in den den Großen ZschandHier ging es heute nicht mehr weiter. Auf der Homepage der Nationalparkverwaltung gab es dazu keinen Hinweis. Ratlos standen einige Wanderer vor der Absperrung und erkundigten sich nach Alternativen. Eine solche stellt der Aufstieg durch die Spitzsteinschlüchte dar, den wir ohnehin als kürzesten Weg zum Rabentürmchen nutzen wollten.

Rabentürmchen mit Kletterweg 'Sagenhafte Kante'Der Aufstieg auf den kleinen Felsen über den Alten Weg stellt für „richtige Kletterer“ keine Herausforderung dar, für mich also gerade richtig. Die Aussicht entschädigt für die Anstrengung. Unglaubliche Fernblicke eröffnen sich bei strahlend blauem Himmel. Die nachfolgenden Fotos sollen einen kleinen Eindruck vermitteln, auch wenn die Bilder nur von der Kamera eines Smartphones stammen. Hätte ich gewusst, was mich an diesem Tag erwartet, wäre ich sicher fototechnisch besser ausgerüstet gewesen.

Blick vom Rabentürmchen zu den Affensteinen Blick vom Rabentürmchen zum Kleinen Lorenzstein Blick vom Rabentürmchen zum Neuen Wildenstein (Kuhstall) Gipfelblick und -glück

Der Weg am Gr0ßen Lorenzstein entlang ist dann noch ein Leckerbissen für Wander- und Stiegenfreunde, wie die kleine Gif-Animation zeigen soll.

 

Vier Tage später war ich mit einem zweiten Stiegenfreund in Naundorf verabredet. Ziel an diesem Tag: der Kleine Bärenstein. Gleich mehrere Familien treffen wir am genannten Felsen. Um dem Kontakt aus dem Weg zu gehen, wählen wir als Aussichtspunkt lieber den Thürmsdorfer Stein mit seinem leicht zu bezwingenden Alten Weg.


Thürmsdorfer Stein - Alter Weg Thürmsdorfer Stein - Alter Weg Thürmsdorfer Stein - Alter Weg, Gipfelkamin

Nur beim Gipfelausstieg ist etwas Klettertechnik gefragt. Wir sind ganz allein auf dem Gipfel bei erneut grandioser Fernsicht. Tiefenentspannt und mit großer Freude genießen wir die Aussicht.


Thürmsdorfer Stein - Gipfelblick Thürmsdorfer Stein - Gipfelblick Thürmsdorfer Stein - Gipfel - Copyright: Wolfgang H.

Rhombus - Kletterfelsen am Kleinen Bärenstein - Copyright: Wolfgang H.Rhombus - ohne GipfelblickDa der Tag noch jung ist, entschließe ich mich, dem unweit gelegenen Rhombus einen Besuch abzustatten. Der Felsen ist allerdings zu niedrig, um einen richtigen Fernblick über die an dieser Stelle noch dicht und hochgewachsen stehenden Bäume zu gestatten. Lohnt sich also nicht für eine Aussicht.

Zwei kurze Bemerkungen zum Abschluss des Blogbeitrages:
Wer die Gipfelfotos vom Rabentürmchen aufmerksam betrachtet, sieht die enormen Schäden, die der Borkenkäfer in den letzten beiden Jahren auch im Kleinen Zschand und im Wildensteiner Gebiet angerichtet hat. Wahrscheinlich werden die Fichtenbestände in wenigen Jahren in diesem Teil der Sächsischen Schweiz verschwunden sein.

Wenn ich in kurzen Bemerkungen auf „leichte Kletterwege“ hinweise, so trifft das natürlich zu. Allerdings sollte niemand dies zum Anlass nehmen, sich ungeübt selbst auszuprobieren. Das ist keine Aufforderung zum Leichtsinn. Immerhin verfügen wir über das notwendige Equipment zum Klettern und über eine gewisse Erfahrung, wenn auch nur im „ganz unteren“ Schwierigkeitsbereich.

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