Aufstieg nur für mutige Wanderer: Falkenstein

am Kindererholungsheim in Dittersbach

am Kindererholungsheim in Dittersbach

Die Böhmische Schweiz hält noch so manche Überraschung für uns bereit, wie wir am Karfreitag feststellen konnten. Auf unserer Wanderung durch die Dittersbacher Felsenwelt (Bericht auf www.zwillingsstiege.de) stießen wir auf den Zugang zur ehemaligen Burg Falkenstein. Der Aufstieg ist unmarkiert, aber recht leicht zu finden. Vom kleinen Ort Dittersbach (Jetrichovice) folgen wir der Markierung gelber Strich, die direkt am Parkplatz und dem Kindererholungsheim (siehe Bild links) in das Stammbrückental hineinführt. Nach nur etwa 10 Minuten Wanderung auf dem breiten Weg sehen wir links ein Hinweisschild mit der allerdings nur tschechischen Beschreibung der mittelalterlichen Burg Falkenstein (Falkenštejn).

Auf einem breiten sandigen Weg erfolgt der Zugang zum Felsen,  der auf der linken Seite des Aufstiegsweges gelegen, sich zunächst recht unscheinbar hinter den Bäumen verbirgt. Viel dominanter ragen rechts die Felsen des Rabensteins auf, der sich allerdings nicht besteigen lässt (Verbotsschild beachten!).

Wir gelangen zunächst auf einen breiten Sattel und stehen direkt vor dem Burgfelsen. Der Pfad läuft um den gesamten Falkenstein herum. Wir müssen uns entscheiden: nach links, wo der Weg immer schmaler am Abgrund entlang geht oder nach rechts die bequemere Variante? Wir gehen natürlich nach links. Das sieht fast so aus wie am Oberen Terrassenweg. Nur fehlen hier jegliche Haltegriffe. Also schön am Felsen festhalten und die stark ausgesetzte Stelle passieren. Wer sich hier nicht traut, wird den Gipfel nicht erreichen. Der schmale Weg wird bald wieder breiter und bequem zum Laufen. Wir gelangen auf die Rückseite des Felsens und finden neben einer Gedenktafel den Aufstieg zum Gipfel.

Kleine Kletterei am Zustieg zum Gipfel

Kleine Kletterei am Zustieg zum Gipfel

„Ein einfacher Gang wird das nicht, dachte ich mir im Stillen. Das werde ich wohl allein und ohne Rucksack versuchen (müssen).“ Deshalb gibt es leider die bewegten Bilder nur vom Einstieg. Die ersten Meter sind kletternd zu überwinden. Danach schaut man in einen schmalen Kamin, der steil nach oben führt. Im Wanderführer „Böhmische Schweiz“ vom Berg- und Naturverlag Rölke hatte ich beiläufig gelesen: „…Weiter geht es teils kletternd über eine in den Sandstein gehauene Stufenreihe aufwärts…“. Geht es eben nicht – über die Stufenreihe! Die Fotos können das leider nicht richtig dokumentieren, da eine Person zum Bezug fehlt (und ich eben leider allein hier drin steckte). Auf die Stufen habe ich mich nicht getraut. Die sind so schmal, dass man nur mühsam nach oben balancieren kann. Es gibt praktisch keine Haltemöglichkeit für die

Treppe nicht empfohlen!

Treppe nicht empfohlen!

Hände an der bearbeiteten Wand. Und mitten im Aufstieg ist ein Absatz, den man aus meiner Sicht nicht so leicht übersteigen kann. Genau an dieser Stelle geht es aber vielleicht knapp 2 Meter nach unten. Dort in den Kamin herunterzusteigen, erschien mir dann doch zu gewagt. Also zwängte ich mich neben den Treppenresten im Kamin nach oben. Einige Wurzeln lassen sich gut zum Halt nutzen. Der Ausstieg ist dann ganz „easy“. Hier gibt es breite Treppenstufen zum Burgplateau. Von der alten Burganlage sind nur noch ganz kümmerliche Reste zu sehen. Der Blick vom Gipfel ist ebenfalls recht eingeschränkt – gut zu sehen natürlich der direkt gegenüberliegende Rabenstein.

Wer also eine Rundsicht auf die Dittersbacher Felsen erwartet, wird vielleicht enttäuscht sein (der kann aber noch den Marienfelsen in 30 Minuten Wanderzeit erreichen), wer eine Stiege als Herausforderung sucht, ist hier genau richtig.

Nach einer kurzen Rast geht es wieder an den Abstieg. Abseilen kann ich leider nicht. Ich muss durch den schmalen Kamin wieder nach unten. Zum Schluss bleibt noch das Abklettern des Zugangs und die Umrundung des Burgfelsens, dieses Mal aber über den bequemen Weg. Schließlich wollen wir uns ja den gesamten Rundweg anschauen.

Videoclip:

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2 Antworten zu Aufstieg nur für mutige Wanderer: Falkenstein

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