Ein Dom in der Sächsischen Schweiz

Archiv – ruebezahlstiege.de/blog – Artikel vom März 2011:

Zugang zum Großen Dom

Zugang zum Großen Dom

Eindrucksvoll und weithin sichtbar ragen die Rohnspitze und der Domwächter (siehe Bild) aus dem mächtigen Felskessel heraus, der den „Großen Dom“ in der Sächsischen Schweiz bildet. Wir befinden uns im Gebiet der Affensteine. Hier gibt es viele Möglichkeiten des Aufstiegs vom Zeughausweg und der Unteren Affensteinpromenade, wie sich der Weg später nennt, zur Oberen Affensteinpromenade. Ein mit einem gelben Strich markierter Wanderweg führt durch den Kleinen Dom zu besagtem Höhenweg auf den Affensteinen, der sich später als Gratweg bis zu den Schrammsteinen fortsetzt. Mehrere Besucher unserer Website und Blog-Leser fragten mich, weshalb ich den Aufstieg durch den Großen Dom nicht in meine Stiegenmatrix aufgenommen hätte. Weshalb nicht? Weil diese ehemals so beliebte und oft begangene Domstiege eigentlich nicht mehr existiert. Nach einem Felssturz wurde der Aufstieg in den Kleinen Dom verlegt.

Bereits Ende des 19. Jahrhunderts war der Große Dom ein beliebtes Ausflugsziel und Picknickplatz für ganze Familien, wie ein altes Foto im Stiegenbuch von Axel Mothes „Der Weg ist das Ziel, Band II“ auf Seite 123 zeigt. In den Großen Dom führt immer noch

alte Domstiege

alte Domstiege

ein unmarkierter Weg. Wie gut der Zugang einst ausgebaut war, davon zeugt heute noch die Befestigung durch großes Sandsteinpflaster. In den Großen Dom gehen heute meist nur noch Kletterer. Schließlich befinden sich hier neben den eingangs genannten beiden Kletterfelsen weitere lohnende Ziele. Für Wanderer ist der Große Dom heute kaum noch von Interesse. Denn der Weg in den Kessel hinein endet (scheinbar) als Sackgasse.

Ein Kletterzugang bringt uns jedoch zu den Resten der ehemaligen Domstiege. Steil geht es nach oben. Wir erreichen bald die ersten Steinstufen, die uns beim Aufstieg helfen. Einige Meter weiter finden wir die ausgeschlegelten Auflagestellen für Hölzer der ehemaligen Steighilfen. Wir müssen uns aber heute ohne diese behelfen (siehe Bild). Nach einigen weiteren Stufen gelangen wir auf einem schmalen Felsband zur eigentlich neuralgischen Stellen unseres Aufstiegs. Eine schräge Felsplatte versperrt uns den weiteren (leichten) Aufstieg. Und das ist auch der Grund, weshalb ich sage: nichts für Wanderer! Bei trockenem Wetter kann die Platte – auf Reibung gehend – gemeistert werden (der Felsen rechts bietet auch Möglichkeiten für einen Halt der Hände, früher hing hier ein Kletterseil als Hilfsmittel).

alte Domstiege

alte Domstiege

Das sollte man aber den Kletterern überlassen. Leider haben einige „Bergfreunde“ versucht, die Platte zu umgehen und im wirklich steilen Hang auf dem nur dünnen Mutterboden ihre Spuren hinterlassen. Das wird nicht lange gut gehen und der Hang wird an dieser Stelle abrutschen. Deshalb meine Meinung dazu: Wer es sich zutraut, soll die Felsplatte nach oben gehen oder er möge umkehren. Aus diesem Grund werde ich auch den Zugang nicht beschreiben – der Natur zuliebe. Hat man die schräge Felsplatte bezwungen, sind es nur noch wenige Höhenmeter bis zur Oberen Affensteinpromenade. Einige Steinstufen helfen uns im oberen Teil noch vor dem Ausstieg, den wir in der Nähe der Zerborstenen Türme erreichen. Von der Oberen Affensteinpromenade genießen wir nun die herrliche Aussicht Richtung Schrammsteine…

Update November 2011:


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