Zschand: Weg weg – wieder da!

Sommersloch

Das Gebiet des Großen Zschands (Hintere Sächsische Schweiz) durchziehen viele kleine Pfade. Einen Großteil dieser stillen Wege darf der Wanderer heute aber nicht mehr benutzen. Sie liegen in der Kernzone des Nationalparks Sächsische Schweiz mit dem strengen Wegegebot. Damit der nicht ganz so kundige Wanderer weiß, worüber ich nachfolgend kurz berichten möchte, füge ich an dieser Stelle einen Screenshot einer Open Street Map Karte ein. Auf dieser Karten sind viele Pfade eingezeichnet, die in der Natur vorhanden sind, aber unter das Betretungsverbot fallen.

OpenStreet Map Kartenausschnitt – Copyright: Creative Commons Attribution Share Alike-Lizenz 2.0

OpenStreet Map Kartenausschnitt – Copyright: Creative Commons Attribution Share Alike-Lizenz 2.0

Wie verhalte ich mich nun als Wanderer korrekt? Auf der Website der Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz erhält der Interessent in der Rubrik ‚Besucherinformation‘ unter anderem auch eine Karte zum Großen Zschand mit den frei zugänglichen Wegen, nämlich hier:
http://www.nationalpark-saechsische-schweiz.de/besucherinformation/klettern/klettergebiete/grosser-zschand/

oder ganz genau hier:
http://www.nationalpark-saechsische-schweiz.de/wp-content/uploads/2013/12/Grosser-Zschand-3.pdf

Zugegeben, es gehört schon etwas Geduld und Fantasie dazu, bis zu dieser Stelle zu gelangen, die ja eigentlich den Kletterern vorbehalten sein sollte. Aber auch der ‚normale‘ Wanderer darf alle Kletterzugänge benutzen.

Und was sehen wir da auf der genannten Seite (http://www.nationalpark-saechsische-schweiz.de/besucherinformation/klettern/klettergebiete/grosser-zschand/)? Die Karten wurden im Herbst 2017 aktualisiert. Es ist nicht etwa – wie man vermuten könnte – ein Weg „verschwunden“. Nein, es ist ein neuer Kletterzugang hinzugekommen! Etwas, was für Wanderer schier unmöglich erscheint. Der breite Hauptwanderweg durch den Großen Zschand bis zur tschechischen Grenze bleibt weiterhin gesperrt. Die Lobby der Kletterer hat es aber offensichtlich geschafft, dass der Zugang zu Bergfreundschaftskegel und -stein durch das Sendengründel wieder offiziell möglich wird. Zuvor musste man am Kampfturm aufsteigen und wieder dorthin zurücklaufen, nachdem man die beiden Felsen und/oder die Auerhahnwand erklommen hatte.

Hier zwei kleine Kartenausschnitte von der Website der Nationalparkverwaltung vor und nach den Änderungen als Animation (um einen Urheberrechtsverstoß zu vermeiden, habe ich den größten Teil der Karte unkenntlich gemacht):

Kartenausschnitt vor und nach September 2017 - Quelle: Website Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz, Urheberrechte im Bild zu sehen.

Kartenausschnitt vor und nach September 2017 – Quelle: Website Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz, Urheberrechte im Bild zu sehen.

Manch einer der geneigten Leser wird jetzt vielleicht denken: Was interessiert mich dieser Kletterzugang? Nun, man kann jetzt eine sehr schöne und außerhalb der Klettersaison auch ganz stille Wanderung durch das Sommersloch, am Kampfturm vorbei, bis zum Sendengründel ausdehnen und dort wieder zum Hauptwanderweg in den Großen Zschand absteigen. Die etwas kürzere Variante einer damals ungeplanten ‚Winterwanderung‘ bis zum Kampfturm habe ich in meinem Blog schon beschrieben.

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Eine Antwort zu Zschand: Weg weg – wieder da!

  1. Sokrates sagt:

    Vielen Dank für den Tip. Ich habe die Runde gestern mal probiert.
    Am Sendengründel konnte ich weder von oben noch von unten die Kletterzugangmarkierungen entdecken. Faktisch würde dies bedeuten, dass er nicht erlaubt ist. Der Weg selbst leidet ganz ordentlich unter Holzbruch, ist aber trotzdem passierbar.

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