(K)ein Kunstwerk auf Beton?

Die Idee zu dieser Wanderung entstand nach dem Lesen eines Forumsbeitrags auf Sandsteinwandern.de. Verwiesen wurde auf einen Artikel in der Sächsischen Zeitung, der sich mit der Katze auf dem Katzfels beschäftigt. Genau diese Katze wollten wir uns anschauen. Katzenstein und der auf dem langgezogenen Gipfel stehende Katzfels sind recht einfach vom Ort Cunnersdorf (Sächsische Schweiz) aus erreichbar. Da ich in den letzten Jahren aber mehrfach rund um den Katzstein unterwegs war – die Dicke Berta ist einer meiner bevorzugten Felsen zum Üben leichter Kletterwege – starteten wir von Bielatal aus.

Katze auf dem Katzfels

Zunächst bestiegen wir den abseits touristischer Hauptwanderwege liegenden Lampertsstein mit seiner wirklich spektakulären Aussicht auf die großen Tafelberge.

Kletterer am Lampertshorn

Kletterer am Lampertshorn

Der Vorteil dieser Aussicht: Man schaut von Süden auf die Felslandschaft von Königstein, Lilienstein und Pfaffenstein und hat damit die Sonne am Vormittag/Mittag im Rücken, was jeden Fotografen freut. Die Chance, die Aussicht allein oder fast allein zu genießen, ist recht hoch. Wir trafen jedenfalls am späten Sonnabendvormittag fast keine anderen Mitwanderer, nur ein paar Kletterer am Lampertshorn (kleiner Nebeneffekt der Wanderung: die Besichtigung der leichteren Wege an eben diesem Felsen). Nach dem Abstieg vom Lampertsstein folgten wir der Markierung gelber Strich, die uns über bequeme Wege zum Katzstein brachte. Die Aussicht vom Schneebergblick ist zwar sehr schön, jedoch schaut man um die Mittagszeit direkt gegen die Sonne.

Aufstieg Lampertsstein Aussicht vom Lampertsstein Blick zum Pfaffenstein mit der Barbarine Lampertshorn Alter Weg
Kurze Zeit später stehen wir vor dem Katzfels mit der steilen Leiter und treffen auf das Kunstwerk mit dem Betonsockel. Über Kunst kann man bekanntlich nicht streiten. Oder doch? Der Sockel jedenfalls bröckelt schon und es stellt sich die Frage: Wie lange wird es die Katze auf dem Felsen halten? Hoffentlich nicht zu lange. Ich empfinde die Skulptur jedenfalls als störend. Im eingangs erwähnten SZ-Artikel wurde über das Napoleonbild am gleichnamigen Stein diskutiert. Hier entstand nun das zweite „Kunstwerk“ im Landschaftsschutzgebiet. Werden wir jetzt bald überall im Sandstein solche Werke vorfinden?

Aufstieg zum Katzfels Katzfels Katze auf dem Katzfels - hier bröckelt der Beton Katze auf dem Katzfels

Der SZ-Artikel endet mit dem Satz: „Ob sich jemand an der Katze auf dem Katzfels stört, ist unklar. Bisher gab es offenbar keine Beschwerden.“ Mich stört die Katze auf dem Betonsockel sehr, meine Beschwerde darüber ist dieser Blogbeitrag.

Zum Abschluss noch die Daten zu unserer Wanderung und eine etwas ausführlichere Beschreibung:
Bielatal, Parkplatz Reichsteiner Straße  – Höllochweg (gelber Strich) – Kammweg Lampertsstein (gelber Strich) – Flügel M (gelber Strich) – Lampertstraße – Heuweg (gelber Strich, später ohne Markierung) – Kammweg über den Katzstein – Schneebergblick – Katzfels – Mäusebornweg (grüner Punkt) – Spitzsteinweg (gelber Strich) – Spitzer Stein – Wurzelweg (gelber Strich) – Pechweg – unmarkiert bis Lampertsstraße – Lampertsstraße (grüner Strich) – Flügel M (gelber Strich) – Höllochweg (gelber Strich) zurück zum Parplatz.  – 14 Km

Zu empfehlen ist eine gute Karte. Der Wanderweg ist überwiegend markiert. Wir verwendeten die Karte Rosenthal-Bielatal und Umgebung Nr. 95, Sachsen Kartographie GmbH Dresden, 1:15.000.

Unsere Tour beginnt im Ort Bielatal. Mit dem Auto von Königstein auf der S171 kommend, zweigt einige hundert Meter nach dem Ortseingangsschild die Reichsteiner Straße nach links ab. Sie führt steil bergan aus dem Tal heraus. Am Ende der Straße befindet sich ein Parkplatz. Hier beginnt auch der mit gelbem Strich markierte Wanderweg, der Höllochweg (Wegweiser Kohlberg/Lampertsstein ebenfalls beachten). Ein Waldweg führt uns zum Lampertsstein. Über den Kammweg geht es zunächst zum Aussichtspunkt. Stahlgeländer sichern den Zugang. Von hier aus gibt es den ersten sehr schönen Blick zu den großen Tafelbergen. Deutlich sieht man den Pfaffenstein mit der Barbarine.

Nach dem Abstieg vom Lampertsstein (wir gehen den Kammweg zurück um einen Abstecher zum Lampertshorn zu unternehmen) setzen wir unsere Wanderung entlang der Markierung gelber Strich fort. Der Weg ist in unserer Karte als Flügel M bezeichnet und trifft auf die Lampertsstraße. Wenige Meter laufen wir auf der Lampertsstraße in nordöstlicher Richtung und biegen dann in den Hirschbornweg ab. Dieser geht später in den Heuweg über (Markierung gelber Strich). Wir laufen den Heuweg immer weiter, bis wir den Kammweg auf dem Katzstein erreichen. Das letzte Stück des Heuwegs ist unmarkiert. Auf dem Katzstein machen wir einen kurzen Abstecher zur Aussicht „Schneebergblick“

Schneebergblick – zur Mittagszeit gegen die Sonne

und erreichen dann bald den Katzfels. Auf ihn führt eine wirklich beachtlich steile und frei stehende Stahlleiter. Wer extreme Höhenangst hat, wird hier wohl einige Schwierigkeiten beim Aufstieg bekommen. Der Gipfel des Felsens ist so schmal, dass man eigentlich keinen richtigen Standplatz hätte. Deshalb wurde 1982 zusammen mit der Aufstiegsleiter eine kleine stählerne Aussichtsplattform angebracht. Ein Schild am Fuß des Felsens erklärt dies.

Aufstieg Spitzstein

Aufstieg Spitzstein

Nach der Aussicht vom Katzfels steigen wir über den Mäusebornweg vom Katzstein ab. Alternativ kann man natürlich noch bis zur Aussicht am Signal gehen (dort waren wir schon mehrere Male) und von dieser zum Spitzsteinweg hinuntergehen. Wir laufen vom Mäusbornweg über den Spitzsteinweg zum Aussichtfelsen gleichen Namens.

Aussicht Spitzstein

Aussicht Spitzstein

Der Spitze Stein (oder Spitzstein) besitzt wiederum einen Aussichtspunkt, den wir über eine relativ steile Stahlleiter erreichen. Die Aussicht ist auch recht ansprechend, mal abgesehen von zwei großen Kiefern, die den direkt gegenüberliegenden Pfaffenstein fast vollständig verdecken. Auf dem Gipfel befindet sich eine Bank, die uns zur Rast einlädt.

Nun geht es zurück zum Ausgangspunkt unserer Wanderung über den Wurzelweg (Markierung gelber Strich) bis zum Abzweig Pechweg (unmarkiert). Direkt am Abzweig Pechweg geht ein schon recht zugewachsener Weg in westliche Richtung zur Lampertsstraße. Wer diesen nicht findet, kann auch auf dem Pechweg zur Lampertsstraße laufen (damit verlängert sich die Wanderung um wenige hundert Meter). Auf der Lampertsstraße angekommen, biegen wir links ab und wandern in südwestlicher Richtung zunächst etwa 100 Meter auf dem breiten Weg entlang, um schließlich wieder auf den gelb markierten Flügel M zu gelangen und wie auf dem Hinweg über den Höllweg zum Parkplatz zurückzugehen.

unser GPS-Track auf einem OpenStreet Map Kartenausschnitt - Copyright: Creative Commons Attribution Share Alike-Lizenz 2.0

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