Nix los auf Kos?

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Als wir auf dem Kos-Airport in Antimachia dem Rückflug nach Dresden entgegensahen, trafen wir plötzlich zwei alte Bekannte: Gunther Gans und seine Freundin Hanna Habicht. „Lange nicht gesehen“, begrüßte ich die beiden und wollte natürlich ihre Urlaubserlebnisse erfahren. Denn die beiden erleben immer etwas.

Gunther legte auch gleich los:
„Eigentlich wollten wir an die See, also die Ostsee. Nach Koserow. Dort hatten meine Eltern früher im Sommer Ihren QEK Junior immer aufgebaut. Die Autovervollständigung bei Gurgel scheint aber nach der Umstellung auf Fenster 10 auf meinem PC nicht mehr richtig zu funktionieren, jedenfalls hatte ich ein paar Mausklicks später schon eine „All Inclusive“-Reise nach Kos gebucht.

02-wcNach der Ankunft mussten wir zunächst unsere Unterkunft reklamieren. Die Ausstattung der Sanitärzelle entsprach dann doch nicht unseren Vorstellungen. Wir bekamen sofort ein anderes Zimmer mit Gartenblick. Allerdings war der Garten nur etwa zehn Meter breit und dahinter verlief eine vielbefahrene Hauptstraße. Immerhin kehrte nach Mitternacht bis früh 5 Uhr eine gewisse Ruhe ein. Zum Strand waren es laut Prospekt 900 Meter, mir kamen es eher wie zwei Kilometer vor.

‚Ist nicht so schlimm‘, sagte Hanna. ‚Auf den griechischen Inseln ist wenigstens immer schönes Wetter und das Wasser ist warm.‘

04-upMit Baden war also zunächst mal nichts. Dann mieten wir uns eben ein Auto und fahren die Insel ab. Natürlich musste es ein Kraftfahrzeug deutschen Fabrikats sein. 05-kos1Wir wollen doch den großen Konzern bisschen unterstützen, wenn er jetzt so in die Schlagzeilen geraten ist. Mit dem Up! ging es zunächst nach Kos-Stadt.

Als sich der Regen verzogen hatte, liefen wir zum Hafen, um eine der vielen angebotenen Ausflüge nach Bodrum (Türkei) zu buchen. Ab 15 Euro pro Person. Das gab die Urlaubskasse her. 06-kos-hafenAls wir allerdings das Hafenbecken sahen, verging uns die Lust. Mit solch kleinen Schlauchbooten sollen die Touristen da hinüber? Sehen außerdem ganz kaputt aus. Und der eine Kahn war bei der Rückfahrt offensichtlich sogar gesunken! Das lassen wir doch lieber.

Auf der Rückfahrt – nach der Stadtbesichtigung – machten wir einen kurzen Stopp um die heimischen Nutztiere auf den saftigen Weiden zu beobachten. Dabei fiel uns der hohe Berg im Hintergrund auf.

Dort müssen wir hoch. Gleich den Touristenführer zur Hand genommen, den ich für kleines Geld vor dem Urlaub noch schnell bei ebay ersteigert hatte. Die Auflage wies zwar das Jahr 2007 aus, aber ein Berg steht schließlich auch acht Jahre später noch an der gleichen Stelle.

Tatsächlich fanden wir die Beschreibung einer Wanderung auf den Dikeos (846 m). Startpunkt sollte das kleine Bergdorf Zia sein. Von unserem Urlaubsort Tigaki erreichten wir das Örtchen in wenigen Minuten. Dann war erst einmal Schluss. Mehrere Busse hatten Touristen ausgekippt, die die schmale Gasse durch den Ort verstopften. Im Reiseführer stand etwas von ‚Wendeplatz im oberen Ortsteil‘. Dort sollte die Wanderung beginnen. Nur wie man zum oberen Ortsteil mit dem Wendeplatz kommt, stand da nicht. Mit dem uns angeborenen Pfadfindergeist fanden wir schließlich den Platz und damit den Beginn des Aufstiegs. Es ging zunächst Treppen hinauf und an einer Taverne vorbei. So stand es auch im Reiseführer. ‚Wer den Weg abkürzen will, geht durch ein Viehgatter‘, stand im Führer. Abkürzungen sind immer gut, dachten wir und standen später immer wieder vor völlig verrosteten Drahtzäunen, die wir einfach nicht übersteigen wollten. 09-dikeos2Irgendwann fanden wir dann doch den rechten Weg, der plötzlich auch gut markiert war. Nicht richtig begriff ich den Hinweis auf dem Schild: ‚ throw this fence…‘. Wohin sollte ich den Zaun werfen? Stunden später standen wir auf dem Gipfel. Und sahen nichts. Oder fast nichts. Nur so ein merkwürdiges Kreuz, was wohl jemand aus Kunststoffabfallstücken zusammengesetzt hatte.

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Gipfelblick vom Dikeos

11-dikeos-nysirosBeim Abstieg riss die Wolkendecke plötzlich auf und gab den Blick frei auf eine Insel, die aussah, als wäre das der Rest eines einst mächtigen Vulkans. Tatsächlich handelt es sich um die Insel Nisyros mit einer Caldera, die zu den größten der Welt gehört. Sagen die Griechen den Touristen…“

Fortsetzung hier.

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