Riesenboulder…

Klettersteig Riesenboulder

Klettersteig Riesenboulder – Steilstück

… und Apollofalter heißen die beiden Klettersteige am Spitzberg bei Oderwitz (Oberlausitz). Nach der Besichtigung der Routen im Oktober 2011 waren wir nach fast zwei Jahren nun endlich wieder hier, um die Steige selbst unter die Schuhsohlen zu nehmen. Die Anfahrt nach Oderwitz gestaltete sich allerdings zunächst zur wahren Odyssee. Bereits vor zwei Jahren war die Zufahrt von der Verbindungsstraße Bautzen – Zittau von Herrnhut aus gesperrt. Wer glaubt, zwei Jahre später sollte die Straße doch wieder befahrbar sein, der irrt. Nicht nur das, als wir die Umleitung gemeistert hatten und in Oderwitz einfuhren, war auch noch die Ortsdurchfahrt nach Oberoderwitz – also Richtung Spitzberg – gesperrt. Auf Schleichwegen hinter ortskundigen Autos umfuhren wir zunächst einen Teil der Baustellen, standen aber schließlich doch vor einem Sperrschild. Einheimische halfen uns schließlich den Spitzberg von Nordwesten her anzufahren. Dadurch gelangten wir allerdings mehr zufällig zum ausgewiesenen Parkplatz für Kletterer und damit in weniger als 5 Minuten Fußweg zum Beginn des Klettersteigs Riesenboulder. Einige tschechische Bergfreunde waren bereits beim Einstieg. Die wollte ich erst ein Stück vorankommen lassen. Allerdings ging das sehr schleppend. Wahrscheinlich hatten zwei der jungen Damen zum ersten Mal ein Klettersteigset angelegt.

Riesenboulder

Riesenboulder – Bildergalerie

Der mit der Schwierigkeit C/D auf der Klettersteigskala (reicht bis F) ausgewiesene mittelschwere „Riesenboulder“ macht zunächst seinem Namen alle Ehre, denn nach dem Einstieg kommt eine längere Passage, die etwa 2 bis 3 Meter über dem Grund nur leicht ansteigend trassiert ist. Da kommt sicher keine Höhenangst auf. Aber eigentlich ist gerade dieser Abschnitt der technisch anspruchsvollste Teil des Klettersteigs. Denn es gibt auf dem Riesenboulder keine künstlichen Hilfen für die Füße. Man muss sich die manchmal recht kleinen und an einigen Stellen weit auseinanderliegenden Tritte suchen. Mit Kletterschuhen bist du hier klar im Vorteil. Deshalb hatte ich meine auch angezogen. Im Gegensatz dazu quälten sich einige der vor mir steigenden Tschechen in schweren Bergstiefeln sichtlich. Nach der ersten Traverse gelangt man auf eine Felsstufe. Diese dient als „Kneiferstelle“ für den Ausstieg. Über zwei Stahlklammern kann man auch wieder in den Grund absteigen.

Es wird nun richtig steil. Am Einstieg zum Steilstück gibt es kaum Tritte. Hier hilft wohl nur ein beherzter Zug am Seil. Später wird es einfacher. Jetzt gibt es überall genügend Unterstützung für die Füße. Kurz unter dem Ausstieg ist ein kleiner Überhang zu meistern. Hier hatte ich die letzte vor mir steigende tschechische Bergfreundin fast eingeholt. Zum Glück überwand sie mit offensichtlich gutem Zureden von oben auch diese Stelle. Sonst wäre es eng geworden. Der Ausstieg ist dann „ganz easy“. Belohnt wird man von einem herrlichen Ausblick über das Oberlausitzer Bergland. Um neben den Fotos noch einen kleinen Videoclip zu erzeugen, bin ich nach der Mittagspause den Riesenboulder noch einmal gegangen. Dieses Mal ganz allein auf der gesamten Wegstrecke. Auch wenn das bei mir nicht besonders elegant aussieht, so vermitteln bewegte Bilder viel anschaulicher eine solche Tour als nur einzelne Fotos.

Apollofalter

Apollofalter – Bildergalerie

Der „Apollofalter“ ist ein leichter Klettersteig, der mit B eingestuft wurde. Mittlerweile ist auch der Zugang ausgeschildert (leicht zu finden von der Gaststätte auf dem Gipfel des Spitzberges). Der untere Teil des Steiges ist leider „sehr grün“ und deshalb nur bei wirklich trockenen Bedingungen zu empfehlen. Schwierig ist der Aufstieg nicht. Es gibt im unteren Teile eine schräge Platte auf Reibung zu laufen und im oberen Teil noch einige größere Felsstufen, die eventuell kleineren Kindern wegen der Steighöhe Probleme bereiten könnten. Mit eingehängtem Klettersteigset und etwas Bergwandererfahrung sollte jeder den Apollofalter bewältigen können.

Eine detaillierte Beschreibung der beiden Klettersteige findet ihr auch auf meiner Website www.4FunWeb.de.

Dieser Beitrag wurde unter Über Stiegen und Steige abgelegt und mit , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert