Gesperrt!

Rabenauer Grund

einst Wanderweg durch den Rabenauer Grund

Der Rabenauer Grund unweit Dresdens hat(te) eine Menge für den Wanderer zu bieten. Der Rabenauer Grund ist recht bekannt, die Somsdorfer Klamm und die Himmelsleiter gelten eher als Geheimtipp trotz ihrer unmittelbaren Nähe zum Hauptwanderweg. Das Hochwasser des Frühsommers hat das gesamte Gebiet schwer in Mitleidenschaft gezogen. Zwar wurde die Kleinbahnstrecke nach der „Jahrhundertflut 2002“ saniert und so angelegt, dass die Bahn auch heute noch fährt, das Wanderwegenetz ist aber derzeit kaum nutzbar. Und Besserung ist nicht in Sicht.

In verschiedenen Veröffentlichungen hatten wir vom Zustand erfahren, wollten uns nun aber selbst einen Eindruck verschaffen. Vom Weißeritz Park Freital (Parkmöglichkeit für PKW) gelangt man schnell in den Rabenauer Grund. Will man in den Hauptwanderweg nach links einbiegen, wird man gleich von einem Schild darauf hingewiesen, dass der Wanderweg ab Wasserwerk gesperrt ist. Das sind kaum 500 m, die in dieser Richtung begehbar bleiben. Immerhin liegt der Abzweig in die Somsdorfer Klamm noch vor dem gesperrten Teil des Wanderwegs.

Am Taleinschnitt angekommen, weist uns sofort das nächste Schild darauf hin, dass hier der Durchgang verboten sei. Der Weg ist mit rot-weißen Kunststoffbändern abgesperrt. Weit kommen Wanderer auch nicht mehr, sollten sie die Warnung missachten. Wie in den folgenden Bildern zu sehen ist, wurden die maroden Holzkonstruktionen der Wegführung entfernt.

Somsdorfer Klamm  Somsdorfer Klamm Somsdorfer Klamm Somsdorfer Klamm

Im Forum der IG „Stiegen- und Wanderfreunde“ wird der Zustand der Somsdorfer Klamm seit einiger Zeit diskutiert. Stiegenbuchautor Axel Mothes stellte deshalb eine Anfrage an die zuständige Behörde zum Thema Wiederaufbau. Die Antwort fiel ernüchternd aus. Der staatliche Forstbetrieb kann keinen Termin für einen Wiederaufbau nennen.

Zitat: „Die Flutschäden an der Infrastruktur im Bereich unseres Forstbetriebes erreichen nahezu Millionenhöhe. Da gibt es eine Reihe von Projekten mit deutlich höherer Priorität, die wir mit begrenzten Personalressourcen auf einer Fläche von 19 tha zu bewältigen haben. Hinzu kommt, dass der ursprüngliche „Sicherheitsstandard der Installation“ nach heutigen Gesichtspunkten nicht mehr tragbar war und das verwendete Holz bereits durchgefaulte und schmierige Stellen aufwies. Da in der heutigen Zeit ein „Betreten auf eigene Gefahr“ juristisch zum reinen Wunschdenken geworden ist, konnten wir dieses Sicherheitsrisiko nicht fortbestehen lassen… Sollte es eines Tages zu einem Ersatzbau kommen, werden wir darüber entsprechend informieren.“

Die auszugsweise Veröffentlichung des Briefes erfolgte mit freundlicher Genehmigung des Empfängers.

Biegt man vom Weißeritz Park Freital kommend nach rechts in den Rabenauer Grund ein, steht man nach wenigen Minuten plötzlich vor einem Schild, welches jedoch auf eben dieses Begehen eines Aufstiegs auf „eigene Gefahr“ hinweist. Der Aufstieg sieht ähnlich schlimm aus wie die Somsdorfer Klamm. Die Reste einer Brücke bestehen nur noch aus der Stahlkonstruktion mit einem Teil eines wackeligen Geländers, welches den Winter nicht mehr überleben dürfte. Auch die andern kleinen Holzbrücken, auf die der Wanderer stößt, sind kurz vor dem totalen Verfall. Überall liegen Bäume auf dem Weg, den man als solchen kaum noch bezeichnen kann. Der „Pfad“ ist also kaum noch passierbar.

   

Ein weiteres früheres Highlight des Rabenauer Grundes ist die Himmelsleiter, ein steiler Aufstieg, der aus dem Grund führt. Der Weg bis zum Beginn der Himmelsleiter ist allerdings gesperrt, wie eingangs erwähnt wurde. Direkt am Aufstieg sieht es schlimm aus (siehe Bild).

Rabenauer Grund Himmelsleiter Himmelsleiter Himmelsleiter

Der Pfad selbst ist in Ordnung. Er wurde nach unserem letzten Besuch markiert, offensichtlich in Privatinitiative vom „Maler Klecks“. Manchmal sollen rote Punkte mit kaum einem Meter Abstand den Weg weisen. Weniger wäre hier sicher mehr gewesen. So sieht es nur einfach nur „schrecklich“ aus. Letzter und dieses Mal positiver Fakt: Oben angekommen, finden wir eine gerade erst neu instandgesetzte Bank, wie die Jahreszahl deutlich erkennen lässt. Die Aussicht ist zwar nicht überragend, doch für uns gilt ja meist die Devise „Der Weg ist das Ziel“. Im Rabenauer Grund ist er derzeit kein Ziel, der fast unpassierbare und gesperrte Weg.

Bitte Update vom April 2014 beachten!

 

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