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"Königsweg" und in den Lorbeerurwald des Anaga-Gebirges - zwei geführte Touren

Abstieg nach Los Silos

Neben unseren individuellen Wanderungen und Unternehmungen schlossen wir uns an zwei Tagen einer geführten Wanderung an, gleich an unserem zweiten Urlaubstag, um die „Gegebenheiten vor Ort“ besser kennen zu lernen, und am letzten Urlaubstag, um nach dem Aufbruch unseres Mietwagens (und Diebstahl der Rucksäcke) nicht noch einmal allein durch das Anaga-Gebirge zu streifen.

An dieser Stellen wollen wir mehr über die Organisation und Durchführung solcher Touren berichten und weniger über die Wanderungen selbst. Diese sollen nur ganz kurz angerissen werden. Schließlich muss man sich mit einem Führer nicht um den genauen Wegverlauf kümmern.

Klick zur BildergalerieIn Puerto de la Cruz sind die kleinen Flyer der örtlichen Wanderveranstalter nahezu überall präsent. Es handelt sich dabei zumeist um Deutsche, die auf Teneriffa leben. Über die genaue Anzahl der Anbieter kann ich keine verbindliche Angabe mache. Es müssen etwa 8 bis 10 sein. Wir entschieden uns zunächst für die Tour „Der Königsweg“: Schluchtenwanderung durch das unberührte Teno-Gebirge von „Wandern mit Alexander und Katja“. Weshalb? Der Termin passte gut, die Tour war als „mittel“ (Schwierigkeit) eingestuft und die Startzeit erst 10.10 Uhr ab Busbahnhof. Damit sind wir schon beim Stichwort „Bus“. Die meisten Wanderführer nutzen die recht häufig fahrenden Linienbusse zur An- und Abreise für die Wanderungen. Wir kannten aber den Standort des Busbahnhofs noch nicht und entschieden uns deshalb für eine relativ späte Abfahrtszeit, um am Morgen nicht unter Zeitdruck zu geraten. Die Organisation bei Katja verlief sehr entspannt. „Wer zur Startzeit da ist, kommt mit“. Es waren etwa 10 Wanderwillige erschienen. Also ging es los. Katja kaufte die Busfahrscheine, wir fuhren in einer reichlichen Stunde Richtung Westen bis zum kleinen Ort Ruigomez und begannen unsere Wanderung. Ziel sollte der Ort Los Silos an der Nordküste sein.

Es geht zunächst ganz gemütlich über Wiesen und teils brach liegende Felder. Katja macht uns auf die einheimische Flora aufmerksam. Ein Vorteil auf solchen Wanderungen: Wir erfahren eine ganze Menge über die einheimische Pflanzen- und Tierwelt sowie zum Leben der Einheimischen auf den Kanaren. Der Abstieg Richtung Küste wird später steiler. Wir gelangen auf einen alten Weg der Guanchen, der zwei alte „Königreiche“ verband. Durch eine wildromantische Schlucht geht es bergab. Über die Cuevas Negras erreichen wir schließlich Los Silos. Während einer kleinen Rast unterwegs zahlen wir unseren Obolus von 24,00 Euro für die Wanderung. Da wir in Los Silos noch eine knappe Stunde Zeit haben, setzen wir uns zum Kaffee in einem Restaurant zusammen und tauschen mit unseren Tagesbekanntschaften die Inselerfahrungen aus. Na, wir hatten noch nicht so viele und hörten deshalb mehr zu. Der Bus kam pünktlich und brachte uns am Nachmittag wieder nach Puerto de la Cruz zurück. Den Weg vom Busbahnhof zu unserem Appartement kannten wir ja jetzt (siehe dazu auch die Bildergalerie).

unterwegs im Anaga-Gebirge

Für unseren vorletzten Urlaubstag hatten wir beim einheimischen Veranstalter „Gregorio‘s Wandern“ eine Tour ins Anaga-Gebirge gebucht, Voranmeldung und Vorauszahlung erforderlich. Der Unterschied zu den meisten anderen Anbieter: Man wird von der Unterkunft mit dem firmeneigenen Kleinbus abgeholt und ein Picknick ist inklusive. Dafür ist dann aber auch der Preis ein ganzes Stück höher: 38,00 Euro pro Person. Nach unseren unerfreulichen Erlebnissen beim ersten Versuch einer Wanderung im Ananga-Gebirge wollten wir nicht nochmals allein in diese einsame Gegend.

Pünktlich wurden wir früh abgeholt. Schnell füllte sich das Fahrzeug mit 8 Wanderern. Da noch zwei weitere Anmeldungen eingegangen waren, erklärte uns unser Guide, dass es zunächst nach La Laguna geht und wir dann mit einem zweiten Wagen zum Ziel fahren. Plötzlich wird es hektisch am Mobiltelefon. Wegen unserer nicht vorhandenen Kenntnisse der Landessprache erfuhren wir erst später von der Betroffenen, dass man Sie vergessen hatte. Wir werden deshalb in einer Bar am Ortsrand von La Laguna abgesetzt und der Transfer der Fehlenden läuft an. So langsam. Nach einer reichlichen halben Stunde sind alle beisammen, werden auf zwei Wagen verteilten und dann kann es losgehen. Geht es aber nicht. Das zweite Fahrzeug, ein recht betagter Jeep, hatte die vorhergehende Nacht mit voller Beleuchtung dagestanden, was die Batterie übelnahm. Verständlich. Mit etwas Muskelkraft zum Anschieben und Dank eines recht starken Gefälles lässt sich der Motor dazu bewegen, seinen Dienst aufzunehmen.

Klick zur BildergalerieWir fahren ins Anaga, kommen an der Stelle vorbei, an der wir wenige Tage zuvor ausgeraubt wurden, viel weiter aber zunächst nicht. Mit einem merkwürdigen Geräusch macht sich ein „Plattfuß“ bemerkbar. Nein, nicht am betagten Jeep. Dem nicht einmal zwei Jahre alten Transporter deutsche Produktion war auf dem linken Hinterrad die Luft ausgegangen. Zunächst muss der Kofferraum vom vielen Wanderequipment befreit werden. Bei Gregorio kann man sich Wanderschuhe, Stöcke und einen Rucksack leihen. Leider liegt alles über dem Ersatzrad. Aber nach zwanzig Minuten und tatkräftiger Unterstützung der Wanderer geht es weiter.

Die Wanderung führt uns dann durch einen dichten Lorbeerurwald und verläuft ganz gemütlich zu einem Aussichtspunkt - ohne Aussicht. Denn an diesem Tag herrscht eine Wetterküche, wie sie im Anaga sehr häufig vorkommt: Dichte Wolkenschwaden hängen am Gebirgskamm fest. Hier wird das so dringend benötigte Wasser für die Insel produziert. Trotz der gegen Null gehenden Sicht war es eine recht interessante, wenn auch kurze Rundwanderung. Wir fahren anschließend zum Strand „Playa de la Teresitas“ und damit in den schönsten Sonnenschein. Der weiße Sand des Strandes stammt aus Afrika. Angenehme Wassertemperaturen locken uns zu einem Bad im Meer. Das Picknick danach ist vorzüglich, auch wenn wir dem Wein ob der prallen Sonne nur sehr mäßig zusprechen (siehe zur Wanderung auch die Bildergalerie).
 
Fazit: Im Gegensatz zum sicher meist gut organisierten Ablauf beim deutschen Wanderveranstalter sollte man sich hier mit etwas Toleranz und Gleichmut wappnen. Freundlich und zuvorkommend wurden wir während des ganzen Tages behandelt. Interessante Erklärungen gab es jederzeit. Ein Einheimischer betrachtet viele Dinge einfach etwas anders als der deutsche Tourist, was wir akzeptieren und als völlig normal empfinden. Die Wanderung ist in die Kategorie „leicht“ einzuordnen, wie der überwiegende Teil der organisierten Touren aller ortsansässigen Veranstalter. Das entspricht allerdings unserer subjektiven Bewertung.


Übersicht

 


Masca-Schlucht

 


Organos-Höhenweg

 


Canadas

 


auf den Teide

 


Barranco Ruiz

 


Guajara

 


im Tenogebirge

 


geführt

 


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