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Unterwegs in der riesigen Teide-Caldera: auf die Fortaleza und zu den Roques de Garcia

Fortaleza

Die Cañadas, wie ein Großteil der riesigen Caldera des Teide genannt wird, bieten eine Vielzahl herausragender Wandermöglichkeiten. Wir hatten uns einen Tag vor dem Teide-Aufstieg die Fortaleza und die bizarre Felsformation der Roques de Garcia zum Ziel gesetzt.

Klick zur BildergalerieNach etwa einer Stunde Fahrzeit von Puerto de la Cruz erreichen wir den Parkplatz des Centro de Visitantes im Parque National del Teide in etwa 2000 Meter Höhe. Der Wanderweg Sendero 1, der uns zur Fortaleza führen wird, beginnt direkt links neben dem Haupteingang des Besucherzentrums. Zunächst geht es durch eine kleine Parkanlage und durch ein Zaungatter. Wenige Meter weiter stoßen wir auf den Sendero 6, der zum Teide führt. Dieser soll aber erst am nächsten Tag unser Ziel sein. Wir folgen also dem Weg Nummer 1 weiter. Unser Blick richtet sich fast ständig auf den riesig vor uns liegenden 3.718 Meter hohen Vulkan und die links davon liegende Montaña Blanca. Nach einigen Minuten erreichen wir die markante Felsgruppe Roque del Peral. Der Wanderweg geht rechts an den Felsen vorbei und führt ohne große Höhenunterschiede weiter in eine sandige Ebene. Die Fortaleza taucht vor uns auf. Es ist der einzige „Rest“ des nördlichen Caldera-Randes.

Der Aufstiegsweg zum Sattel Degollada del Cedro (Zedernsattel) ist zwar nicht markiert, aber unübersehbar im Vulkansand. Im Sattel unterhalb des Gipfels der Fortaleza befindet sich eine kleine Kapelle (Cruz de Fregel). Neben der Kapelle stehen die letzten beiden verbliebenen Zedern, die dem Sattel den Namen gaben. Die Bäume bilden gemeinsam mit der Kapelle und dem mächtigen Teide im Hintergrund ein schönes Fotomotiv. Der Aufstieg zum Gipfel verläuft in weiten Serpentinen ohne technische Schwierigkeiten. Bald stehen wir auf dem breiten Gipfelplateau der 2.159 m hohen Fortaleza. Da wir noch zu den Roques de Garcia weiter wollen, gehen wir den gleichen Weg zum Besucherzentrum zurück (siehe dazu auch die Bildergalerie).

Roques de Garcia

Nach reichlich zwei Stunden sitzen wir wieder in unserem Mietwagen und fahren weiter durch die Cañadas bis zum Parkplatz vor der genannten Felsformation. Die Roques de Garcia sind der pure Kommerz. Dies gleich vorweg. Da die Felsen direkt an der Straße durch die Cañadas liegen – sicher wurde die Straße deshalb direkt da entlang geführt – halten hier die Busse der Tagesausflügler von den Südstränden. Die meisten Leute steigen aus, gehen die paar Schritte bis zum „Finger Gottes“ (Roque Cinchado), steigen die wenigen Stufen am ersten Felsen neben dem Parkplatz hoch und fahren weiter. Wir wollen aber die gesamte Felsformation umrunden. Dies ist eine zwar nur kurze Wanderung von etwa 75 Minuten, die aber in einem kräftigen Anstieg zum Schluss endet.

Klick zur BildergalerieWir parken unser Auto am Mirador de la Ruleta (wie immer kostenlos, selbst hier!). Der Sandero 3 geht direkt neben der Absperrung entlang. Die Felsformation steht unter strengem Schutz. Sonst hätten die Millionen Touristen, die hier vorbeikommen, wohl schon nichts mehr übrig gelassen vom weichen Gestein. Bereits nach wenigen hundert Metern sind wir fast allein unterwegs. Der Weg verläuft ohne größere Höhenunterschiede zunächst am bereits erwähnten „Finger Gottes“ vorbei bis zur letzten frei stehenden Felsformation, den Roques Blancos. Wenig später gelangen wir zu einem Aussichtsplateau mit Blick auf die weite Ebene des tief unter uns liegenden Llano de Ucanca. Uns war zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar, dass wir bis da hinunter steigen müssen und dann wieder zum Parkplatz nach oben. Nach dem Genuss der Aussicht folgen wir dem Wanderweg und steigen also nach unten. Ich war immer noch der Meinung, dass es vielleicht einen Pfad am Berghang gäbe und hielt Ausschau. Dabei verpassten wir fast den Abzweig des tatsächlichen Weges, der an manchen Stellen nur sehr spärlich markiert war. Gerade noch rechtzeitig sehen wir die Markierung. Jetzt wird uns auch endgültig klar, dass wir ganz nach unten müssen. In der Ebene angekommen, baut sich vor uns der mächtige Felsen der Catedral auf, die tatsächlich wie ein felsiger Kirchenbau wirkt. Der Weg Nummer 3 führt jetzt links neben der Catedral vorbei und steigt steil an Richtung Mirador de la Ruleta, unserem Ausgangspunkt. Als Entschädigung für den schweißtreibenden Aufstieg kommen wir erstmalig direkt an den prächtigen Natternköpfen vorbei, die in voller violetter Blüte stehen. Sie werden unseren späteren Aufstieg zum Guajara noch zahlreich begleiten (siehe dazu auch die Bildergalerie).

Fazit: Zwei weniger anstrengende Touren, die sich kombinieren lassen und als Vorbereitung für den Teideaufstieg gut geeignet waren.

Ausführliche Beschreibung der Wanderungen: Rother Wanderführer, Ausgabe 2012, Nr. 59, S. 184ff und Nr. 62, S. 190ff.