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5. Tag: von Nizwa aus in die Wüste
 

Viehmarkt in Nizwa
 

Heute werden wir in die Wüste fahren. Zuvor besuchen wir aber den berühmten Souk in Nizwa. Nizwa spielt in der Geschichte des Omans eine zentrale Rolle. Nachdem die Julanda-Könige hier zum Islam übertraten, war die Nizwa geraume Zeit Hauptstadt und der bevorzugte Ort für die Wahl des Imams.


Am heutigen Tag findet der berühmte Viehmarkt von Nizwa statt. Da dieser vor allem in den Vormittagsstunden abgehalten wird, müssen wir relativ zeitig los. Aus allen Landesteilen werden Ziegen, Schafe, Rinder und auch Kamele hier gezeigt und gehandelt, ein großes Spektakel. Die Tiere werden auf dem zentralen Platz in einer Runde vor den potentiellen Käufern geführt. Als wir ankommen, sind gerade die Ziegen unterwegs. Click zur DiashowMeist stehen Männer im weiten Rund und begutachten die Tiere. Bei den Beduinen sind aber auch Frauen dabei, die an ihren bunten Trachten und den ganz speziellen schwarzen Gesichtsmasken zu erkennen sind. Direkt fotografieren will ich die Beduinenfrauen mit ihren Masken, die Löcher für die Augen freilassen, nicht, denn ungefragt ist das ein absolutes ‚No-Go‘ und für eine Bitte um Erlaubnis sind die Einheimischen viel zu beschäftigt mit den Tieren. Immerhin kann ich den Handel um eine Ziege aus dem Hintergrund im Bild festhalten. Offensichtlich erst nach Zustimmung der Frau wechselt das Tier den Besitzer. Später werden Rinder in den Kreis geführt, der sich sofort (schlagartig) vergrößert, als ein mächtiger Bulle am Nasenring zur Begutachtung herangebracht wird. Wir schlendern weiter über den Markt. In anderen Bereich werden Obst und Gemüse angeboten, aber auch Fisch und Fleisch gibt es zu kaufen. Sehr gewöhnungsbedürftig für uns ist der Handel mit lebendem Geflügel und Vögeln, die in kleinsten Käfigen zusammengepfercht in der Sonne stehen.


Dann gelangen wir zu einer Reihe von Souvenirständen. In diesem Bereich werden neben dem überall omnipräsenten Weihrauch auch traditionelle Waffen (Gewehre und Krummdolche) verkauft. In den Waffenläden herrscht regen Andrang. Bei den traditionellen omanischen Produkten, wie zum Beispiel dem Silberschmuck, ist dagegen Vorsicht geboten. Der kommt nämlich zunehmend aus Fernost und wird nur für die Touristen hergestellt. Denn eines sollte man wissen: Wer vom „alten Souk von Nizwa“ spricht, weiß nicht, dass der größte Teil des Marktes Anfang der 1990‘er Jahre renoviert wurde. Lediglich der traditionelle Baustil der Häuser und Verkaufsstände blieb erhalten. Nach einem kurzen abschließenden Bummel über den Teppichmarkt setzen wir unsere Fahrt im Jeep fort (Diashow).

Jebel-Akhdar-Region - Saiq-Plateau

Es geht wieder hoch hinaus. Unsere Wanderung im Hadschargebirge startet fast 2000 Meter über dem Meeresspiegel. Zu erreichen ist der Jebel Akhdar über eine gut ausgeschilderte Straße. Der Name „Grüner Berg“ erscheint dem Mitteleuropäer paradox. Bei durchschnittlich nur 300 mm Niederschlag pro Jahr besteht der größte Teil des Gebirgsstockes aus Fels und steiniger Wüste. Nur in höher gelegenen Regionen überleben Büsche und einige Bäume. Das Highlight in der Jebel-Akhdar-Region ist das Saiq-Plateau im Zentrum des Gebirges. Auf einer steilen Serpentinenstraße erreichen wir von Birkat al Mawz aus den Ausgangspunkt der Wanderung. Bevor wir loslaufen, genießen wir aber den überwältigenden Ausblick in die schroffe Bergwelt und das tief unten liegende Wadi al Ayn.


Im Bergdorf Al Ayn zeigt sich uns ein grüner Teppich aus Obst- und Gemüseplantagen, die die Terrassenfelder überziehen. Jetzt wird auch klar, weshalb der „Grüne Berg“ ursprünglich diesen Namen erhielt. Seit vielen hundert Jahren wird Dank der Bewässerungskanäle und des milden Klimas auf dem Saiq-Plateau Landwirtschaft mit Früchten betrieben, die in der Hitze der omanischen Niederungen niemals gedeihen könnten. Auf den Terrassen am Saiq-Plateau gedeihen vor allem Pfirsiche, Äpfel, Weintrauben, Birnen und Granatäpfel. Neben Obst und Gemüse werden hier auch die berühmten Rosen für die Rosenwasserherstellung gezüchtet.


Die Wanderung führt uns von Al Aqor (oder Al Aqar) nach Al Ayn zwischen den Terrassenfeldern hindurch und endet in der Nähe einer der Rosenwasserdestillerien. Die Rosen beginnen gerade erst zu blühen, für einen Besuch der Destillerie fehlt uns die Zeit.


Denn wir haben noch eine lange Fahrt vor uns. Am späten Nachmittag erreichen wir die Wüste Wahiba Sands. Überrascht sind wir zunächst über das gut ausgestattete Arabian Oryx Camp. Was von weiten wie eine kleine Siedlung aus Zelten aussieht, entpuppt sich als Hüttensiedlung im „Beduinenzeltstil“. Die festen Behausungen verfügen sogar über eine Sanitärzelle mit Dusche. Bisschen viel Kommerz in der Wüste. Angenehm ist es schon bei Temperaturen jenseits der 30 °C. Das Wasser wird offensichtlich in Tankwagen aus dem nahen Ort geholt. Das Camp liegt nur 12 km von der Hauptstraße und dem Ort Al Wasil entfernt.

Wüstencamp

Click zur DiashowUnsere Allradfahrt durch die Sanddünen ist also nur von kurzer Dauer, eben die 12 Kilometer von der Asphaltpiste bis zum Camp. Immerhin haben wir uns noch einen schweißtreibenden Aufstieg vorgenommen, den Aufstieg auf die nahegelegene Sanddüne, um den Sonnenuntergang zu genießen. Da die Zeit drängt (Sonnenuntergang gegen 18.15 Uhr), müssen wir uns beeilen. Für weniger lauffreudige Touristen wird auch eine kommerzielle Auffahrt mit dem Jeep angeboten. Aber das wollen wir uns nun wirklich nicht antun. Wir schaffen es gerade noch rechtzeitig und können einen schönen Sonnenuntergang bei fast wolkenlosem Himmel beobachten (Diashow).

Gesamtfahrstrecke: 250 km

 

 Fortsetzung:   6. Tag: Mit dem Kamel in die Wüste
 

 

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