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Golden Circle, heiße Quellen und Wasserfälle - zu einigen Highligts im Süden Islands

Skogafoss

Golden Circle – ein Muss für jeden Islandbesucher. Die drei Stationen Þingvellir (Thingvellir), Wasserfall Gulfoss und Geysir mit dem aktiven Strokkur gehören zu jeder Rundreise durch Island. Eine ausführliche Beschreibung der Orte will ich mir ersparen, die kann sich jeder schnell aus dem Internet ziehen. Vielmehr möchte ich an dieser Stelle den Schwerpunkt auf einige Beobachtungen und subjektive Beurteilungen legen. Die Betonung liegt dabei auf subjektiv. Andere Besucher werden vielleicht ganz andere Eindrücke gewinnen. Zunächst ist der Golden Circle ein Ort des Massentourismus. Ja, leider gibt es den in Island auch schon. Meist hat der Besucher nicht viel Zeit und geht auf den ausgetretenen Wegen durch Þingvellir (Bilder hier) (den alten Thingplatz der Wikinger und Keimzelle des ersten Inselstaates). Wer einige Meter abseits des breiten Hauptweges verweilen kann, findet herrliche Fotomotive der Grabenbruchzone. Hier triften die eurasische und die amerikanische Kontinentalplatte jährlich etwa einen Zentimeter auseinander. Die umgebenden Vulkane, wie der im Norden gelegenen Schildvulkan Skjaldbreidhur (1.060m) und der große Binnensee Thingvallavatn bilden eine großartige Naturkulisse.

StrokkurDer Große Geysir, Namensgeber aller Springquellen der Erde, liegt ruhig und friedlich im Geothermalgebiet Haukadalur. Auf seinen Ausbruch wartet der Besucher vergeblich. Nach einem Erdbeben hat er vor noch nicht allzu langer Zeit seine aktive Tätigkeit eingestellt. Dafür lässt die Aktivität seines Nachbarn  Strokkur (Bilder hier) nichts zu wünschen übrig. Aller 5 bis 8 Minuten speit er heißes Wasser aus. Die Fontänen sind dabei unterschiedlich von Intensität und Höhe. Einem stärkeren Ausbruch mit Fontänen weit über zehn Meter Höhe folgt oft ein schwächerer Ausstoß. Vor acht Jahren hatten wir beobachtet, dass oft unmittelbar nach dem ersten Wasserausstoß noch eine zweite, kleinere Wassersäule ausgespien wurde. Diese Aktivität konnten wir nicht mehr feststellen. Eine Herausforderung ist das Erstellen einer Fotoserie, da die Aktivität nur 1 bis 2 Sekunden dauert und relativ unvermittelt beginnt. Man sieht zwar aus unmittelbarer Nähe eine Wasserblase aufsteigen, ist dann aber zu Nähe dran, um ohne Weitwinkelobjektive die gesamte Wasserfontäne aufnehmen zu können. Ein Versuch ist mir aber ganz gut gelungen, wie die Fotoserie zeigt.

Der Wasserfall Gulfoss (Bilder hier) liegt in unmittelbarer Nähe des Geysirs und wird deshalb von Gulfossallen Rundfahrten „mitgenommen“. Im Land der Wasserfälle zählt er sicher zu den eindrucksvollen Naturerscheinungen, wegen der meist unzähligen Schaulustigen in oft unzweckmäßigen Schuhen kann man aber auch auf den Abstecher verzichten, falls man allein unterwegs ist. Es gibt andere eindrucksvolle Wasserfälle mit weniger Besuchern. Auf der Rückfahrt nach Reykjavik bietet sich ein Stopp und die Besichtigung des Vulkankraters Kerið an.

Zu den wirklich beeindruckenden Wasserfällen gehören zweifellos der Skógafoss (Waldwasserfall) und der Seljalandsfoss. Beide liegen an der Südküste und sind gut von Reykjavik aus zu erreichen.  Der  Skógafoss (Bilder hier), ein Wasserfall des Flusses Skógá, liegt direkt neben dem Ort Skógar unterhalb des Eyjafjallajökull. Er ergoss sich von der ehemals hier liegenden Steilküste ins Meer. Nachdem sich die Küstenlinie weit nach Süden vorgeschoben hatte, blieb über mehr als hundert Kilometer der Steilabfall vom isländischen Hochland zurück. Hier schießen die Wassermassen über eine Breite von 25 Metern 60 Meter in die Tiefe. An der östlichen Seite des Wasserfalls kann man zur Abbruchkante aufsteigen. Der Pfad führt weiter zum Pass Fimmvörðuháls (den Kratern der Vulkanausbruchs von 2010) und über die Þórsmörk nach Landmannalaugar (es ist der bekannte Trekkingpfad Laugavegur).

Der Seljalandsfoss (Bilder hier) liegt in unmittelbarer Nähe der Ringstraße zwischen Hvolsvöllur und Skógar. Hier zweigt die Piste ins Gletschertal Þórsmörk ab. Während man in das Tal nur mit dem Superjeep fahren kann, ist die Straße bis zum Wasserfall asphaltiert. Der Fluss Seljalandsá stürzt 66 m tief über die ehemalige Küstenlinie in die Überschwemmungsebene des Markarfljót, in den er kurz darauf mündet. Die eigentliche Attraktion eines Besuchs ist die Tatsache, dass man auf einem steinigen Pfad hinter den Wasserfall gehen und durch den Wasserschleier blicken kann. Man sollte allerdings gute Schuhe anziehen (am besten natürlich richtige Wanderschuhe). Die Steine sind durch die Gicht des Wasserfalls immer glitschig. Buchstäblich vor das Objektiv meiner Kamera fiel mir eine russische Bustouristin in dünnen Halbschuhen. In letzter Verzweiflung griff sie nach meiner Wetterjacke. Sie hielt – die Jacke. Den russischen Redeschwall danach habe ich als Entschuldigung gedeutet, verstehen konnte ich wegen der abhanden gekommenen Sprachkenntnisse allerdings nichts.

Hraunafossar

In schöner Erinnerung bleiben wird uns sicher auch die gemütliche Fahrt rund um den Walfjord mit einigen Fotostopps (Bilder hier). Da die Ringstraße durch einen Tunnel den Fahrern nach Norden die Umrundung des Walfjords erspart, ist hier sehr wenig Autoverkehr. Nördlich der Bucht liegt der Ort Reykholt, der eng mit dem Namen des Snorri Sturluson (1179-1241) verbunden ist, einem der größten Dichter und bedeutendsten Politiker des mittelalterlichen Islands. Sturluson verbrachte einen Großteil seines Lebens in Reykholt (von 1206 bis 1241). Berühmt ist sein Hot Pot, den man besichtigen kann (und in den natürlich fast jeder Tourist eine Münze hineinwirft, ein Unsitte, die sich wohl weltweit verbreitet hat). WalfjordDer Politiker hatte sein Haus befestigen lassen, was ihm schließlich auch nichts nützte. Er wurde hier 1241 ermordet. Bekannte Werke von Snorri sind die Geschichte der norwegischen Könige (Heimskringla) und die Edda, das berühmte Buch über Poetik und nordische Mythologie. Auch die Saga um Egill Skallagrímsson wird ihm zugeschrieben, was allerdings nicht erwiesen ist. Die im Anwesen befindliche Bibliothek dient der Mittelalterforschung. Nicht weit entfernt vom eben beschriebenen Anwesen befinden sich die Lavawasserfälle Hraunafossar und der Barnafoss (Bilder hier). Auf einer Länge von über 700 Metern strömt in über hundert Wasserfällen schäumend Wasser aus dem schwarzen Lavagestein des Lavafeldes Hallmundarhraun. Die Besichtigung der Wasserfälle kann mit einem Abstecher zum Hochtemperaturgebiet von Deildartunguhver verbunden werden. Kochend heißes Wasser schießt in dem nur 5 Kilometer von Reykholt entfernten Gebiet aus der Erde. Hier kann man tatsächlich seine Eier zum Picknick kochen (Bilder hier), wie ein Foto von mir zeigt. Die größte Thermalquelle Europas, die fast 180 Liter kochendes Wasser in der Sekunde zu Tage fördert, versorgt die Städte Borgarnes und Akranes mit Fernwärme. Gleich neben der Quelle stehen Gewächshäuser, in denen Gemüse erzeugt wird. Für die Besucher liegen Tomaten - mit der „Kasse des Vertrauens“ - gleich neben der Quelle.

Wenn wir schon bei Gewächshäusern sind: Abschließend möchte ich noch auf die kleine Stadt Hveragerdhi an der Südküste verweisen. Ein Besuch der riesigen Gewächshäuser (Bilder hier)  lohnt sich auf jeden Fall. Schließlich wachsen hier die wohl nördlichsten Bananen dieser Erde. Island erzeugt tatsächlich eine große Menge Bananen und galt nach eigener Aussage sogar einige Jahre als größter Produzent Europas, ehe Spanien den Nordländern diesen Rang wieder abnahm (Stichwort: Bananenplantagen auf La Palma, Kanaren – die eigentlich geografisch eher zu Afrika gehören).

 Bildergalerie hochauflösender Fotos unserer Ausflüge zum Golden Circle, den Wasserfällen Südislands und zum Walfjord. Zum Betrachten der Aufnahmen wird eine Bildschirmauflösung von mindestens 1600 x 1050 Bildpunkte empfohlen (sonst scrollen).

Videoclip - Strokkur:

Übersicht Island 2011

 


Eyjafjallajökull - zur Eruptionsspalte des Vulkans



Eiskletter auf dem Solheimajökull



on tour in Südisland

 

Island 2003
unsere Touren -  Hochlandfahrt, Nordisland

 

Barnafoss

Seljalandsfoss