Das Ziel unserer Reise nach Ägypten war es, die
eindrucksvollen Bauten der Pharaonenzeit einmal
selbst in Augenschein zu nehmen. Obwohl die
Anreise aus Hurghada am Roten Meer recht lang
ist, lohnen sich die Tagesausflüge auf jeden
Fall. Die heutige Tour soll nach Luxor
gehen. Über GetYourGuide gebucht, verlief alles
nach Plan, von den Online-Problemen abgesehen,
die ich bereits auf der Startseite „Hurghada“
erläutert hatte. Einige Dinge sollte man als
Tourist, der zum ersten Mal in Ägypten unterwegs
ist und nicht das „Rundum-Sorglos-Paket“ des
Reiseveranstalters gebucht hat, beachten.
Alle Touristen müssen sich auf dem Weg von
Hurghada nach Luxor einer Polizeieskorte
anschließen. Dazu ist dem örtlichen
Reiseveranstalter – in unserem Fall Paradise
Travel Red Sea – eine Kopie des Reisepasses zu
überstellen. Mit dieser werden die Formalitäten
erledigt und die Papiere für die Kontrolle an
den regelmäßigen Straßenkontrollen durch Armee
bzw. Polizei erstellt. Mit einigen
Bauchschmerzen schickte ich also die Kopie per
WhatsApp an den Veranstalter, die ungesicherte
WLAN-Verbindung des Hotels vermeidend.
Pünktlich 4.00 Uhr werden wir am Hotel abgeholt.
Nur fünf Touristen sind gebucht, drei Engländer
und wir zwei Deutsche. Ein sehr gut Deutsch
sprechender Guide wird später in Luxor
zusteigen. Bis dahin komme ich mit den
Erklärungen des englischen Guides klar. Wir
fahren zunächst etwa 2 Stunden durch die Wüste.
An einer Polizeistation wird der Konvoi,
bestehend aus mehreren Reisebussen und
Kleintransportern, zusammengestellt. Nach
längerer Wartezeit geht es weiter. Zu meinem
großen Erstaunen löst sich die Wagenkolonne
bereits nach wenigen Minuten auf und jedes
Fahrzeug fährt letztlich für sich allein.
Am
späten Vormittag erreichen wir die Großstadt
Luxor (ca. 500.000 EW) und fahren zu den
Karnak-Tempeln, unserem ersten
Reiseziel. Die riesige Tempelanlage liegt 2,5 km
von Luxor entfernt am östlichen Nilufer. Der Bau
der Anlagen begann wahrscheinlich vor etwa 4000
Jahren. Für genauere Informationen verweise ich
auf den
Wikipedia-Eintrag und andere
Internetquellen. Beeindruckend für mich waren
vor allem die gigantischen Ausmaße und einzelne
monolithische Stelen, die mit einer Höhe von
über 20 Metern noch heute ihre Standfestigkeit
demonstrieren. Was man beim Besuch beachten
sollte: Für mich war es das erste Mal, würde
mich aber auf allen folgenden Besuchen von
Kultureinrichtungen immer wieder begleiten, die
Kontrolle am Eintritt. Wie am Flughafen muss
jeder einzelne Besucher seine gesamten Sachen
mit Ausnahme der reinen Kleidung am Körper auf
ein Band legen und anschließend durch den
Personenscanner laufen. Da ich nicht darauf
vorbereitet war, löste ich gleich mal wegen
eines kleinen Schweizer Taschenmessers im
Rucksack den Alarm aus. Mein deutschsprachiger
persönlicher Guide regelte dann glücklicherweise
die Sache und ich konnte nach Verlassen des
Tempels das Messer sogar wieder abholen.
Es wird Mittag, wir nehmen ein leichtes Essen zu
uns und fahren mit dem Motorboot auf die
westliche Seite des Nils zum Besuch des Tals der
Könige.
Nachdem
Grabräuber bereits im Alten Reich viele der
Pyramiden ausgeraubt hatten, wurden die
Herrscher des Neuen Reichs (ab ca. 1550 v. Chr.)
unterirdisch im Tal der Könige
bestattet. Zwar wurden auch diese Gräber später
gefunden und zum größten Teil geplündert, aber
einige versteckt liegende Grabmale blieben der
Nachwelt unversehrt erhalten. Das bekannteste
dieser Gräber ist das des Tutanchamun, das erst
1922 von Howard Carter entdeckt wurde. Auf
weitere Informationen verweise ich wieder auf
Wikipedia und andere Internetquellen.
An dieser Stelle wieder einige Hinweise für
Erstbesucher: Die Eintrittskarte für das Tal der
Könige beinhaltet den Besuch von drei
Grabstätten nach freier Auswahl. Wer zusätzliche
Gräber besuchen möchte, muss einen Aufpreis
zahlen. Auf jeden Fall wird dies für das Grab
des Tutanchamun erforderlich, dieses ist nicht
im Eintrittspreis enthalten. Der Besuch lohnt
sich aber nicht, da die wertvollen Grabbeigaben
alle im Ägyptischen Museum in Kairo ausgestellt
werden.
In jedem Grab gibt es mindestens einen
„Wächter“. Dieser bietet sich sehr diensteifrig
an, Fotos zu machen – natürlich nicht gratis,
wie ich schnell feststellte. Man sollte also
immer einen oder zwei Euro bereithalten, wenn
man sich fotografieren lassen will – oder eben
höflich und bestimmt ablehnen.
Nach
dem Tal der Könige statten wir dem
Totentempel der Hatschepsut einen
Besuch ab. Sie war eine der wenigen Frauen, die
als Pharao das Land am Nil regierten.
Wesentliche
Informationen zum Hatschepsut-Tempel können auf
Wikipedia nachgelesen werden. Der die
Jahrhunderte überdauernde sehr gute
Erhaltungszustand erlaubte eine spätere Nutzung
als Kloster bis ins 11. Jahrhundert. Bekannt
wurde der Tempel durch ein furchtbares Attentat,
als am 17.11.1997 insgesamt 62 Menschen ihr
Leben verloren, die meisten davon waren
ausländische Touristen.
Vom Tempelgelände bietet sich ein
atemberaubender Blick über den Nil hinweg bis
nach Luxor. Auf der Weiterfahrt besuchen wir
noch eine Steinmetzwerkstatt.
Wer
ein wirkliches Souvenir sucht, kann es hier
erwerben, sofern man gute Fähigkeiten zu
Preisverhandlungen besitzt.
Vor
der wieder viele Stunden dauernden Rückfahrt
nach Hurghada legen wir noch einen etwa
10-minütigen Fotostopp an den riesigen
Steinfiguren ein, die als Memnonkolosse
bekannt sind. Sie stammen aus dem 14.
Jahrhundert vor Chr. und standen vor dem Eingang
zum Tempel des Amenophis III., eines Pharaos der
18. Dynastie. Von der eigentlichen Tempelanlage
ist heute kaum noch etwas zu sehen.
Unser Ausflug endet kurz nach 21.00 Uhr vor dem
Eingang des Hotels in Hurghada, nach einer zwar
anstrengenden, aber wirklich interessanten und
lohnenswerten Tour.
Auch interessant:
Hurghada
Pyramiden von Gizeh
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