Wanderung:
Stoličná hora (auch Kvádrovec,
Quaderberg) – Růžová vyhlídka
(Rosenkamm, Markierung
roter Strich) - Belvedere - ohne
Markierung Abstieg Suchá
Kamenice (Dürrkamnitz-Klamm) -
Suchá Kamenice
(Dürrkamnitz-Klamm, Markierung
roter Strich) - Hřensko
(Herrnskretschen).
Gehzeit ca. 5 - 6 Stunden
mit Pausen, ca. 16 km.
Da es sich um eine
Streckenwanderung handelt,
sollte die Anreise mit dem Zug
erfolgen, von Bad
Schadau oder Schöna nach Děčín
(Tetschen). Vom Hauptbahnhof
Děčín fährt man mit der
Stadtbuslinie 1 bis zum
Krankenhaus (Buswendeplatz,
alternativer Fußweg ca. 3 km).
Mit einer
guten Karte ist die
Tour kein Problem (Ausnahme Abstieg Dürrkamnitz-Klamm,
hier gibt es aber eine
alternative Empfehlung im Texte). Der größte Teil unserer
Streckenwanderung ist als markiert, der
von uns gewählte Abstieg in die
Schlucht der Dürrkamnitz bleibt
Kundigen vorbehalten. Ausgezeichnet geeignet für die Wanderung
ist
die Karte Böhmische Schweiz, 1:40.000 (mit deutschen
Bezeichnungen der Orte und
Wege), Rolf Böhm,
www.boehmwanderkarten.de
oder die Karte Nationalpark
Böhmische Schweiz, 1:25.000 von
der Nationalparkverwaltung der
Böhmischen Schweiz herausgegeben
(ohne deutsche
Ortsbezeichnungen), die aber
nicht den
Gesamtweg abbildet.
Wir
starten unsere Wanderung am Fuß
des Quaderberges (ab
jetzt benutze ich die deutschen
Bezeichnungen der Orte, die
tschechischen Namen sind bei der
Kurzbeschreibung am Anfang der
Seite genannt). Im Stadtpark
gehen wir zunächst an einem
Franz Schubert Denkmal vorbei
und folgen der Markierung roter
Strich bergan. An diesem
Sonnabend im September 2013
herrscht am Vormittag noch
dichter Nebel. Deshalb haben wir
an der 1879 errichteten
Sandsteinsäule auf der
Kaiseraussicht (289 m) zunächst
überhaupt keine Sicht. Dafür
aber Kaiserwetter in Aussicht,
sagte der Wetterbericht.
Wir folgen nach nur ganz
kurzer Pause dem rot markierten
Weg über das breite Plateau des
Quaderberges. Auch am
Aussichtspavillon, der Elbwarte,
hat sich der Nebel noch nicht
vollständig aufgelöst. Das
ändert sich jedoch bald. Am
alten deutschen Friedhof, an dem
eine neue Gedenktafel (in
tschechischer und deutscher
Sprache) für die
Opfer beider Weltkriege steht,
lugt bereits die Sonne durch die
Wolken. An den beiden Aussichten
auf dem Rosenkamm ist die Sicht
dann wirklich atemberaubend. Die
eigentliche
Rosenkammaussicht, der
zweite Aussichtspunkt von
Tetschen aus gesehen, liegt
etwas abseits des Wanderwegs,
sollte aber unbedingt aufgesucht
werden.
Nach ausgiebiger Pause geht es
auf dem markierten Weg weiter
bis zum Gasthof am
Belvedere. Hier stärken
wir uns beim preiswerten
Mittagessen. Bevor wir dort
ankommen, bietet sich uns noch
ein herrlicher Blick zum Großen
Winterberg, zu den Silberwänden
und zum Zirkelstein aus völlig
ungewohnter Perspektive. Nach
der Rast übernimmt unser Kenner
des Gebietes die Führung und
bringt uns zu einem ganz
einsamen Abstieg in die
Dürrkamnitz-Schlucht.
Der
interessierte Leser kann aber
dem rot markierten Wanderweg
folgen, der letztlich auch in die
genannte Schlucht führt. Der Weg
verlängert sich dadurch
allerdings um ein bis zwei
Kilometer. Wir steigen also über
einen alten, mit Trockenmauern
ausgebauten Pfad, in die tiefe
Schlucht hinab. Wer mag wohl
diesen Weg angelegt haben?
Welche Verbindung stellte er
dar? Heute endet der Weg am
Waldrand bzw. vor einer Wiese
und ist deshalb kaum zu finden.
Durch die wilde Schlucht der
Dürrkamnitz gelangen wir
schließlich zurück zur Straße
kurz vor Herrnskretschen.
Wir laufen in den Ort hinein,
müssen dann noch über die
Grenze, über die Elbe mit der
Fähre übersetzen und mit dem Zug
zurück zum Ausgangspunkt der
Wanderung, sofern wir nicht das
Auto am Bahnhof Schöna stehen
haben.
Fazit:
Eine wirklich sehr schöne und
empfehlenswerte Wanderung, bei
der man allerdings die An- und
Abreise gut planen sollte. Der
hoch über der Elbe liegende
Rosenkamm bietet gleich zwei
großartige Aussichtpunkte. Die
zweite Aussicht ist wohl der
höchstgelegene Punkt direkt über
der Elbe, den der Wanderer im
Elbsandsteingebirge erreichen
kann. Die Aussicht vom Belvedere
kann da zwar nicht mithalten,
ist trotzdem lohnend. Die
Gaststätte mit Freisitz lädt zur
Rast ein. Ein letzter Höhepunkt
ist die wildromantische
Dürrkamnitzschlucht mit dem
kleinen Bächlein, welches
tatsächlich meist nur wenig
Wasser führt.
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