Eine
unserer Lieblingsstiegen in der
Sächsischen Schweiz ist die
Zwillingsstiege
im Großen Bauerloch
(Affensteine). Schließlich gibt
sie unserer Domain sogar den
Namen (www.zwillingsstiege.de).
Zu erreichen ist die kurze,
dafür aber teilweise senkrechte
Steiganlage auf zwei Wegen von
der unteren Affensteinpromenade
aus. Der eine Zugang erfolgt
direkt vom Wanderweg über einen
Kletterzustieg (Bild), der zweite
vom Bloßstock aus, an der
Häntzschelstiege
vorbei. Beide Zugänge führen
über Pfade, die teilweise mit
Hölzern/Bohlen belegt sind. Kurz
vor der Stiege gibt es eine
längere
Holztreppe (Bild), die den
Aufstieg erleichtert.
Dann stehen wir vor einer nahezu
senkrechten Felswand, der
eigentlichen Zwillingsstiege.
Ihren Namen erhielt die
Steiganlage nach
dem ehemaligen Forstarbeiter
Max Häntzschel, der sein Zuspätkommen zur Frühschicht mit
der Geburt von Zwillingen
(Mädchen) entschuldigte. Seit
dieser Zeit wurde der Aufstieg, der bereits seit
den zwanziger Jahren des 20.
Jahrhunderts besteht,
„Zwillingsstiege“ genannt. Die
hölzernen Einbauten waren nach
dem zweiten Weltkrieg in einem
so schlechten Zustand, dass sie
erneuert werden mussten. Ende
des zwanzigsten Jahrhunderts
erfolgte dann eine
Generalsanierung. Die heutigen
Stahlklammern stammen also aus
jüngster Zeit. Die Steiganlage
befindet sich deshalb in einem
weit besseren Zustand als die
Rübezahl- oder die Starke
Stiege.
Der Aufstieg durch die Steilwand
ist kurz und knackig. Bereits am
Einstieg (Bild) müssen
wir uns konzentrieren. Über 6
Metallbügel steigen wir zum
ersten Absatz. Ein 7. Bügel
hilft uns am Ausstieg. Hier
sehen wir rechts die Worte
„Zwilling Stiege“ (Bild) in den Felsen geritzt.
Nach links führt der Aufstieg
vom
Blockabsatz (Bild) zur
unteren Rampe. Metallbügel
bieten hier gute Griffe. Jetzt
kommt der eigentliche Höhepunkt.
Auf einer
schmalen Felsrippe (Bild) geht es stark
ausgesetzt nach oben. Stahlbügel
können an der senkrechten
Felswand
auch als
Tritte (Bild) benutzt werden.
Nichts für schwache Nerven. Ein
gewisses Maß an
Schwindelfreiheit und auf jeden
Fall Trittsicherheit sind hier
angebracht. Nach diesem leider
etwas kurzen Steilstück gelangen
wir auf die obere Rampe die
schräg aufwärts zu einem
schmalen Durchgang zwischen der
Felswand und der Jammerspitze,
einem markanten Kletterfelsen
führt. Sollten stark
übergewichtige Stiegenfreunde
bis hierher gekommen sein, wird
es nun im wahrsten Sinne des
Wortes eng. Der
Durchgang an der Jammerspitze (Bild) wird zwar mit
einigen Holzbohlen in seiner
Schwierigkeit entschärft, ist
aber so schmal, dass er
eigentlich nur
„Normalgewichtigen“ leicht fallen
wird. Auf der anderen Seite des
Durchgangs führt eine
Holzleiter (Bild) nach unten. Die eigentliche
Stiege ist hier zu Ende. Weiter
geht es aber immer noch relativ
steil bergan (Bild). Bis
zur Oberen Affensteinpromenade
helfen uns stellenweise
Metallklammern beim Aufstieg.
Die Zwillingsstiege sollte nur
im Aufstieg begangen werden. Der
Abstieg wird ausdrücklich
untersagt (Bild).
Im Zeitraum März/April 2014
wurde die Zwillingsstiege
saniert.
Aktuelle Bilder dazu gibt es
hier.
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