Tag 1 (von geplanten 7):
Im zweiten Versuch soll es nun klappen. Nachdem mich vor mehr als einem Jahr ein Infekt schon vor den Start stoppte, ging es also heute los. Sonntag, 25.07.2010 Dresden: Regen. Zugfahrt nach Eisenach - Ausstieg 12.00 Uhr: strahlender Sonnenschein und 20 Grad Celsius. Da ich ein Supersparticket für 29 Teuronen hatte, leistete ich mir das Taxi nach Hörschel (17 Euro). Die Züge fahren nur aller 2 Stunden und am Sonntag noch seltener. Der Taxifahrer wusste schon Bescheid. Er setzte mich genau am Startpunkt des Rennsteigs ab.

Also zur Werra gegangen und den obligatorischen Stein mitgenomen. Einen Stein aus dem Fluss zu holen geht hier nicht mit trockenen Füßen ab. Ich habe einen vom Uferrand mitgenommen. Beim letzten Hochwasser war er bestimmt unter Wasser. Dann ging es los auf die knapp 170 Kilometer. Mit ganz schön schwerem Rucksack - für 7 Tage und mit dem Netbook! Irgendwie bisschen bescheuert, dachte ich mir später unterwegs. Nach mehreren Berichten im Internetz geht es gleich steil bergan.

Na, so steil ist es nun wieder auch nicht. Einigen wir uns auf bergan. Vom Ausgangspunkt Hörschel in 199 m über Null geht es zunächst auf 311 Meter, den Großen Eichelberg, vorbei am Heimatblick - schöne Sicht heute, Gonnermanns Eck - danach wieder mit "steilem Aufstieg", zum ersten Wartburgblick - es kamen noch diverse, einer recht zugewachsen an der Wilden Sau, und den Franzosenfelsen -steile Felsklippen, leider ohne Sicht. Der Rennsteig ist so gut markiert, dass sich praktisch niemand verlaufen kann. Mindestens aller 100 Meter das weiße "R". Im kleinen Ort Clausberg - reichlich 400 Meter sind wir jetzt hoch - müssen wir ein Stück auf Asphalt gehen. Zum Glück nur wenige hundert Meter.

An der "Wilden Sau" lege ich eine kurze Rast ein, dann geht es weiter bis zur Hohen Sonne. Ein Imbiss lädt ein: große Apfelschorle und Rostbratwurst. Nun ist es nicht mehr allzu weit bis zu meinem heutigen Ziel auf dem Rennsteig, dem Hubertushaus Ascherbrück.

Die ersten 19 Rennsteigkilometer sind geschafft. Nun nur noch zur Unterkunft nach Ruhla. Nur noch? Leider war ich unaufmersam und verfehlte einen Abzweig auf dem hier nicht besonders gut markierten Weg. Das brachte mir am Ende fast 2 km Umweg und einen Abstieg am Steilhang ein. Aber sowas liebe ich ja eigentlich.

Nur nicht mit einem so schweren Rucksack. Nun waren eben aus den geplanten 22 km insgesamt 24,5 km geworden. Morgen soll es über den Großen Inselsberg bis zum Berghotel Ebertwiese gehen. Die Wetteraussichten sind nicht ganz so gut...