Nach
Hochwasserschäden im Sommer 2013 war die Somsdorfer
Klamm gesperrt (siehe dazu den Kommentar mit Bildern im Blog).
Jetzt (Sommer 2014) ist sie, wie der Weg
durch den Rabenauer Grund, wieder
passierbar. Zum Zustand nach der
'Sanierung' gibt es einen
Blogbeitrag mit Bildern.
Die Fotos am Ende dieses Beitrages sind historisch und
zeigen nur noch den einst so romantischen Weg durch die
Klamm.
mögliche
Wanderung: Parkplatz Freital-Hainsberg
(Weißeritzpark oder Gartensparte) –
Brücke über die Rote Weißeritz - Rabenauer Grund
Richtung Rabenauer Mühle (Markierung grüner Strich) -
Durchgang unter der Kleinbahnbrücke direkt nach der
Arthur-Lohse-Brücke - Himmelsleiter - Somsdorf -
Somsdorfer Klamm - Abzweig Teufelskanzel (Auf- und
Abstieg) - Rabenauer Grund - Parkplatz Freital-Hainsberg, Gehzeit ca.
2,5 Stunden (max. 8 Kilometer, abhängig davon, wie man
von der Himmelsleiter den Weg über oder an Somsdorf
vorbei wählt/findet).
Für diese Wanderung benutzten wir keine Karte.
Der Wanderweg im Rabenauer Grund ist nicht zu
verfehlen. Der Abzweig zur Himmelsleiter ist auf der
Übersichtskarte zwar eingezeichnet, war aber im November
2008 wegen Bauarbeiten nicht zu erkennen. Der Übergang
vom Ausstieg der Himmelsleiter nach Somsdorf muss weglos
gesucht werden. Der Einstieg zur Somsdorfer Klamm wird
durch einen gelben Strich markiert (sehr spärlich, oft
stark verblasst).
Eine kurze Vorbemerkungen der Beschreibung der
beiden Stiegen:
Aufmerksam wurden wir auf diese beiden herrlichen, wenn
auch kurzen Wege durch einen Eintrag einer freundlichen
Leserin unserer Seiten im Gästebuch. Mit dem kleinen Heft
"Der Klettersteigführer Sachsen" (Heimatbuchverlag, www.heimatberge.de) in der Hand
begaben wir uns auf die Suche nach der Somsdorfer Klamm,
die unschwierig zu finden ist, und nach der
Himmelsleiter. Durch Bauarbeiten an der beim Hochwasser
2002 stark zerstörten Kleinbahn, die durch den Rabenauer
Grund verläuft, wurde der Zugang zur Stiege mit der
Himmelsleiter praktisch unkenntlich gemacht. Erst im
dritten Anlauf fanden wir den Pfad. Deshalb gibt es
leider hier keine Beschreibung einer richtigen
Rundwanderung. Oben genannte Wanderung ist aber
prinzipiell möglich. In ähnlicher Form absolvierten wir
sie.
Somsdorfer Klamm:
Die Tour beginnt am Parkplatz Freital-Hainsberg
(Weißeritzpark oder Gartensparte). Die Anfahrt dahin
kann mit dem PKW über Dresden nach Freital erfolgen oder
mit dem Zug von Dresden, Richtung Tharandt bis
Freital-Hainsberg. Wir überqueren
zunächst die Brücke über die Rote Weißeritz und biegen
nach links ein in den Rabenauer Grund. Ein breiter
Wander- und Radweg, der von vielen Spaziergängern
genutzt wird, führt in die genannte Richtung zur
Rabenauer Mühle. Wir gehen aber nur etwa 100 Meter bis
zur Mündung eines kleinen, unscheinbaren Baches.
Entweder beachten wir das Schild "Betreten auf eigene
Gefahr" und gehen hier nach rechts in die enge Schlucht
oder einige Meter weiter auf einem mit gelbem Strich
markierten Zugangspfad (siehe Bild 2 der Diashow 'Somsdorfer
Klamm'). Bereits nach wenigen Metern befinden wir uns
fern der Spaziergänger in einer faszinierenden engen
Schlucht mit steil aufragenden Felsen. Der schmale Weg
verläuft auf der linken Bachseite einige Meter über dem
Bachbett, das im November 2008 kaum Wasser führte.
Stellenweise wird der Weg so schmal, dass er mit Ketten
gesichert ist (Franz Dietel ließ den Steig bereits
1894 angelegen). An zwei Stellen wird der Pfad durch
Holzbohlen und eine Brücke fortgeführt, da die Felskante
hier nicht durchläuft. Nach der Brücke zweigt rechts
eine steile Aufstieg mit zahlreichen Steinstufen und
einer Sicherungskette ab. Nicht verpassen dürfen wir den
im oberen Teil nach rechts abzweigenden Aufstieg zur
'Teufelskanzel' (siehe Bild 10 der Diashow 'Somsdorfer
Klamm'). Auf einem schmalen Felsband gelangen wir zum
kettengesicherten Aufstieg. Hier ist jetzt eine kleine
Klettereinlage nach Art der Kletterstiegen in der
Sächsischen Schweiz notwendig, um die Gipfelaussicht an
einer markanten Felsspitze ('Melchiorshörnchen') zu
erreichen. Auch wenn der Gipfelblick etwas verwachsen
und nicht besonders spektakulär ist, den Aufstieg sollte
man sich auf keinen Fall entgehen lassen. Der Weg ist
das Ziel! Wir müssen von der Aussicht den gleichen Weg
wieder abklettern. Der Videoclip vermittelt einen ganz
guten Eindruck von dem, was uns erwartet.
Wir sind nun den restlichen Aufstieg neben der
'Teufelskanzel' gegangen. Der Weg soll weiter nach Somsdorf führen. Wir wollten ja aber noch zur
Himmelsleiter und deshalb in den Rabenauer Grund zurück.
Tatsächlich führt auch ein Seitental nach rechts wieder
abwärts. Man gelangt auf einem Pfad über drei kleine
Holzbrücken am Ende wieder in den Rabenauer Grund (siehe
Bilder 1 - 4 der Diashow 'zur Himmelsleiter').
Himmelsleiter:
Wir gehen durch den Rabenauer Grund Richtung Rabenauer
Mühle. Unterwegs sehen wir
Schautafeln mit
Erläuterungen zum 'Energie-Erlebnispfad' (wer immer auch
einen solchen benötigt) und eine für uns im Nachhinein
sehr wertvolle Übersichtskarte des Rabenauer Grundes.
Ein Foto dieser Tafel half uns am Ende beim Finden der
Himmelsleiter. Auf dem breiten Wanderweg gelangen
wir zur Arthur-Lohse-Brücke, die nach links über die
Rote Weißeritz führt und den Hauptwanderweg verlässt.
Diese Stelle wollten wir später eigentlich noch zu einem
Abstecher nutzen, es kam aber ganz anders. Direkt nach
vorgenannter Brücke überquert die Kleinbahn auf einer
neu errichteten Brücke den Wanderweg, auf dem wir weiter
gehen. Hier nun sollte eigentlich mit der Markierung
gelber Strich ein Weg über die Himmelsleiter nach
Somsdorf führen (siehe Foto -
zur Orientierung für die
Wanderung).
Es gab aber keinen Weg und keine Markierung. Also liefen
wir etwas weiter. Kein Abzweig zu finden. Als wir
plötzlich am Schild 'Nixentump' standen, wussten wir,
dass wir zu weit gegangen waren. Also wieder zurück bis
zur Arthur-Lohse-Brücke. An der Baustelle der
Eisenbahnbrücke suchten wir nach Pfadspuren in den
steilen Hang - ohne Erfolg. Also noch einmal Richtung 'Nixentump'
gehen und den Hang aufmerksam absuchen. Nach 400 Metern
kehrten wir erneut um. Es muss an der Baustelle einen
Aufstieg geben. Also sind wir dann einfach den Hang hinauf gestiegen und
tatsächlich, auf dem Felsengrat fanden wir fast
zugewachsene alte Steinstufen (Fotos 10 und 11 der
Diashow 'zur Himmelsleiter' beachten). Einmal gefunden,
war der weitere Aufstieg nicht mehr zu verfehlen. Aber
der hat es dann in sich. Es geht sehr steil und
teilweise sogar leicht ausgesetzt in luftige Höhe.
Unvermittelt erreicht man dann die 'Himmelsleiter', eine
alte Stahlleiter mit 12 oder 13 Sprossen (kann ich auf
meinen Bildern nicht mehr ganz genau erkennen), die eine
Felsstufe überwindet. Dahinter gab es offensichtlich
früher noch einige Hilfsmittel. Sie sind aber nicht mehr
vorhanden. Nur rostige Halterungen zeugen noch vom
Erbauer Franz Dietel, der auch diesen Steig bereits 1894
in Auftrag gab. Nach der Leiter geht es noch ein kleines
Stück sehr steil über Felsen bergan bis zu einem
Aussichtsplatz, der auch hier Bastei genannt wird (in
der Sächsischen Schweiz gibt es ja die berühmte
Aussicht). Der ehemals sicher sehr schöne Platz
versprüht heute einen etwas morbiden Charme mit zwei
nicht mehr benutzbaren Bänken.
Wie nun weiter? Vielleicht sollte man wieder nach unten
klettern. Wir entschlossen uns aber, über das Feld
Richtung Somsdorf zu gehen. Auf einer Traktorspur
gelangten wir an den Feldrand und vor Somsdorf in einen
Taleinschnitt in den Wald. Und was sehen wir hier? Die
Markierung gelber Strich, zwar völlig verwittert, aber
immerhin. Wir befanden uns mehr zufällig wieder im
Abstieg zur Somsdorfer Klamm. Allerdings war eine kleine
Kletteraktion nahe der 'Teufelskanzel' erforderlich, um
das Bachbett zu queren und den unteren Teil des Weges
durch die Klamm wieder nutzen zu können. Die gelbe
Markierung hatte sich wieder einmal "verloren".
Fazit:
Zwei sehr interessante Kletterstiegen, zwar recht kurz,
aber durchaus etwas anspruchsvoller. Vom
Schwierigkeitsgrad möchte ich sie etwa mit der
Rotkehlchenstiege in der Sächsischen Schweiz
vergleichen, dem kurzen Aufstieg zur 'Teufelskanzel' in
der Somsdorfer Klamm würde ich in meiner "Stiegenmatrix"
sogar eine "S4" geben. Leider ist der Zustieg zur
Himmelsleiter kaum zu finden und die Wegmarkierungen
"gelber Strich" bedürfen dringend einer Auffrischung
(teilweise erschließt sich mir die Wegführung überhaupt
nicht).
Die besten Eindrücke unserer Tour vermitteln die Bilder der
drei Diashows und der kleine
Videoclip (Youtube-Stream). |