Das Zittauer Gebirge liegt im äußersten Südosten
Sachsens. Der Nonnenfelsen befindet sich im Kurort
Jonsdorf. Mit dem Auto fährt man am besten bis Bautzen
(Autobahn A4) und dann über die B6 bis Löbau und die
B178 bis Zittau. In Zittau folgt man der Beschilderung
Zittauer Gebirge und danach Jonsdorf (Übersichtskarte).
Von Zittau kommend erfolgt in Jonsdorf die Weiterfahrt
immer der Hauptstraße entlang Richtung Waltersdorf bis
zum Parkplatz am Hotel Gondelfahrt. Wenige hundert Meter
hinter dem Hotel steht der
Nonnenfelsen (Bild 1),
den man linker Hand umgeht. Der Einstieg des
Klettersteiges befindet sich auf der Südostseite des
Nonnenfelsens.

Der Klettersteig darf nur begangen werden, wenn die
Einstiegsleiter nicht hochgeklappt ist. In den
Wintermonaten bleibt der Klettersteig in der Regel
gesperrt, meist sogar bis zum 30. April. Auf dem
Hinweisschild am
Einstieg (Bild 2) wird die Länge des
Klettersteigs mit 350 m, die zu bewältigende Höhe mit 60
Meter und die Gehzeit mit 30 Minuten angegeben. Die
Einstufung als schwierig wird von den meisten
Klettersteigportalen im Internet nicht geteilt. Eher
wird er als „mittel“ oder „mäßig schwierig“ eingestuft.
Das Klettersteigset sollte man aber auf alle Fälle
anlegen und Spaß macht die Begehung auch auf jeden Fall,
egal in welche Schwierigkeitsstufe man den Steig
einordnet.
Die
Einstiegsleiter (Bild 3) ist schnell bewältigt
und wir gelangen nach einer ganz kurzen Querung zu einer
leicht überhängenden
Rinne (Bild 4), die schon als
erste kleine Schlüsselstelle angesehen werden kann. Wie
bei den meisten Klettersteigen üblich, wird schon ganz
am Anfang getestet, ob der Aufsteigende für das Kommende
gerüstet ist. Wer hier schon ernste Probleme
bekommt, sollte es nicht erzwingen. Später kommen wir
noch zu einem richtigen Überhang. Beim Aufstieg durch
die Rinne helfen uns Trittstifte/Eisen. Wir steigen
jetzt in einem leicht gestuften Gelände weiter und
queren unter einem kleinen
Überhang (Bild 5). Vor
der Querung haben wir schon das erste Mal ordentlich
„Luft“ unter uns.
Trittstifte helfen uns, den nächsten
Absatz zu erreichen
(Bild 6). In einem leichten
Linksbogen erreichen wir einen
Felsabsatz (Bild 7).
Dieses Stück ist schon ziemlich ausgesetzt. Vor dem
Aufstieg zum Felsabsatz sieht man bereits von unten die
Hängebrücke, die bald auf uns wartet
(Bild 8). Die
1994 erbaute hölzerne Hängebrücke wurde nach 2005 durch
eine Aluminiumbrücke ersetzt. Die
Brücke
sollte aus
Sicherheitsgründen nur einzeln begangen werden. Der
Abstand zwischen den Streben ist recht groß, bei
Feuchtigkeit (nach Regen) ist erhöhte Vorsicht geboten
(Bild 9). An beiden Seiten der Brücke sind
Stahlseile angebracht, damit man das Klettersteigset bei
Bedarf beidseitig einhängen kann.
Direkt hinter der Hängebrücke geht es am glatten Felsen
nach oben. Da hier kaum Griffe im Felsen vorhanden sind,
helfen
uns einige Stahlstifte beim
Aufstieg (Bild 10). Wir steigen über einige Absätze durch weniger
schwieriges Gelände weiter auf und erreichen ein kleines
Plateau. Der Pfad führt jetzt ohne
Sicherungsmöglichkeiten zu einer
Steilstufe
(Bild 11)
und noch ein Stück weiter relativ steil nach oben
(Bild 12). In diesem Abschnitt gibt es gute Tritte im Fels
und das straff gespannte Stahlseil bietet mit
eingehängtem Klettersteigset das nötige Maß an
Sicherheit. Jetzt geht es der ersten Schlüsselstelle
entgegen. Auf einem schmalen Felsband queren wir in
luftiger Höhe
(Bild 13
und
Bild 14). Am Ende des
Bandes müssen wir den leicht überhängenden Felsen in
einem Rechtsbogen umklettern. Spätestens hier wissen
wir, weshalb wir ein Klettersteigset umgelegt haben
(Bild 15). Wir erreichen eine flache Rinne und
steigen zu einem der Grattürme des Nonnenfelsens aus,
der einen Teil der Silhouette des Massivs bildet. Auf
der erstiegenen Terrasse können wir kurz verschnaufen
und die Aussicht genießen
(Bild 16). Auf dem eben
erstiegenen kleinen Plateau steht ein bekannter
Kletterfelsen, die Barbarine. Unter dieser queren wir
nun nach rechts und steigen auf
(Bild 17). Das Bild
sieht etwas spektakulärer aus, als es in Wirklichkeit
ist.
Die eigentliche Schlüsselstelle folgt nämlich erst
jetzt. Im Gegensatz zum vorhergehenden Bild zeigt
Bild 18 die Schwierigkeit des Überhangs nicht richtig.
Leider konnte ich an dieser Stelle keinen Platz für ein
ordentliches Foto finden. Deshalb noch eine
Zoom-Aufnahme aus dem Tal, die den Überhang von der
Seite zeigt (Bild 19 aus dem Jahr 2005). Der Überhang
kurz vor dem Gipfelausstieg erfordert schon etwas
Armkraft. Leider sind die Tritthilfen (Stahlbügel) sehr
unglücklich in großem Abstand zum Sicherungsseil
gesetzt. Ähnlichem begegnen wir leider auch am Alpinen
Grat. Nur mit Mühe kann man während des Aufstiegs das
Klettersteigset umhängen. Ich habe - ehrlich gesagt -
ganz auf das Einhängen verzichtet. Nach Überwinden des
Überhangs kommt noch eine kleine
Querung in der Felswand (Bild 20) und schließlich der
Gipfelausstieg (Bild 21). Die
Gipfelrast (Bild 22) kann man mit einem
Eintrag ins Gipfelbuch beginnen oder abschließen, ganz
nach eigenem Ermessen. Vom Gipfel bietet sich eine
grandiose Sicht über den Nonnenfelsen und nach Jonsdorf
(Bild 23). Wer glaubt, es nun geschafft zu haben,
wird nach der Gipfelrast eines Besseren belehrt. Wir
müssen schließlich wieder nach unten. Auch wenn der Weg
nicht weit ist, er ist dafür steil. Zunächst müssen wir
eine kleine Kluft überwinden und stehen dann vor einer
senkrechten Wand, die uns zum Aussichtspunkt des
Wanderweges über den Nonnenfelsen herabführt. Also das
Klettersteigset eingehängt und nach unten
abgestiegen (Bild 24). Unten angekommen, blicken wir noch einmal
respektvoll nach oben
(Bild 25), legen unser
Klettersteigset ab und gehen den Weg durch die kleine
Felsengasse (Bild 26) zurück nach Jonsdorf oder
kehren zuvor noch im Gasthof auf dem Nonnenfelsen ein.
Hier gibt es übrigens einen Aussichtspunkt, der sogar
noch etwas über dem Klettersteiggipfel liegt. Man schaut
also nach unten auf das Gipfelbuch, in das wir uns kurz
zuvor eingetragen haben.
Ein Bild zum Massiv des
Nonnenfelsens soll den kleinen Bericht
abschließen. Seit Oktober 2009 ist auch ein neuer
Videoclip online, jetzt handeln die Personen
odnungsgemäß mit Kettersteigset. Einen Kurzbericht und Bilder unserer ersten
Begehung aus dem Jahr 2005 gibt es
hier... und
aktuelle Bilder aus dem Jahr 2011 mit 'Balance' als
neuem Ausstieg hier...
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