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„Harzer Hexen-Stieg“  – Schlussetappe nach Thale

Naturschutzgebiet Bodetal

Tag 4: Rübeland – Thale (zum Endpunkt des Hexen-Stiegs und zur Ferienwohnung, ca. 28 km)

Am letzten Tag erwartet uns noch einmal eine längere Etappe. Nach vielen Kilometern breiter Schotterpisten und Forstwege treffen wir wenige Kilometer hinter Thale auf fast völlig zugewachsene schmale Pfade (Bild). Auch das gibt es auf dem Hexen-Stieg. Wir befinden uns nun im Einzugsgebiet der Bode. Erster Etappenort Neuwerk. Auf dem Weg zur Talsperre Wendefurth plötzlich ein Sperrschild. Wegen Baumfällarbeiten ist der Hexen-Stieg gesperrt. Die Umgehung ist aber gut markiert und keine Verlängerung der Gesamtwegstrecke. Allerdings müssen wir ein kleines Stück auf den Asphalt und später wieder auf Schotter. Bald stehen wir oberhalb der Staumauer vorgenannter Talsperre, überqueren die Staumauer und begeben uns auf den Weg nach Altenbrak.

Der Hexensieg führt nun fast immer direkt an der Bode entlang, allerdings nicht eben, wie man vermuten könnte. Immer wieder geht es in der enger werdenden Bodeschlucht auf und ab, wobei die stärksten Steigungen und Gefällestrecken erst auf dem letzten Abschnitt vor dem Zielort Thale folgen werden. Bis Altenbrak geht es noch recht gemütlich zu. Im Ort treffen wir auf eine Sportanlage und einen kleinen zugehörigen Biergarten. Eine gute Möglichkeit für einen kleinen Mittagsimbiss? Wer bis hierher gelesen hat, ahnt vielleicht schon, was folgt. Es ist 12:30 Uhr. Vor uns verlassen gerade die einzigen Gäste den Biergarten. Wir treten an die Theke und bestellen zwei Bratwürste. „Dauert etwas, ich mache gerade die Friteuse sauber. Die andere ist kaputt.“ Dann nehmen wir je eine Gulaschsuppe. „Die ist erst heute Abend fertig“. Gehen wir weiter und nehmen nur den obligatorischen Müsliriegel zu uns? Wir warten. Die Sonne scheint. Und irgendwann sind auch die Bratwürste fertig.

Die Wanderung wird ab Altenbrak noch einmal richtig spannend. Jetzt geht es durch den schönsten Teil des Bodetales. Tief eingeschnitten hat sich hier der Fluss und einen Canon mit teils reißenden Stromschnellen gebildet. Wie zuvor bereits erwähnt, schlängelt sich der Hexen-Stieg direkt am Ufer in steten Steigungen und Gefälleabschnitten entlang. Wir passieren den kleinen Ort Treseburg, werden von insgesamt 21 Holzmarkierungen begleitet, die immer wieder auf bestimmte geologische, botanische oder historische Zusammenhänge hinweisen, zum Beispiel auf den Bodekessel mit den imposanten Strudeltöpfen. Wir befinden uns seit geraumer Zeit auf der rechten Flussseite. Schließlich gelangen wir zur Teufelsbrücke und überqueren die Bode. Nun ist es nicht mehr weit bis Tale.

BildergalerieDas letzte Stück unseres Weges wird von zwei Felsstürzen geprägt. Der steile Aufstieg zur Roßtrappe über die sogenannte Schurre ist ebenso gesperrt, wie das letzte Stück des Hexen-Stiegs ab der Gaststätte „Königsruhe“. Hier stehen wir zunächst etwas unschlüssig im Biergarten. Vor uns versperrt ein Metallzaun den Weg ohne jeglichen Hinweis. Plötzlich eine Stimme neben uns: „Sie müssen über die Brücke gehen!“. Der Hinweis aus der Gaststätte. Also wechseln wir noch einmal die Bodeseite und sehen wenige Meter später den Felssturz auf den Hexen-Stieg. Hier geht es so schnell nicht wieder durch. Am Nachmittag erreichen wir schließlich den Endpunkt unserer Wanderung in Thale. Aber wo endet (oder beginnt) der Hexen-Stieg nun eigentlich? Am Bahnhof steht ein Start/Ziel-Schild und die Kilometerangabe „95 km“. Auf unserer Wanderkarte geht es aber noch bis zum Rathausplatz weiter. Tatsächlich steht auch hier noch ein Schild mit der Erklärung des Hexen-Stiegs und dem Wegverlauf. Optische Eindrücke der vierten Wanderetappe vermittelt die Bildergalerie.

Na egal, wir sind jedenfalls am Endpunkt unserer Wanderung angekommen und suchen unsere Ferienwohnung auf. Abschließend noch die Bemerkung: In Thale stimmte der Service. Abgesehen von der normalerweise nicht statthaften Erhebung einer „Endreinigungsgebühr“ waren wir von der Unterkunft und den Dienstleistungen in Thale durchaus angetan.

Das Fazit:
Wir waren ja nicht das erste Mal auf Trekkingtour, auch nicht zum ersten Mal in Deutschland unterwegs (2010 – Rennsteig, 2011 – Karwendeldurchquerung). Zieht man ein Fazit, vergleicht man natürlich automatisch mit anderen Erlebnissen. Für die 4-Tagestour über den „Qualitätswanderweg Harzer Hexen-Stieg“ vergebe ich persönlich und natürlich subjektiv eingefärbt die Note „befriedigend“. Ausdrücklich bezieht sich das nicht auf unser Dilemma am 2. Tag. Daran waren wir selbst Schuld.

Was uns positiv auffiel:

  • Sehr schöne Wegführung um Altenau und auf dem letzten Teilstück durch das Bodetal.

  • Gute Beschilderung (außer am Abzweig der Umgehung in Torfhaus – oder wir waren dort „blind“).

  • Meist völlige Ruhe und Abgeschiedenheit, also Naturgenuss pur, wenn der Weg abseits der Orte verlief. Wir haben auf dem Hexen-Stieg – abgesehen vom Brockengipfel und kurz vor Thale - kaum andere Wanderer getroffen (und das Mitte Juni).

Was uns nicht gefiel:

  • Lange Wegabschnitte über Schotterpisten.

  • Der Brocken-Kommerz (aber das hat nichts mit dem Hexen-Stieg selbst zu tun).

  • Der wirklich schlechte Service, dem wir immer wieder begegnen mussten (Öffnungszeiten Gaststätten - selbst auf dem Brocken waren am Sonntag 15:30 Uhr die Kioske und der Biergarten zu –, Versorgung allgemein, keine oder falsche Auskünfte). Hier fanden wir den platten Spruch „Servicewüste Deutschland“ im wahrsten Sinne des Wortes bestätigt. Ausnehmen möchte ich ausdrücklich den netten Pensionswirt in Rübeland und den Service in Thale. Das passte gut.

Abschließend noch ein Satz zum Wetter. Wir hatten nahezu ideale Bedingungen. Während der Wanderung keinen einzigen Tropfen Regen (nass wurde es nur in der Nacht), angenehme Temperaturen um 20°C und meist gute Sicht (auch wenn es oft bewölkt war, wie auf dem Brocken).
 


Hexen-Stieg
(Übersicht)

 


Tag 1



Tag 2



Tag 3

 


Tag 4