Eine lange Skitour
führte uns am 16. März 2013 wieder einmal in den
tschechischen Teil des Osterzgebirges. Ziel sollte der
Gasthof Lange Wiese (Dlouha Louka) sein. Vom
Ausgangspunkt Zinnwald sind dies hin und zurück mehr als
30 Kilometer. Unser Start: der große Parkplatz in
Zinnwald kurz vor dem Grenzübergang (Tageskarte
5,00 Euro) am 16.03.2013 um 09.15 Uhr.
Anreisemöglichkeiten: Auto - siehe Anreiseskizze auf der
Seite Winter im Osterzgebirge, alternativ auch mit Zug
oder Bus.
Über den Loipenzubringer geht es zunächst mäßig bergan,
bis wir die Kahlebergloipe erreichen. Hier biegen
wir nach links ab Richtung Großer Lugstein. Die
Schneise 30 führt am Lugsteinhof vorbei direkt Richtung
tschechische Grenze. Nach der Grenzöffnung (Beitritt der
Tschechischen Republik zum Schengener Abkommen) im
Dezember 2007 kann man ganz entspannt der ersten Skispur
über die Grenze folgen. Man erreicht auf tschechischer
Seite relativ schnell die Loipe "Skimagistrale
Erzgebirge", die maschinell gespurt wird. Wir halten
uns rechts, Richtung Neustadt (Nove Město) und erreichen
bald die erste Orientierungstafel. Seit einiger Zeit
sind die Loipen auf tschechischer Seite wirklich sehr
gut beschildert.
Auf der Skimagistrale fahren wir ohne größere
Höhenunterschiede zunächst an der Nikolaushütte (Horská
chata Mikuláška) vorbei bis zur Wittichbaude
(Vitiška). Etwa auf halber Strecke zur Baude kommt
die einzige nennenswerte Abfahrt. Wir können immer
wieder herrliche Ausblicke an diesem sonnigen Tag
genießen. An der Wittichbaude kommen wir am späten
Vormittag an. Noch viel zu früh für eine Rast. Also
gleich weiter. Hinter der Baude steigt die Spur mäßig
Richtung Neustadt (Nove Mesto) an. Bei Nove Mesto,
nahe des markanten Stürmers (Bouřňák), kreuzt die Loipe
die Straße hinauf zum Berg (Parkplatz). Die Gesellschaft
Sport Centrum Bouřňák, als Betreiber des Skiareals,
sichert für die Langläufer eine regelmäßige maschinelle
Instandhaltung der Strecken zu. Mittlerweile treffen wir
auf eine ganze Reihe anderer Skiläufer. Da sich die
Trasse auch für Skater eignet, werden wir als
„klassische Skiläufer“ immer wieder überholt. Die
Bedingungen an diesem Wintertag mitten im März sind fast
ideal. Die Temperaturen liegen nur wenig unter null
Grad. Der Wind ist nur sehr schwach. Das ist auch gut so,
denn wir kommen bald auf den freien, völlig unbewaldeten
Berghang des Stürmers (Bournák). Oft bläst an
dieser Stelle ein böiger Wind. Die Strecke bei den
Windrädern über Freiflächen ist deshalb häufig verweht.
Heute ist es aber sehr angenehm. Bald erreichen wir den
Höhenzug Trí pánu (874 m). Jetzt sind es nur noch vier
Kilometer bis zur Halbzeit. Die Beschilderung weicht
später vom Loipenplan etwas ab. Die Strecke verkürzt
sich damit um schätzungsweise 1,5 Kilometer.
Am Gasthof an der Langen Wiese kommen wir gegen
12:30 Uhr an. Die vielen Skier an der Hauswand lassen
nichts Gutes ahnen. Es kommt, wie es kommen muss: Trotz
der großen Kapazität im Gastraum ist kein Platz zu
bekommen. Also Stehimbiss in der Sonne vor dem
Wirtshaus. Glücklicherweise hatten wir vorgesorgt und
auch eine Thermoskanne mit Heißgetränk im Rucksack. Nach
einer nicht ganz so gemütlichen Rast geht es auf den
Rückweg. Um die Skiwanderung nicht zu verlängern,
schlagen wir die gleiche Wegstrecke retour ein.
Vielleicht können wir in der Wittichbaude einkehren. Als
wir dort etwa 14:30 Uhr eintreffen ist die Baude gut
gefüllt. Zu gut, um einen Platz zu bekommen. Eine
längere Wartezeit wollen wir nicht in Kauf nehmen. Dann
mache ich eben ein paar Fotos vom gegenüberliegenden
Abfahrtshang am Stürmerund schaue mir die
Liftanlage direkt an der Baude an. Laut Internetseite
der Wittichbaude soll es hier Skibetrieb geben. Gab es
sicher, nur wann zum letzten Mal? In der nur wenige
Meter entfernten Nikolaushütte (Horská chata
Mikuláška) ist auch kein Platz zu finden. Also
laufen wir weiter. Vor uns liegt noch jener eingangs
beschriebene Aufstieg. Schlaucht ganz schön zum Ende der
Tour. Dann ist es aber fast geschafft. Bis zur Grenze
ist es nun nicht mehr weit und der Rest der Strecke
verläuft fast eben mit einer letzten Abfahrt zum
Parkplatz, den wir gegen 16:15 wieder erreichen.
Fazit:
Die Skiwanderung ist zwar recht lang, reichlich 30
Kilometer, wenn ich das nach Loipenplan richtig
errechnet habe, allerdings vom Gelände her nicht sehr
schwierig und deshalb auch für konditionsstarke Anfänger
geeignet. Es gibt kaum größere Höhenunterschiede zu
bewältigen. Die Aussicht über den Erzgebirgskamm ist
sehr schön, die Rastmöglichkeiten auf tschechischer
Seite in der Vitiška-Baude oder dem Gasthof auf der
Langen Wiese preiswert, sofern man denn einen Platz
bekommt.
Einige Eindrücke unserer Tour vermitteln die
Bilder,
weitere Tourentipps für das
Erzgebirge gibt es hier... |