Arabische Emirate - Dubai im Sommer 2008
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Der Wunsch, einmal Dubai diese Stadt aus
Tausendundeiner Nacht zu sehen, hegte sich mir
schon lange und im August 2008 ging er endlich
in Erfüllung. Wobei August für Dubaibesucher der
denkbar ungünstigste Zeitpunkt ist, da in den
Monaten Juli/August hier die höchsten
Temperaturen vom ganzen Jahr herrschen.
Der Flug ging von Frankfurt und dauerte endlose
6 ½ Stunden. Erstaunlicherweise mit
Bagdad-Überflug inklusive, allerdings bei
maximaler Flughöhe von 12000 Metern. Da man mit
der Zeit fliegt, ist es schon dunkel und man hat
bei wolkenlosem Himmel einen guten Blick auf die
Stadt und anschließend auf die Ölfelder von
Kuwait. Von Dubais Skyline habe ich leider beim
Landeanflug nicht viel gesehen, da wir direkt
vom Meer aus angeflogen sind. |
Die Boeing 747 bekam einen Außenstellplatz
und Umstieg in den Shuttlebus war angesagt. Als ich die
Gangway runter ging, dachte ich im ersten Moment im
Abgasstrahl des Triebwerks zu stehen. Doch dieser Eindruck
hielt beim Überqueren des Rollfeldes an. Es war tatsächlich
so heiß, und das um Mitternacht! Die nächste Wand folgte auf
dem Fuß, im Bus waren vielleicht 16 Grad! Nach mehrmaligem
kritischen Prüfen meines neuen Passes durch den
Abfertigungsbeamten und langem Warten auf das Gepäck war ich
endlich angekommen. Der hoteleigene Geländewagen stand schon
bereit. Auf der Temperaturanzeige las ich 42 Grad ab… Das Metropolitan Hotel liegt verkehrsgünstig an der Sheikh Zayed Road,
der 12-spurigen Hauptverkehrsader von Dubai. Außerdem grenzt
es direkt an die Business Bay, in der die Bauarbeiten am
Burj Dubai gut voran kommen. Der Burj Dubai ist 2 Jahre vor
seiner Fertigstellung schon jetzt mit über 600 Metern das
höchste Gebäude der Welt. Über 800 Meter sollen es am Ende
werden.
1. Desert Tour
Wer Dubai besucht, sollte es sich natürlich
nicht nehmen lassen, einen Ausflug in die Wüste zu
unternehmen. Die Angebote sind eben so zahlreich wie die
Veranstalter, die Preisunterschiede dabei gering, mit ca. 50
Euro ist man dabei. Wir buchten das Rundum-Sorglospaket mit
Abholung vom Hotel. Nach einer reichlichen Stunde Fahrt ins
Landesinnere bogen wir von der Straße ab und fuhren zum
Sammelpunkt. Ungefähr 20 Geländewagen unseres Veranstalters
fanden sich ein und dann ging das Wüstenabenteuer los! Mit
470 PS ging es auf in eine Achterbahnfahrt über die Dünen.
Steile Abhänge rauf und runter, auf Dünenkämmen entlang,
untermalt vom kernigen Röhren des Motors. „Dune Bashing“ vom
Allerfeinsten, aber nichts für die, die leicht seekrank
werden… Die Fahrt wurde gemächlicher und wir machten Halt
für einen Fotostopp. Danach ging es weiter in das
Wüstenreservat „Dubai Desert Conservation Reserve“. Das DD CR
ist durch die International Union for Conservation of Nature
(IUCN) anerkannt. Die IUCN zählt weltweit zu den
anerkanntesten und einflussreichsten Organisationen für die
Bewahrung und den Schutz bedrohter Naturregionen. In Kürze
wird das Naturschutzgebiet in die World Database on
Protected Areas (WDPA) der Vereinten Nationen aufgenommen.
In Gänsemarsch-Formation fuhren wir durch das Reservat,
vorbei an einer Kamelfarm, bis wir ein in einer Senke
gelegenes Wüstencamp erreichten. Beim anschließenden
Barbeque-Abend wurden tausend Köstlichkeiten aus dem
arabischen Raum, vor allem dem Libanon, serviert. Abschluss
des Abends bildete eine Bauchtanz-Vorführung. Es wird
empfohlen, sich in die zweite Reihe zu setzen, es sei, denn
man möchte das Risiko eingehen, zum Tanz aufgefordert zu
werden. Beeindruckend war auch die Rückfahrt im Dunklen
durch die Wüste.
2. Big Bus City Tour
Wie
in den meisten Großstädten der Welt gibt es auch in
Dubai eine Stadtrundfahrt nach dem Hop-On/Hop-Off Prinzip.
Es gibt zwei Buslinien mit über 20 verschiedenen
Haltestellen, an denen man nach Herzenslust ein- und
aussteigen kann. Bei der Runde durch den historischen Kern
von Dubai ist eine Fahrt mit einem alten arabischen
Handelsschiff, einem so genannten „Dow“, auf dem Dubai Creek
inbegriffen. Startpunkt der Touren ist das Wafi Center, ein
Einkaufs- und Hotelkomplex ganz in ägyptischem Stil. Erste
Highlights der Tour sind der Old Shouk – der alte Markt, der
erste Palast der Herrscherdynastie, das Sheikh Saeed
Al-Maktoum House. Ein weiteres
Muss
ist der Stopp am Goldzug, jedoch sollte man sich vorher über
die Öffnungszeiten informieren, da der Goldshouk Samstag
erst ab 17 Uhr geöffnet ist. Anschließend kann man aller
Hektik entfliehen und bei der knapp 2-stündigen Dow Cruise
über den Dubai Creek an glitzernden Hochhausfassaden, alten
Handelsschiffen und Minaretten vorbei gleiten. Danach geht’s
weiter mit dem Bus zum großen Einkauszentrum Deira City
Centre. Dort steigt man in die lila Linie um. Vorbei am Wafi
Centre geht es zum Union Haus, in dem die Gründung der
Vereinigten Arabischen Emirate unterzeichnet wurde. Der Bus
fährt jetzt parallel zum Strand bis zum Burj Al Arab und
Jumeira Beach Hotel. Von da aus geht’s über die Mall Of
Emirates auf der Sheikh Zayed Road vorbei am Burj Dubai, dem
höchsten Gebäude der Welt, und durch die beeindruckenden
Häuserschluchten von Bur Dubai.
3. The Palm
Jumeira, Mall of Emirates, Hard Rock Café Dubai
Die
ganze Welt schwärmt von der Palmeninsel im Meer und so
mussten wir das natürlich auch unbedingt sehen. Bloß gut,
dass Taxi fahren in Dubai so billig ist, sonst hätten wir
uns am Ende schwarz geärgert über unseren Ausflug. Man hat
nie das Gefühl, sich auf einer Insel zu befinden. Man kann
nur im „Stamm“ der Palme nach oben fahren, der Zugang zu den
„Palmenwedeln“ wird Normalsterblichen mittels einer Schranke
und einem Pförtnerhäuschen verwehrt. Wenn die Hochbahn
fertig ist, wird es bestimmt interessanter, da man sich das
Ganze aus größerer Höhe anschauen kann. Wir haben uns vom
Taxifahrer zum Atlantis Hotel bringen lassen und sind dort
nur für einen kurzen Fotostopp raus gesprungen. Zu sehen gab
es nicht viel, das lag vielleicht auch daran, dass noch
fieberhaft gebaut
wurde. Ein Sicherheitsbeamter fand das auch nicht gut, dass
wir da fotografiert haben… Nach dieser Ernüchterung ging es
zum Hard Rock Café. Es handelt sich um einen recht lieblosen
Bau an der 12-spurigen Sheikh Zayed Road, welcher als Hard
Rock Café von außen nur durch die überdimensionalen
Beton-Gitarren zu erkennen ist. Im Inneren finden sich auch
nicht gerade die spektakulärsten Exponate und zu den
zünftigen Spare Ribs gibt es Cola oder Wasser, denn seit dem
1. August 2008 wird kein Alk ohol ausgeschenkt. Alles in
allem lohnt sich der Abstecher nur für echte Fans. Freunde
des gepflegten Shoppings kommen in der Mall Of Emirates voll
auf ihre Kosten. Über 300 Geschäfte von A bis Z gibt es zu
erkunden. Man sollte sich unbedingt mit dem Taxi hinfahren
lassen, denn an den Zufahrten sieht man die Autos in Reih
und Glied stehen, die man sonst nur aus dem Fernsehen und
vom Hörensagen kennt. Für Einkäufe sollte man dann auch die
dicke Geldbörse mitnehmen, Schnäppchenjäger sind in der Mall
falsch. Wem die Hitze zu Kopf steigt, der kann sich im
benachbarten Ski Dubai austoben. Für ca. 30 Euro bekommt man
die entsprechende Ausrüstung geliehen und kann sich in der
größten Indoor-Skihalle der Welt in die Tiefe stürzen. Per
Sessellift geht es zur „Bergstation“. Es soll sogar eine
schwarze Piste geben! Eine Eisrutschbahn für die Kleinsten
rundet das Familienprogramm ab. Über die Klimabilanz einer
solchen Anlage in der Wüste lässt sich sicherlich streiten,
aber in Dubai geht es nicht darum, ob etwas sinnvoll ist,
sondern einfach darum, DASS es machbar ist.
Fazit:
Da wir
ja hauptsächlich zum Arbeiten in Dubai waren, haben wir
natürlich nur einen kleinen Teil des Märchens aus
Tausendundeiner Nacht gesehen. Auf jeden Fall war es
hochinteressant und abwechslungsreich. Vor allem aber sind
viele phantastische Projekte erst im Entstehen, so dass ich
mir mit einer Wiederkehr sicherlich noch Zeit lassen werde.
Wer mehr wissen möchte, meldet sich
hier...
Die besten Eindrücke
meines Aufenthaltes in Dubai vermitteln die Bilder der
beiden Diashows und der kurze Videoclip. |
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