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Bergtouren in den Dolomiten und Klettersteige am Gardasee - Juni 2016
ein Gastbericht von Thomas Reißig
 


Tag 5 - nach Arco

Auch am Gardasee war das Wetter nicht so toll, eher bewölkt, aber warm. Das sollte sich zwar ändern, nächtliche oder auch abendliche Regengüsse blieben uns allerdings auch hier nicht erspart.

Click zur FotoshowNach einem ruhigen Start in den Tag, folgt der Einstieg in den Sentiero del Colodri, einen Übungsklettersteig mit mäßiger Schwierigkeit (A/B) und viel, teilweise exponiertem Gehgelände (gegenüber des ersten Zeltplatzes in Arco), der Steig liegt in einem Klettergarten und führt auf den Colodri (400m).

Der Abstieg führt über Wanderwege zum Castello di Arco (284m) und weiter in die sehr schöne alte Stadt von Arco. Der Ort und die Gegend ist ein Paradies für Kletterer, welches sich auch an der unverhältnismäßig hohen Anzahl von Bergsportläden bemerkbar macht, was mir wiederum half, ein adäquates kurzes Beinkleid zu erwerben, welches ich natürlich für die geplante Tour nicht eingepackt hatte. Bei den jetzt herrschenden Temperaturen wurde die kurze Bekleidung erforderlich. Nach diversen Einkäufen, Essen, Schlendern und Ausruhen planten wir die Touren für die beiden restlichen Tage.

Fotos von diesem Tag gibt es hier...

Tag 6 - Klettersteige

Heute wollten wir einige Klettersteige in Folge begehen, die uns hoch über den Gardasee führen sollten und fantastische Ausblicke erlaubten. Was mir bis dahin völlig unbekannt war, auch diese Steige sind zum Teil ehemalige Kriegssteige aus dem 1. Weltkrieg, mit Stollenanlagen und exponierten Gratwegen.

Click zur FotoshowBeginn war in Biacesa im Val di Ledro (parken kann man am Ortseingang beim Helipad). Zum Einstieg über den Weg 470 des Sentiero Fausto Susatti/Via ferrata F. Susatti (A/B/1- Weg 405) braucht man ungefähr 90 Minuten an der waldreichen Flanke des Sperone (664m). Über eines sollte man sich bei Klettersteigen am Gardasee im Klaren sein, sie sind meist lang, konditionell fordernd und zum Teil durch üppige Sonneneinstrahlung auch schweißtreibend. Wasser sollte also in ausreichender Menge dabei sein. Nach langer, teils ausgesetzter Kletterei gelangten wir an den Abzweig (links) zum Sentiero Mario Foletti/Via ferrata M.Foletti (A/B-Weg 460), der F. Susatti führt gerade weiter. Über den M. Foletti gelangt man zum Bivacco Francesco Arcioni (858m), welches eher eine veritable Hütte als ein alpines Biwak ist. Von hier kann man nun über den Weg 471 nach Biacesa absteigen oder wie wir, über die 471 in Gegenrichtung zum Sentiero dei Camminamenti/Sentiero Della Rocca/Sentiero attrezzato Cima Rocca (A/B) gehen.

Die Bezeichnungsvielfalt ist etwas verwirrend, alle vorangeführten Namen bezeichnen den gleichen Weg. Der Weg führt erst an der Chiesa San Giovanni (Kapelle) vorbei, um dann steil in den Wald zu weisen, in Richtung Cima Rocca (1090m) und der Galerie di Guerra. Die ganze Zeit bewegt man sich in ehemaligen Stellungen, Bunkeranlagen, Schützengängen und Stollen, die im Krieg angelegt wurden. Für die Galerie braucht man definitiv ein Licht, im Inneren der Stollen gibt es auch einen Abstieg (Uscita) der genutzt werden kann. Dabei sollte man genau auf die Markierungen achten. Über den Sattel Bocca Pasumer (974m) und den Weg 417 (unschönes grobes Pflaster und steil) stiegen wir dann ins Ledrotal nach Biacesa ab.

Fotos von diesem Tag gibt es hier...


Klettersteige am Gardasee

Tag 7 - Via ferrata Torrente Rio Sallagoni

Der Rückreisetag wurde noch mit einem herrlichen Klettersteig beendet, zum einen um den Steig in einer Klamm (Strudellöcher) noch machen zu können, zum anderen um den Staus am Brenner, den Mautstellen und um München zu entgehen. Der Rückweg führte uns sowieso an dem Ort Dro vorbei. Von dort ist es eine kurze Fahrt nach Drena, das Castello di Drena weist schon von weitem den Weg.

Click zur FotoshowInteressanterweise ist der Klettersteig Via ferrata Torrente Rio Sallagoni (A/B/C/1-) in der Tabacco Karte Nr.055 nicht eingezeichnet, existiert aber schon länger. Hinweise dazu findet man in Klettersteigführern und im Internet. Der Steig führt aufwärts entgegen der Fließrichtung des Rio Sallagoni bis zum Beginn der Schlucht. Der letzte obere Teil wird eher weniger begangen und ist komplett ungesichert ohne mitlaufendes Drahtseil. Nur Eisenbügel sind spärlich vorhanden, auch normale Kletterstellen sind möglich. Durch die glatten Überhänge der ausgewaschenen Strudellöcher ist der Steig etwas anspruchsvoll und beinhaltet auch zwei Seilbrücken, die allerdings umgangen werden können. Nach ca. zwei Drittel gibt es einen markierten Ausstieg in Richtung Castello di Drena. Hier endet der eigentliche Steig und der ungesicherte wildromantische Rest (grün-glatt-rutschig) beginnt. Wer diesen begehen will, sollte auch auf den Wasserstand achten. Zum Teil geht es im Flussbett auf rundgeschliffenen Steinen weiter. Einige Wasserfälle kommen vor und erfordern zum Teil Verrenkungen, um diese trocken zu passieren. Nach der Genusstour geht es zurück zum Auto und nach einem üppigen Eis und Kaffee auf die Piste zurück nach Hause. Damit beendeten wir eine sportlich Woche, die so weder vorgesehen, noch geplant war, uns aber auf Klettersteige am Gardasee führte, die wir sonst sicher erst viel später entdeckt hätten.

Fotos von diesem Tag gibt es hier...

Dolomiten Juni 2016


Intro und Misurina

 


zu den Drei Zinnen

 


am Büllelejoch

 

Gardasee Juni 2016

 Klettersteige