Tag 2 - zu
den Drei Zinnen
Nach recht guter
Nachtruhe und Frühstück stand heute eine
Wanderung zu den Drei Zinnen und
eventuelles Begehen einiger dort in der Nähe
liegender Klettersteige auf dem Plan. Wir hatten
noch am Vorabend um eine Nacht verlängert, um
mit deutlich reduziertem Gepäck starten zu
können.
Vom Rifugio
Auronzo (2320m) ging es über den Weg 101 zum
Rifugio Lavaredo (noch geschlossen - 2344m) und
weiter über den Paternsattel/Forc. Lavaredo
(2454m) zum Rifugio A. Locatelli alle Tre Cime
di Lavaredo (Drei-Zinnen-Hütte, noch geschlossen
- 2405m). Nach einer kurzen Rast an der
Drei-Zinnen-Hütte und nachfolgendem Aufstieg zum
Frankfurter Würstel (2348m) wollen wir den
Innerkofler Kriegssteig De Luca in Angriff zu
nehmen. Dies ist einer der Steige, welcher
während des Gebirgskrieges im 1. Weltkrieg durch
österreichische Truppen angelegt wurde und erst
ca. 700m durch ausgehauenen Fels führt, um dann
auf den Paternkofel (2744m), der damals
italienisch besetzt war, zu führen.
Die
Passage in den gesicherten Stollen war rutschig,
der Boden vereist. In offenen Scharten lag
verharschter Schnee, ein Licht in den Stollen
ist unabdingbar. Nach Erreichen einer ehemaligen
Geschützstellung und dem Austritt aus den
Stollen beginnt der Einstieg in den
Klettersteig, der auf den Paternkofel führt. Was
auf recht trockenem Fels bis zur ersten Scharte
ganz gut ging, wurde jetzt schwierig. Die
Scharte lag voller Schnee. Zunächst gelang es
mir noch, mit Freilegen des Drahtseiles und
einem großem Spreizschritt diese zu überwinden,
die nächste Scharte führte deutlich steiler nach
oben und das Drahtseil lag im zweiten Drittel
komplett im Schnee.
Einige Meter nach dem
Einstieg in das Steilstück mussten wir
abbrechen. Die Grödel, die vielleicht geholfen
hätten, hatte ich in der Hütte gelassen, den
Eispickel schlicht vergessen. Dass es uns auch
nichts genützt hätte, erfuhren wir zufällig
einen Tag später. Andere Klettersteiggeher
hatten es etwas höher geschafft, um dann
allerdings im Schnee gar nichts mehr erkennen
können, weder den Steig noch die Sicherungen.
Wir mussten also umkehren. Kurz vor dem
Toblinger Knoten (2617m, Leiternsteig &
Feldkurat Hosp Steig) hatten wir erwogen, diesen
zu gehen, aber aus Zeit- und vor allem
Wettergründen das Unternehmen verworfen und uns
dafür als Alternative auf eine
Drei-Zinnen-Umrundung begeben.
Über den Weg 105
- vorbei an der Lange Alm Hütte (noch
geschlossen - 2283m) – ging es auf einer sehr
schönen Wanderung bei recht gutem Wetter zurück
zur Auronzohütte, wo wir ganz knapp vor der vom
Wetterbericht angesagten „Sintflut“ eintrafen.
Fotos von diesem Tag gibt es hier..