„Eisenklammern“-Wege im Zittauer Gebirge

Archiv – ruebezahlstiege.de/blog – Artikel vom September 2010:

Teufelsmühle bei Oybin

Teufelsmühle bei Oybin

Wer kennt schon den mit Stahlklammern versehenen Aufstieg am Ameisenberg bei Oybin? Schon eher bekannt sein dürfte da der Robertfelsen, ebenfalls bei Oybin gelegen. Eingangs gleich der Hinweis: Der Ameisenberg ist als Horstschutzzone ausgewiesen und darf deshalb zwischen dem 15. Januar und dem 31. August nur auf den wenigen markierten Wegen betreten werden. Ein Aufstieg über die „Ameisenstiege“ ist also nur im Herbst gestattet. Die Sperrzeiten werden manchmal schon etwas eher aufgehoben (Juli oder Anfang August). Dazu kann man sich bei der DAV-Sektion Zittauer Gebirge erkundigen. Eine detaillierte Zugangsbeschreibung zum Aufstieg am Ameisenberg gibt es im neuen Buch „Bergpfade und andere Wege im Sandstein“, Band III von Axel Mothes (Bestellung über www.stiegenbuchverlag.de). Auf Seite 9 gibt es eine Skizze für den Zugang. Trotzdem ist der Steig sehr schwer zu finden.

Wir haben einen anderen Aufstieg gewählt. Leider habe ich nach zunächst langem Suchen keine Fotos mehr gemacht, als wir den richtigen Zustieg endlich gefunden hatten. Deshalb hier die Beschreibung in Kurzform:

Wichtige Voraussetzung ist die Karte „Zittauer Gebirge, östlicher Teil“, Maßstab 1:10.000 (www.boehmwanderkarten.de), ISBN 978-3-910181-11-3. In der Nähe der Teufelsmühle kreuzt die Kleinbahn die Straße. Diese Stelle nehmen wir zum Ausgangspunkt unserer Erkundung. Wir gehen auf der linken Seite der Straße auf dem Fußweg Richtung Olbersdorf, also aus Oybin heraus. Links schützt eine Mauer den Fußweg gegen die Felswand. Diese Mauer endet nach einigen Metern. Genau hier steht ein

Horstschutz: Hinweise beachten

Horstschutz: Hinweise beachten

Schild mit dem Hinweis auf die Horstschutzzone (siehe Bild). Solche Schilder sind immer ein sicheres Zeichen, dass sich hier ein Weg oder Zugang zu einem Kletterfelsen befindet. Und tatsächlich führt eine schmale Pfadspur steil bergan. Wir gehen bis zu einem ersten Felsabsatz. Nun müssen wir uns nach links (in Aufstiegsrichtung) orientieren und weiter steil bergan steigen (immer auf Fußspuren achten). Wir gelangen auf einen zweiten Felsabsatz. Wenn wir uns richtig orientiert haben, stehen wir vor dem „Vergessenen Turm“, einem sehr markanten Kletterfelsen. Auf der rechten Seite (vom Tal/Aufstieg aus betrachtet) befindet sich eine Bergungsbox für Kletterer. Das ist die wichtigste Orientierungsmöglichkeit. Jetzt sind es nur noch etwa 50 Meter. Wir gehen vom Vergessenen Turm nach links (immer von unserem Aufstieg betrachtet) und gelangen in eine kleine Senke. Links und rechts ragen die Felsen steil auf. Und auf der rechten Seite befindet sich der „Eisenklammernweg“ zum Aufstieg.

Nach oben erwähntem Buch sind reichlich 12 Meter an der nicht ganz senkrechten Felswand zu überwinden. Die ersten drei Klammern stehen recht weit auseinander. Man sollte hier als Zwischenschritt in den Felsen treten (siehe Videoclip). Die ersten drei Klammern lassen sich alternativ durch den Aufstieg über eine schmale Querrippe

Ameisenstiege

Ameisenstiege

überbrücken. Auch im oberen Teil gibt es noch eine Stelle, an der die Klammern recht weit auseinanderstehen. Kleinere Stiegenfreunde oder Kinder müssen sich hier sehr strecken oder sich von der darunterliegenden Klammer abdrücken und nach oben greifen. Am Ausstieg der Steiganlage bietet sich eine Rast an (gute Sitzmöglichkeit). Der Aufstieg wird im Kletterführer Zittauer Gebirge von J. Schmeißer, Auflage 2008, ISBN 3-933787-60-2 als Zugang zum Klettergipfel „Ameisenjungfer“ erwähnt. Auch der Oybintalwächter ist so erreichbar. Ein Videoclip zeigt den Aufstieg.

Ameisenberg - steiler Aufstieg

Ameisenberg – steiler Aufstieg

Der weitere Weg nach oben ist immer noch sehr steil und fast weglos. Am besten hält man sich leicht rechts und steigt in einer Felskerbe bis zum gelb markierten Wanderweg auf dem Ameisenberg. Hier angekommen bieten sich die kurzen Abstecher zu zwei schönen Aussichtspunkten an: erste Aussicht gleich neben dem Ausstieg, Bastei wenige Minuten weiter (nach der Felsenstadt).

Unser Weg führte auf dem gelb markierten Wanderweg zum

Robertfelsen

Robertfelsen

Robertfelsen (Hinweisschilder beachten) und damit noch zu einem weiteren schönen Aufstieg über Stahlklammern zum Gipfel. Eine Beschreibung der gesamten Wanderung, die noch über die Krieche zum Töpfer führte, gibt es auf unserer Website www.4FunWeb.de, einige Bilder und die beiden Videoclips von den „Eisenklammern“-Wegen auch hier.

Videoclip Robertfelsen.

 

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