Qualitätswanderung und (k)ein Klettersteig – Teil 3

Tilleda - Königspfalz

Tilleda – Königspfalz

Nach ruhiger Nacht im Hotel Burghof direkt unterhalb des Kyffhäuserdenkmals gehen wir bereits um 8.00 Uhr zum Frühstück. Früher geht es nicht, wir wollen aber möglichst zeitig los, denn der Wetterbericht hat Temperaturen von über 30 °C für den Nachmittag angekündigt. Bis dahin wollen wir die Wanderung in Bad Frankenhausen beendet haben. Das Frühstück ist wirklich exzellent. Für ein 3***-Hotel würde ich das so gar nicht erwarten.

Gleich am Parkplatz des Burghofes treffen wir auf den Kyffhäuserweg und steigen relativ steil bergab Richtung Tilleda. Es geht zunächst schön schattig durch den Wald. Nach einer knappen halben Stunde erreichen wir den kleinen Ort mit der alten Kaiserpfalz. Der Kyffhäuserweg verläuft hier unvermittelt als ganz schmaler Pfad einige Meter über eine Wiese, der Abzweig ist an dieser Stelle schlecht zu sehen. Wer ihn – wie wir – verfehlt und am großen Parkplatz der Königspfalzausgrabung herauskommt, geht einfach weiter zur Letztgenannten, denn hier treffen wir wieder auf den Wanderweg. Für eine Besichtigung der Königspfalz ist es noch zu früh. Das heben wir uns für den nächsten Tag auf (kurze Anfahrt mit dem Auto). Unsere Tour führt von Tilleda aus bergan ins Kyffhäusergebirge hinein.

Kyffhäuserblick auf dem Weg nach Tilleda Kaiserpfalz Tilleda im Schilderwald (links) auf der Suche nach dem Kyffhäuserweg Blick zum Kyffhäuserdenkmal

Es gibt auf dem ersten Teil des Weges immer wieder schöne Ausblicke zum Kyffhäuserdenkmal, wie zum Beispiel vom Gietenkopf aus. Der Kyffhäuserweg verläuft deshalb manchmal in einem für uns zunächst eigenartigen „Schlängelkurs“ und nimmt nicht die kürzeste Wegverbindung. Man sollte also wirklich auf die Markierung vertrauen und nicht nach einer Abkürzung – die es tatsächlich mehrfach gibt – suchen. Verpasst man die Aussichtspunkte, verpasst man die Höhepunkte der dritten Etappe bis kurz vor Bad Frankenhausen. Zumindest kommt uns das so vor. Botanisch und geologisch interessierte Wanderer werden sicher das eine oder andere Kleinod am Wegesrand entdecken, der Wanderweg selbst ist es jedenfalls nicht. Der größere Teil der dritten Etappe führt oft auf schnurgerade anmutenden Forstwegen durch den Wald. Kurz nach dem Gietenkopf erreichen wir die Schutzhütte Kautsberge und damit den höchsten Punkt des Kyffhäuserweges mit 452,6 Metern über NN. Eine Aussicht gibt es von hier leider nicht. Wer den höchsten Berg des Kyffhäusergebirges mitnehmen möchte, kann dies auf der zweiten Etappe tun. Der 473 m hohe Kulpenberg mit seinem weithin sichtbaren Fernsehturm liegt nur etwa 200 bis 300 m abseits des Kyffhäuserweges. Seine bescheidene Höhe ohne Aussichtsmöglichkeit war uns den Abstecher gestern nicht wert.

höchster Punkt des Kyffhäuserweges Tilledaer Tor Obstgarten bei Bad Frankenhausen Panoramamuseum Bad Frankenhausen

Der Kyffhäuserweg trifft nach den Kautsbergen auf die B85, überquert diese nicht und führt dann schier endlos durch den Wald bis zum Tilledaer Tor. Etwa einen Kilometer vor dem Erreichen des „Tores“ ist noch einmal Aufmerksamkeit gefordert, da der Kyffhäuserweg hier die Hauptwanderrouten verlässt und auf einem zunächst schmaleren Waldweg nach Südosten führt.

Das Tilledaer Tor ist nur eine Flurbezeichnung, ein Tor im eigentlichen Sinne sucht der Wanderer vergeblich. Nach dem etwas ermüdenden Weg durch den – allerdings angenehm schattigen – Wald, gelangen wir zum interessanten Abschlussteil unserer Wanderung. Der Obstsortengarten von Bad Frankenhausen zeigt uns die Vielfalt des heimischen Obstes, das Foto gibt dazu eine kurze Erläuterung des Anliegens.

Vom Obstsortengarten aus sieht man jetzt schon das Panoramamuseum mit seiner aus der Landschaft emporragenden Kuppel. Das Museum werden wir später noch separat besuchen. Die Temperatur hat zwischenzeitlich die 30-Gradmarke geknackt und wir möchten einfach nur noch die Wanderung beenden. Am Schlachtberg – hier fand am 15. Mai 1525 eine der großen Schlachten des Deutschen Bauernkrieges statt, bei der Thomas Münzer gefangen genommen wurde – und am Schlachtdenkmal vorbei führt der Kyffhäuserweg wieder zurück nach Bad Frankenhausen zum Startpunkt unserer knapp 40 Kilometer langen Dreitageswanderung. der schiefe Turm zu Bad Frankenhausender schiefe Turm zu Bad FrankenhausenBei der Ankunft in der Kurstadt fällt uns natürlich sofort der schiefe Turm auf, zu dem ich im vierten und letzen Teil des kleinen Tagesbuches noch einige Ausführungen machen werde, und dann dieses Schild (Foto).

Ein Klettersteig in Bad Frankenhausen? Mehr dazu bald, Fortsetzung folgt…

 

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