Archiv – ruebezahlstiege.de/blog – Artikel vom Dezember 2009:
Der etwa 1,5 Kilometer lange Rundweg durch die Teufelsschlüchte und den Teufelsgrund gehört sicher zu den interessantesten Wegen im Gebiet zwischen Stadt Wehlen und Uttewalde. Zu erreichen ist die enge Schlucht am einfachsten von Stadt Wehlen aus über den Wehlener Grund (Markierung roter Punkt). Man kann die kleine Stiegentour aber auch in eine länger Wanderung einbinden, wie wir sie am 27.12.09 unternahmen. Eigentlich wollten wir ja gern noch eine Skitour im alten Jahr unternehmen, aber im Osterzgebirge, was von uns aus in etwa einer Stunde mit dem Auto erreichbar ist, lag so wenig Schnee, dass wir darauf verzichteten. Auf die Idee zum Rundgang Teufelsschlüchte und Teufelskammer brachte mich die Stiegenseite www.kletterstiege.de.vu. Auch im Buch von Axel Mothes „Der Weg ist das Ziel“, Band 2 (www.stiegenbuchverlag.de) findet man eine ausführliche Beschreibung, die ich bisher aber kaum beachtet hatte.
Der Zugang in den Teufelsgrund ist leicht zu finden. Ein Wegweiser am Wanderweg durch den Wehlener Grund zeigt uns den Eingang. Zunächst müssen wir einen kleinen Bach überqueren, auf Holzbohlen, denn die ehemals vorhandene Brücke gibt es nicht mehr. Die Zugangsstufen und die Holzbohlen waren allerdings teilweise vereist, was uns den Weg nicht gerade angenehm machte. Wir gehen in den Teufelsgrund hinein. Nach etwa 300 Metern zweigt nach links die Teufelsschlüchte ab. Ja, kein Schreibfehler, die Schlüchte – eine in der Sächsischen Schweiz häufig gebrauchte Form für Schlucht, keine Mehrzahl! Über einen Holzsteg geht es also in die enge Teufelsschlüchte hinein. Gleich nach wenigen Metern gelangen wir zu einem niedrigen Durchschlupf. Kleine Wanderer und Kinder sind hier klar im Vorteil. Es geht einige Sandsteinstufen hinauf und wir kommen zur nächsten Engstelle. Wieder müssen wir uns tief bücken und zwischen den Felsen hindurchquälen.
Nach einem weiteren Durchschlupf gelangen wir zur Heringshöhle. Der Weg bis dahin ist nur leicht ansteigend. Die Heringshöhle wurde 1899 von Gustav Hering aus Dorf Wehlen zugänglich gemacht und trägt deshalb seinen Namen. Wer nicht durch die enge, dunkle Höhle hindurch will, kann auch daran vorbei gehen. Der echte Stiegenfreund kriecht natürlich durch. Eine Taschenlampe ist von Vorteil. Es ist wirklich stockdunkel in der Höhle. Der Ausstieg erfolgt nach einem leichten Linksbogen – deshalb fällt von oben auch kein Licht ein – schräg nach oben. Hinter dem Höhlenausgang führt ein Pfad etwas oberhalb des eigentlichen Rundwegs weiter und trifft nach kurzer Wegführung wieder auf den Teufelsschlüchtesteig. Nach der Heringshöhle müssen wir noch drei Felsenengstellen passieren, wobei ein großer Rucksack hier eher hinderlich ist. Nach einem Aufstieg über Holz- und Steinstufen erreichen wir nach einer Wegstrecke von etwa 700 Meter den Fuchshübel und damit den höchsten Punkt des Rundgangs.
Der Weg verläuft noch etwa 200 Meter eben und unspektakulär weiter, ehe der Abstieg in die Teufelskammer beginnt. Steil geht es zunächst über Holz- und Steinstufen hinab. Das Geländer an der Seite war bei unserem Abstieg über die glatten Stufen recht hilfreich.
Über weitere Steinstufen gelangen wir zu einer Stahltreppe, die uns weiter hinab in den Grund führt. Unter der Treppe befinden sich einige Strudeltöpfe, die meist mit Wasser gefüllt sind. Ein großer Sandsteinblock hängt verklemmt einige Meter über unserm Kopf in der engen Schlucht. Ein Stahlgeländer sichert unseren Weg, der nun zunehmend flacher verläuft und zu einer Holzbrücke führt.
Auf dem mit Holzbohlen befestigten Weg treffen wir bald auf den Abzweig in die Teufelsschlüchte und schließen damit unseren Rundgang ab. Zurück geht es das letzte Stück wieder auf dem Hinweg bis zum Wanderweg durch den Uttewalder Grund.
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