Stille Gründe und Massentourismus

Amselfall
Die nachfolgend beschriebene Wanderung im Basteigebiet (Sächsische Schweiz) führten wir in ähnlicher Form im letzten halben Jahr zweimal durch, mit völlig unterschiedlichen Eindrücken. Während wir zum Jahreswechsel – also im Winter – fast allein unterwegs waren, begegneten wir Anfang Juli dem Touristenstrom in Rathen und auf der Bastei. Eine ‚Winterempfehlung‘ möchte ich allerdings nur für Geübten aussprechen, da der Aufstieg durch den Hirschgrund bei Nässe oder Schnee nichts für Gelegenheitswanderer ist. Die Fotos wurden teilweise Ende Dezember 2016, teilweise Anfang Juli 2017 aufgenommen.

Zunächst die Kurzbeschreibung der Wanderung:
Start am Parkplatz in Rathewalde (mitten im Ort, derzeit ohne Parkgebühr) – Markierung blauer Strich Richtung Amselgrund/Rathen (Achtung: eventuell noch bestehende Umleitungshinweise beachten, da eine defekte Stützmauer am Anfang des Weges saniert werden muss) – Alte Mühle (Lochmühle) – Amselfallbaude/Amselfall – Amselsee, Markierung grüner Strich – Kurort Rathen – am Erbgericht elbabwärts Richtung Wehlen auf dem Elberadweg – Haldenweg – Hirschgrund – Fremdenweg, Markierung roter Punkt – Bastei(aussicht) – zurück Markierung gelber Strich – Markierung gelber Strich, Rathewalder Fußweg – Rathewalde, Parkplatz.

Gesamtlänge der Wanderung: ca. 10 km, etwa 3 – 4 h reine Gehzeit. Es ist ein beachtlicher Aufstieg durch den Hirschgrund über eine relativ kurze Wegstrecke zu bewältigen. Hier ist an einigen Stellen Trittsicherheit von Vorteil.

Für diese Wanderung empfehle ich die die Böhmkarte „Die Bastei“, Maßstab 1:10.000, die man leicht und mit kurzer Versandzeit bei Amazon bestellen kann.

unser GPS-Track auf einem OpenStreet Map Kartenausschnitt – Copyright: Creative Commons Attribution Share Alike-Lizenz 2.0

unser GPS-Track auf einem OpenStreet Map Kartenausschnitt – Copyright: Creative Commons Attribution Share Alike-Lizenz 2.0

Wir beginnen die Wanderung aLochmühlem Parkplatz direkt im kleinen Ort Rathewalde (siehe Open Street Map Kartenausschnitt). Der mit blauem Strich markierte Wanderweg bringt uns in das Tal des Grünbachs. Wegen Sanierungsarbeiten an einer Stützmauer muss man eventuell immer noch einen kleinen Umweg in Kauf nehmen (ist ausgeschildert). Oberhalb des Grünbachs verläuft der Weg an der Alten (Loch-) Mühle vorbei recht bequem bis zur Amselfallbaude und zum Amselfall. Bis hierher wird man selbst in der Wanderhochsaison nur wenige Leute treffen. Das ändert sich nun. Zwischen Amselfall und Niederrathen geraten wir in den Massentourismus – zumindest jetzt im Sommer und sicher auch noch im Herbst. Nach wenigen Minuten ist aber schon das Elbufer erreicht. 

Wanderweg entlang des Grünbachs Wanderweg entlang des Grünbachs Amselfallbaude Elbanleger in Niederrathen

Wir laufen ein kleines Stück auf dem Elberadweg elbabwärts und dürfen jetzt nicht den Abzweig des hier recht unscheinbaren Haldenwegs verpassen. Sind wir auf diesem angekommen, werden wir kaum noch Touristen begegnen. Diese laufen oder fahren einige Höhenmeter unter uns auf dem Elberadweg. Der Haldenweg steigt nur leicht an, etwas Trittsicherheit auf dem anfangs schmalen Pfad ist allerdings schon notwendig.

An einer Bergsteigerhütte zweigt der Aufstieg in den Hirschgrund ab (Kletterzugangszeichen beachten). Zunächst geht es gleich steil bergan. Nachdem wir eine erste Felsstufe überwunden haben, wird es wieder flacher. Deutlich sichtbar führt der Weg in mäßiger Steigung aufwärts bis wir zu einer weiteren Felsstufe kommen, an der es scheinbar nicht mehr weitergeht. Es geht aber immer weiter bergan, jetzt allerdings sehr steil. Einige Male werden wir die Hände zu Hilfe nehmen müssen, um eine kleine ‚Kraxelei‘ zu bewältigen. Nach einem letzten steilen Hangstück erreichen wir schließlich den mit rotem Punkt markierten Fremdenweg und ernten möglicherweise ungläubige Blicke der nun wieder zahlreichen Touristen, wenn wir über die hölzerne Absperrung steigen (müssen). Aber keine Angst, hier ist nichts verboten. Durch den Hirschgrund – und damit die Kernzone des Nationalparks Sächsische Schweiz – geht ein ganz normaler Kletterzugang.


     Abzweig Haldenweg - Hirschgrund   Aufstieg im Hirschgrund   Aufstieg im Hirschgrund     Aufstieg im Hirschgrund   Aufstieg im Hirschgrund   Aufstieg im Hirschgrund
  

Gemeinsam mit vielen Mitwanderern (im Winter hielt sich die Zahl in Grenzen) besuchen wir die Bastei mit der jetzt wahrscheinlich dauerhaft gesperrten Aussicht – also gesperrt ist nur das vorderste Stück der Aussichtsplattform (siehe Foto) – und gehen wieder ein Stück auf dem gleichen Weg zurück bis zur abzweigenden Markierung gelber Strich, die uns den Weg zurück nach Rathewalde zu unserem hier geparkten Auto weist.


      Basteiaussicht - vorderer Teil dauerhaft gesperrt   Blick von der Basteiaussicht zum Wartturm   Blick von der Basteiaussicht     

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