Rheinsteig – eine Zusammenfassung

Mittelrhein-Klettersteig Boppard

Nachdem die tägliche Kurzberichterstattung wegen der fehlenden oder sehr schlechten Internetverbindung nur sporadisch möglich war, folgt an dieser Stelle eine Zusammenfassung der einzelnen Etappen unserer Rheinsteigwanderung und einiger Erlebnisse abseits des direkten Weges.

In Rüdesheim angekommen, standen wir an der Rezeption einer völlig überbuchten Unterkunft. Der freundliche Mitarbeiter geleitete uns allerdings ins Nachbarhotel (Zimmer wäre 20 Euro teurer gewesen), spendierte uns noch einen Schoppen Wein und entschuldigte sich für unsere Unannehmlichkeiten. Waren es gar keine. Im „neuen Hotel“ gab es einen Irish Pub und ein Guiness vor dem Start am nächsten Tag. Ein Besuch in der Rüdesheimer Drosselgasse und der Weg zur Seilbahn – alles gleich um die Ecke – folgten noch und dann ging es los. Am nächsten Tag.

 

1. Etappe: Rüdesheim – Lorch

Unsere Strecke: ca. 20 km – Aufstieg: 640 m, Abstieg: 850 m
niedrigster Punkt: 78 m (Lorch, Kirche), höchster Punkt: 334 m (Jagdschloss)

Kurze Wegbeschreibung:
Rüdesheim – Seilbahnauffahrt – Niederwalddenkmal – Jagdschloss Niederwald – Assmannshausen – Höllenberg (sehr steiler Aufstieg) – Panoramaweg – Georgs Ruh – Bächergrund – Lorch (steiler Abstieg)

Seilbahn Rüdesheim Blick auf Rüdesheim Rast mit Rheinblick gesichert nach Lorch

2. Etappe Lorch – Kaub

Unsere Strecke: ca. 14,5 km – Aufstieg: 660 m, Abstieg: 660 m
niedrigster Punkt: 76 m (Kaub), höchster Punkt: 353 m (Schutzhütte Bodental)

Kurze Wegbeschreibung:
Lorch – Wisperbrücke – Burgruine Nollig (steiler Aufstieg, felsiger Pfad) – Clemenskapelle – Retzbachtal – Wirbellay – Abstieg in das tief eingeschnittene Niederthal – steiler Serpentinenweg (Paul-Claus-Pfad ) – Schenkelbachtal – Volkenbachtal – Burg Gutenfels – Kaub

nach Kaub über Weinstube  hier beginnt Rheinland-Pfalz steiler Aufstieg Kaub - Burg Gutenfels

3. Etappe Kaub – St. Goarshausen

Unsere Strecke: ca 20 km, zusätzlich Rabenacksteig 2 km (mit Zustieg und Rückkehr in den Ort) – Aufstieg: 900 m, Abstieg: 900 m
niedrigster Punkt: 73 m (St. Goarshausen), höchster Punkt: 345 m (Dörscheider Heide)

Kurze Wegbeschreibung:
Kaub – Dörscheid – Rossstein – Alte Burg – Urbachtal – Waldschule – Bornichbachtal – Fünf Seenplatz – Spitznack – Loreley – Heide – Burg Katz – St. Goarshausen – Rabenacksteig. In den offiziellen Dokumentationen über den Rheinsteig ist es die „Königsetappe“. Mehrere Auf- und Abstiege, Weg über die berühmte Loreley und zum Abschluss noch der Rabenacksteig, fast ein Klettersteig oder eine schöne „Stiege“, wie wir das nennen.

Kaub am Rossstein Loreley Rabenacksteig

4. Etappe: St. Goarshausen – Kestert weiter mit dem Zug bis Filsen

Unsere Strecke: ca. 14 km – Aufstieg: 660 m, Abstieg: 570 m
niedrigster Punkt: 73 m (Wellmich), höchster Punkt: 281 m (Sachsenhäuser Feld)

Kurze Wegbeschreibung:
St. Goarshausen – Nocherner Brünnchen – Burg Maus – Wellmich – Bergbau-Lehrpfad – Abraumhalde – Pulsbachtal – Oberkestert – Kestert (Bahnhof)

Geplant war, bis nach Filsen zu laufen. Das wären knapp 28 km geworden – unsere längste Etappe. Sie wurde es leider nicht, da kurz vor Kesterts die angekündigte Gewitterfront aufzog und mein bereits zu Beginn der Wanderung schmerzendes Knie „nicht mehr wollte“. Wir brachen deshalb die Etappe in Kesters ab und fuhren zwei Stationen mit der Bahn (10 Minuten statt 14 km Fußweg). Das Thema Zug begleitete uns auf der ganzen Tour, meist unangenehm wegen der Lautstärke der mit hoher Geschwindigkeit „durchdonnernden“ Güterzüge, die uns manchmal auch einen Teil der Nachtruhe raubten.

Aufstieg aus St. Goarshausen ehemals Bergbaugebiet Burg Maus Filsen

Break: Mittelrhein-Klettersteig in Boppard

Schwierigkeitsgrad: K2/B
Gehzeiten: Talstation des Sessellifts Boppard bis Einstieg: 15 Minuten, Klettersteig: 1,5 Stunden, Rückweg bis zur Bergstation des Sessellifts: 30 Minuten
Höhenmeter: ca. 300

Der Mittelrhein-Klettersteig ist ein fast „echter“ Klettersteig, der allerdings von ausgedehnten Wanderpassagen unterbrochen wird, jedoch über einige sehr abwechslungsreiche und für Anfänger anspruchsvolle Passagen verfügt. Die gesicherten Passagen sind einzeln beschildert und durchnummeriert und sind einfach bis mäßig schwierig. Schlüsselstellen sind eine Wandquerung und ganz zum Abschluss – wir dachten schon, da kommt gar nichts mehr – ein langer steiler Aufstieg, bei dem man auf die teilweise Übersicherung mit zu viel Eisen verzichtet hat. Wäre der gesamte Klettersteig wie diese Passage ausgestattet, könnte man von einer echten Herausforderung sprechen.

Klettersteig Boppard Klettersteig Boppard Klettersteig Boppard Klettersteig Boppard

5. Etappe: Filsen – Niederlahnstein, Nähe Bahnhof

Unsere Strecke: ca. 24 km – Aufstieg: ca. 1100 m, Abstieg: ca. 1100 m.
niedrigsterPunkt: 70 m (Braubach), höchsterPunkt: 287 m (Dinkholder Berg)

Kurze Wegbeschreibung:
Filsener Ley – Osterspai – Hexenköpfel – Pilgerweg – Wasenbachtal – Dinkholder Bachtal – Marksburg – Braubach – Kerkertser Platte – Im Einmuth – Ernst-Wagner-Park – Lahnbrücke – Niederlahnstein (bis fast zum Bahnhof Asphalt :-((  )

Es wurde unsere längste Etappe, die mit der langen Straßenwanderung in den Ort Niederlahnstein hinein nicht gerade zu den besten Erlebnissen zählte. Auch unsere Unterkunft war hier von der „schlechteren Sorte“.

unterwegs nach Lahnstein Marksburg Felsenpfad nach Lahnstein Niederlahnstein

6. Etappe: Niederlahnstein, Nähe Bahnhof – Koblenz, Bahnhof

Unsere Strecke: ca. 15 km – Aufstieg: 480 m, Abstieg: 490 m
niedrigster Punkt: 60 m (Koblenz), höchster Punkt: 321 m (Lichterkopf)

Kurze Wegbeschreibung:
Niederlahnstein – Ruppertsklamm – Lichterkopf – Dornswiese – Wachecker Kopf – Bienhorntal – Pfaffendorf – Koblenz-Bahnhof

Die Ruppertsklamm ist sicher einer der Höhepunkte des Rheinsteigabschnittes, den wir erwanderten, wenn man von unseren Klettersteigabstechern absieht. Für Leser aus unserer Heimat: Man stelle sich die Somsdorfer Klamm vor, aber knapp 2 Kilometer lang.

Eingang Ruppertsklamm Ruppertsklamm Ruppertsklamm Koblenz - Deutsches Eck

Abstecher Geysir von Andernach

Die Fahrt zum Geysir von Andernach, dem größten Kaltwassergeysir der Welt (es gibt aber wohl kaum 10 bekannte Kaltwasserspeier), entpuppte sich als der pure Kommerz. War auch nicht anders zu erwarten. Man muss zunächst in das Geysir-Zentrum, um seine Karte zu kaufen, dann mit dem Schiff in das Naturschutzgebiet fahren – anders darf man dort nicht hinein – um schließlich das inszenierte Spektakel zu sehen. Viermal am Tag darf der in ein Stahlrohr gepresste Geysir seine bis zu 60 m hohe Wassersäule zeigen. Die übrige Zeit wird er unter Verschluss gehalten. Da wir solche Naturschauspiele aus Island kennen, wollten wir den deutschen Geysir unbedingt sehen. Kann man, muss man nicht unbedingt….

Geysir Andernach Geysir Andernach Geysir Andernach Geysir Andernach
Eine ausführliche Beschreibung unserer Trekkingtour mit vielen Bildern, Videoclips vom Klettersteig in Boppard und vom Geysir sowie einem (subjektiven) Fazit der „neun Tage mit schwerem Rucksack“ gibt  auf unserer Homepage www.4FunWeb.de.

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