Gesucht und gefunden (Teil 2)

Jonsdorfer Steig

Jonsdorfer Steig – Galerie (anklicken)

Bei dem abenteuerlichen Abstieg entlang besagter Rohrleitung stoßen wir schließlich in halber Hanghöhe auf den gesuchten Weg. Leider hatten wir die falsche Seite der mächtigen Leitung zum „Abklettern“ gewählt. So verbarg sie uns den Blick auf die andere Seite und damit den Jonsdorfer Steig, den wir sonst viel früher gefunden hätten. Als wir nun schließlich auf dem Pfad angelangt waren, wollten wir ihn auch bis zum Ende erkunden. Also zunächst wieder bergan. Der ehemalige Fußweg nach Janov (Jonsdorf) muss schon längere Zeit nicht mehr begangen worden sein. Keine einzige Fußspur zeichnete sich vor uns im Schnee ab. Deshalb konnten wir von oben den Wegverlauf des teilweise bereits stark verwachsenen Pfades nicht erkennen. Unspektakulär geht es bergan. Nur müssen wir an einer Stelle die mächtige Rohrleitung noch einmal übersteigen. Kurz vor dem Bergrücken endet der Weg tatsächlich mitten im Wald. Wir schauen nach rechts. Dort haben wir doch vor wenigen Minuten gerade gestanden. 20 Meter durch den Wald und wir stehen auf dem gelb markierten Weg nur wenige Meter neben dem zuvor erwähnten Bunker. Mit entsprechender Ortskenntnis wäre es also eine schöne Rundwanderung geworden. Nun müssen wir aber wieder ins Tal. Also gehen wir den kompletten Jonsdorfer Steig talwärts zurück, müssen zweimal die Rohrleitung übersteigen und kommen direkt am Ortseingangsschild von Hřensko auf der Straße an. Das Foto dokumentiert den leicht zu findenden talseitigen Beginn des Weges.

Stiege hinter dem ehemaligen Herrenhaus

‚Herrenhaus-Stiege‘ – Galerie (anklicken)

Bleibt noch der „Steig hinter dem ehemaligen Herrenhaus“. Hier will ich es kurz machen. Der Steig existiert eigentlich nicht mehr. Der Einstieg erfolgt über das Equipment vietnamesischer Händler, die uns verständnislos hinterher schauten, als wir den Steilhang im Laub und auf rutschigem Untergrund „auf allen Vieren“ hinaufkriechen. Auf eine genaue Beschreibung des Einstiegs verzichte ich deshalb an dieser Stelle. Nachlesen kann man das „ganze Elend“ auf Seite 47 und 48 des eingangs erwähnten Buches. Nach der „Kriechpassage“ gelangen wir zu einem alten Serpentinenweg, der uns nach wenigen Metern zu einer Aussicht hoch über der Straße führt. Achtung! Das Geländer ist kurz vor dem völligen Zusammenrosten. Ja nicht anlehnen, wer es bis dahin schafft. Der Serpentinenweg geht noch ein Stück weiter, durch einen kurzen Felstunnel hindurch. Danach müssen wir nochmals die Hände zu Hilfe nehmen, um eine Felsstufe zu übersteigen. Wir stehen schließlich im Wald und der Weg endet praktisch. Wie weiter? Laut Klettersteigführer soll es hangaufwärts zur Johannespromenade gehen und dann weiter über das Himbeergründel zurück nach Hřensko. Die Runde ist uns zu lang. Wir finden einen alternativen Abstieg und gehen schließlich über die Grenze zurück zu unserem Auto.

Fazit:
Die ersten drei beschriebenen Steiganlagen sind ein durchaus lohnendes Ziel für den Stiegenfreund. Sie sind vom Tal aus relativ leicht zu finden. Die Begehung ist wenig anstrengend und die beiden Wege zum Bielhorn und der alte Jonsdorfer Steig lassen sich sogar zu einer Rundwanderung kombinieren. Empfehlen würde ich hier, zunächst den Jonsdorfer Steig von  Hřensko aus dem Tal aufzusteigen, dann die wenigen Meter vom Ende des Pfades durch den Wald zu gehen, um dann rechts halten zur Aussicht auf dem Bielhorn zu gelangen und schließlich den Steig vom Bielhorn zurück ins Tal zu nehmen.

Der Steig hinter dem alten Herrenhaus unmittelbar neben der Mündung der Kamenice ist für mich ein absolutes „No-go“. Wer hier schon öfter mitgelesen hat, weiß, dass ich ein großer Freund alter und rustikaler Steiganlagen bin. Aber im Vergleich zu diesem unzugänglichen Steilhang direkt an der vielbefahrenen Straße (hier wird man also in der Saison noch von diversen Schaulustigen beobachtet) ist die Wolfsfalle geradezu ein Promenadenweg.

 


Hřensko auf einer größeren Karte anzeigen

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