Traumwetter und ausreichend Schnee im Osterzgebirge. Zeit für die schon lange geplante Skiwanderung auf dem Osterzgebirgskamm von Zinnwald bis zur Langen Wiese (Dlouhá Louka). Vom tschechischen Ort Cinovec aus sind es laut Loipenplan (siehe letztes Bild) 17 Kilometer bis zum Gasthof an der Langen Wiese. Vom Parkplatz Zinnwald bis zur Grenze etwa 1,5 km. Also sollte die Tour laut Karte etwa 35 Kilometer lang sein. Ganz so viele Skikilometer wurden es nicht, da wir den Umweg der roten Kartenmarkierung auf dem letzten Teil durch die „gelbe Strecke“ ersetzten. Aber über 30 Kilometer waren es trotzdem. Für eine solch lange Skiwanderung benötigt man vor allem Zeit. Im Dezember oder Januar steht man mit der untergehenden Sonne im Wettstreit, Mitte März hatten wir das Problem natürlich nicht.
Als wir kurz nach 9:00 Uhr am Sonnabend auf dem großen Parkplatz in Zinnwald kurz vor der Grenze ankommen, ist der gut geräumte Platz noch wenig besucht. Fast wolkenloser Himmel über uns und eine frisch gespurte Loipe unter uns. Zunächst geht es mäßig ansteigend bis zum Großen Lugstein, dort über die Grenze und auf die tschechische Kammloipe. Diese ist seit jüngster Zeit gut beschildert. Die Kilometerangaben reichen bis zu unserem Tagesziel nach Dlouhá Louka. Die Kammloipe ist ohne große Schwierigkeit zu bewältigen. Es gibt nur eine moderate Abfahrt etwa 1,5 Kilometer vor der Wittichbaude. Leider werden wir diesen Hang dann auf dem Rückweg mit über 25 Kilometer in den Beinen als Anstieg vor uns sehen. An der Wittichbaude kommen wir am späten Vormittag an. Noch viel zu früh für eine Rast. Es geht gleich weiter Richtung Parkplatz am Stürmer.
Die Bedingungen sind fast ideal. Die Temperaturen liegen nur wenig unter null Grad, es weht ein laues Lüftchen. Da der Kamm auf dieser Seite der Grenze nur wenig bewaldet ist, haben wir immer wieder herrliche Fernblicke. Bald erreichen wir den Höhenzug Trí pánu (874 m). Jetzt sind es nur noch vier Kilometer bis zur Halbzeit.
Am Gasthof an der Langen Wiese kommen wir gegen 12:30 Uhr an. Die vielen Skier an der Hauswand lassen nichts Gutes ahnen. Es kommt, wie es kommen muss: Trotz der großen Kapazität im Gastraum ist kein Platz zu bekommen. Das hatten wir bereits unterwegs geahnt ob der vielen Skiläufer, die unterwegs waren. Also Stehimbiss in der Sonne vor dem Wirtshaus. Glücklicherweise hatten wir vorgesorgt und auch eine Thermoskanne mit Heißgetränk im Rucksack. Nach einer nicht ganz so gemütlichen Rast geht es auf den Rückweg. Um die Skiwanderung nicht zu verlängern, schlagen wir die gleiche Wegstrecke retour ein. Vielleicht können wir in der Wittichbaude einkehren.
Als wir dort etwa 14:30 Uhr eintreffen ist die Baude gut gefüllt. Zu gut, um einen Platz zu bekommen. Eine längere Wartezeit wollen wir nicht in Kauf nehmen. Dann mache ich eben ein paar Fotos vom gegenüberliegenden Abfahrtshang am Stürmer (Bournák) und schaue mir die Liftanlage direkt an der Baude an. Laut Internetseite der Wittichbaude soll es hier Skibetrieb geben. Gab es sicher, nur wann zum letzten Mal? In der nur wenige Meter entfernten Nikolaushütte (Horská chata Mikuláška) ist auch kein Platz zu finden. Dann laufen wir eben weiter. Vor uns liegt noch jener eingangs beschriebene Aufstieg. Schlaucht ganz schön zum Ende der Tour. Dann ist es aber fast geschafft. Bis zur Grenze ist es nun nicht mehr weit und der Rest der Strecke verläuft fast eben mit einer letzten Abfahrt zum Parkplatz (Ganztageskarte 5,00 Euro plus freiwillige Loipengbeühr, wer denn dazu bereit ist).
Einen etwas ausführlicheren Bericht und weitere Bilder gibt es auf unserer Website in der Rubrik „Erzgebirge“. Wer Lust zum „Nachmachen“ hat: Nächstes Wochenende liegt bestimmt noch Schnee auf dem Kamm des Osterzgebirges.