Die Tropen liegen im
Spreewald - könnte man zumindest im Juli 2006 denken.
Bei unserem Besuch herrschten weit über 30 °C. Aber
eigentlich zielte die Tour mehr auf die Tropical
Islands, die am Rande des Unterspreewaldes liegen und in
der ehemaligen Produktionshalle des Cargo Lifters
angesiedelt sind.
Wir hatten vor 4 Jahren die Cargo-Lifter-Halle
angeschaut und eine Führung gebucht, die den
Produktionsablauf verdeutlichen sollte. Der Cargo Lifter
wurde nie gebaut, die Aktiengesellschaft meldete 2002
Insolvenz an. Beeindruckend an den 'Tropical
Islands' ist vor allem die Halle. Die riesigen Ausmaße
von 360 m Länge, 210 m Breite und 107 m Höhe kann man
sich nur schwer vorstellen. Das muss man einfach gesehen
haben. Der Eifelturm würde liegend in die Halle passen
und die New Yorker Freiheitsstatue stehend.
Der Besuch der 'Tropical Islands' erwies sich als
weniger spektakulär. Lag vielleicht auch an den
Außentemperaturen. Die waren etwa so, wie die
Innentemperaturen. In der Halle befinden sich zwei
Badebereiche, jede Menge Bars und
Gastronomieeinrichtungen, einige Sportanlagen und als
eigentliche Hauptattraktion die Tropenpflanzen. Am
Nachmittag und Abend finden Showveranstaltungen statt.
Einen Eindruck davon vermittelt die Diashow
Tropical
Islands.
Der Eintrittspreis betrug im Juli 2006
23,50 Euro für 24 Stunden. Andere (Kurzzeit-)Tickets
sind nicht (mehr) im Angebot. Die im Internet oft
beschriebenen Einlasskontrollen wegen mitgebrachter
Getränke und Verpflegung fanden nicht statt. Das
Preis-/Leistungsverhältnis der angebotenen Speisen ist
akzeptabel, bei den Getränken gerade noch erträglich.
Ob sich die Einrichtung auf Dauer tragen wird, erscheint
fraglich. Gegen Abend stellte sich gähnende Leere ein.
Auch der Energieverbrauch im Winter gibt zu denken.
Umweltschützer laufen seit langem Sturm gegen das
Projekt.
Fazit: Bedingt empfehlenswert. Wer im
Unterspreewald Urlaub macht, sollte vorbei schauen.
Da wir gern zu Fuß
unterwegs sind, wollten wir natürlich nicht nur die 'Tropical
Islands' besuchen, sondern auch den Unterspreewald
erkunden. Unsere Wanderung führte uns von Groß
Wasserburg zum
Aussichtsturm Wehlaberg (mit 144 m die höchste
Erhebung des Gebietes) und über die Köthener Seen wieder
zurück zum Ausgangspunkt. Weglänge etwa 10 km, gut
ausgeschildert und leicht zu laufen - eben den
Temperaturen angepasst. Vom mit EU-Mitteln 2003 neu
erbauten Turm auf dem Wehlaberg hat man einen weiten
Blick in Land, vor allem sieht man von hier die
gewaltige Halle der 'Tropical Islands' und bekommt eine
Vorstellung von der Größe.
Wer im Spreewald ist, sollte Kahn fahren oder selbst
paddeln. Wir nutzten mal die inaktive Variante der
Kahnfahrt. Tipp: Nicht die bekannten Orte
Lübbenau, Lübben, Lehde oder Burg für eine Kahnfahrt
aufsuchen, sondern lieber ab Schlepzig (Unterspreewald)
fahren. Hier fährt der Kahn oft minutenlang durch die
einsame Flusslandschaft, ehe ein Paddelboot oder ein
anderer Kahn entgegenkommt. In der Privatbrauerei in
Schlepzig speist man übrigens auch vorzüglich. Schlepzig
ist mit dem Auto über die A13 (Berlin - Dresden) zu
erreichen, Abfahrt Freiwalde, Richtung Lübben (über
Krausnick). Die Diashow
zu Fuß und zu
Wasser zeigt Eindrücke unserer Touren.
Navigation: Auf der rechten Seite des Frames gibt
es drei Diashows, über unsere Spreewaldwanderung, den
Besuch der 'Tropical Islands' und vom Besuch der
ehemaligen (geplanten) Produktionsstätte des Cargo Lifters.
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