Wanderung: Parkplatz am Lichtenhainer Wasserfall
(kostenpflichtig, 3 Euro Tageskarte, Mai 2010) -
Flößersteig bis Felsenmühle - Großstein - Flößersteig bis
Ende (Neumannmühle) -
Spitzsteinschlüchte -
Knorreweg - Zeughausstraße (oder Lorenzsteine) - Kleiner
Zschand - Ferkelschlüchte - Haussteig - Hinterer
Kuhstallweg - Seibtweg - Lichtenhainer
Wasserfall. Länge: ca. 15 km - 17 km je nach
Variante, Gehzeit
ca. 4,5 - 5,5
Stunden.
Zu empfehlen ist eine gute Karte.
Die Wanderung ist durchgehend markiert. Karten im
Maßstab 1:10.000 gibt es z. B. im Böhmverlag
(www.boehmwanderkarten.de). Wer die Tour per Karte
nachvollziehen möchte, sollte am besten über die
Wanderkarte "Hintere Sächsische Schweiz, Blatt
1 - Schrammsteine, Affensteine, Zschirnsteine", Nr.
91, Sachsen Kartographie GmbH Dresden, Maßstab 1:15.000
verfügen.
Die zum großen Teil markierte
Wanderung beginnt am Parkplatz Lichtenhainer Wasserfall. Mit dem PKW gelangt man über Bad Schandau
oder Sebnitz ins Kirnitzschtal. Von Bad Schandau aus
fährt auch die Kirnitzschtalbahn bis zum Lichtenhainer
Wasserfall.
Höhepunkte dieser zunächst relativ einfachen und nicht
zu langen Wanderung sind die Aussicht vom Großstein
und der Durchgang durch die Lorenzsteine, der
allerdings nicht zur vorgeschlagenen Wanderung gehört
und schwer zu finden ist.
Unsere Beschreibung des
ersten Teils des Flößersteigs endete am
Beuthenfall. Nun geht es weiter. Allerdings sparen wir
uns die wenigen Minuten vom Beuthenfall zum
Lichtenhainer Wasserfall, denn hier führt der
Wanderweg auf der stark befahrenen Autostraße entlang.
Am Lichtenhainer Wasserfall beginnt die Wegführung
wieder links neben der Kirnitzsch (Bach abwärts
gesehen). In unserer Wanderrichtung liegt die Kirnitzsch
also bis zum Ende des Flößersteigs links. Der wieder als
schwierig ausgewiesene und mit grünem Schrägstrich
markierte Flößersteig verläuft zunächst überhaupt
nicht schwierig in der Nähe des Baches bis zur
Kuhstallstraße (Versorgungsweg für die Gaststätte).
Eigenartigerweise steht nun auf dem Hinweisschild
Richtung Felsenmühle nicht mehr "schwierig". Aber gerade
jetzt wird der Weg interessant, bei nassem Untergrund,
wie wir ihn leider vorfanden, sind gute Wanderschuhe
durchaus angebracht. Einige Stellen sind zu überwinden,
die etwas Trittfestigkeit verlangen. Auf einem kurzen
Stück folgt der Weg dem historischen Verlauf des
Flößersteigs. Hinweistafeln erläutern immer wieder
interessante Wegabschnitte. Wir erreichen nach etwa
einer Stunde die Felsenmühle. Hier ist unbedingt
der Abstecher (Auf- und Abstieg) zum Großstein
mit seiner Aussichtskanzel zu empfehlen. Wir müssen
allerdings etwa 170 Meter aus dem Tal aufsteigen und für
den Abstecher insgesamt eine Stunde Zeit einplanen. Die
Aussicht von der Großsteinkanzel ist wirklich
sehr schön (Lorenzsteine, Kleiner und Großer Zschand,
Affensteine mit Bloßstock). Wir hatten allerdings bei
immer wieder einsetzendem Nieselregen leider kein Glück
mit der Sicht. Das letzte Stück des Flößersteigs führt
dann von der Felsenmühle zur Neumannmühle
(unspektakulär in 15 Minuten).
Den
Rückweg zum Lichtenhainer Wasserfall begannen wir an der
Neumannmühle in den Großen Zschand hinein. Bereits nach
wenigen Metern gelangt man zum Abzweig
Spitzsteinschlüchte. Wir gehen bergan durch die
Schlüchte und treffen auf den Knorreweg. Nun müssen wir
uns entscheiden. Entweder gehen wir den Weg weiter als
"normale Wanderung" oder begeben uns auf eine kleine
Stiegentour in die Lorenzsteine. Hier zunächst kurz die
empfohlene normale Wanderung:
Nach
dem Ende der Spitzsteinschlüchte gehen wir nach links in
den Knorreweg der uns zur Zeughausstraße bringt. Auf der
Zeughausstraße angelangt (auch Radweg) halten wir uns
rechts und gelangen schließlich zum Kleinen Zschand
(Markierung grüner Strich). Den kleinen Zschand laufen
wir Richtung Felsenmühle bis zum Abzweig Ferkelschlüchte
(Markierung roter Strich). Danach folgt die Wanderung
unserer Route von den Lorenzsteinen kommend wieder.
Hier
unserer Tour ab Ende Spitzsteinschlüchte: Wir wählen
nach dem Ende des Weges durch die Spitzsteinschlüchte
den Pfad zum Kleinen Lorenzstein. Über
Holzleitern geht es zum Fuß des Kletterfelsens. Hinter
uns noch zwei Wanderer mit der oben genannten Karte "Hintere Sächsische Schweiz, Blatt
1 - Schrammsteine, Affensteine, Zschirnsteine", Nr. 91
in der Hand. Sie zeigt einen Weg vom Kleinen zum Großen
Lorenzstein. Den finden aber nur Insider, unsere
"Mitwanderer" nicht. Wir wollen Sie aus
Sicherheitsgründen auch lieber nicht mitnehmen. Obwohl wir
außerhalb der Kernzone des Nationalparks sind, möchte
ich den steilen Abstieg nicht per Foto dokumentieren.
Der Übergang führt am Großen Lorenzstein zu eine
wirklich heiklen Stelle (siehe Foto oben und Diashow
Großstein, Lorenzsteine, Bild 13).
Nach der Mittagsrast am Rabentürmchen
setzten wir unseren Weg auf einem nur als Kletterzugang
gekennzeichneten schönen ruhigen Weg parallel zu den
Hinteren Naßschlüchten fort. Wir gelangen nach kurzem,
relativ steilen Abstieg auf den Kleinen Zschand, biegen
nach rechts ein und gelangen nach wenigen Metern zum
Abzweig Ferkelschlüchte (Markierung roter Strich).
Ab
hier verläuft unserer Route wieder entsprechend der
vorgeschlagenen Wanderung: Über die Ferkelschlüchte und
den Haussteig gelangen wir auf dem breiten und gut
markierten Wanderweg zum Fuß des
Neuen Wildensteins mit dem Kuhstall.
Ein Aufstieg lohnt sich auf jeden Fall. Allerdings nicht
für uns an diesem Pfingstsonntag - viel zu viele Leute.
Um der Massenwanderung zu entkommen, wollen wir den rot
markierten Hauptwanderweg Richtung Lichtenhainer
Wasserfall am Abzweig zum Beuthenfall (wird dann zum
Räumichtweg) verlassen und kurze Zeit später nach rechts
in den Seibtweg einbiegen. Und was sehen wir da? Eine
sogenannte "Wegverhauung". Obwohl wir uns weit außerhalb
der Kernzone befinden, liegt ein breit verästelter Baum
gefällt direkt vor dem Zugang zum Seibtweg (siehe Foto
Diashow Großstein, Lorenzsteine, Bild 15). Natürlich
sind wir trotzdem eingebogen und haben keinen einzigen
Wanderer getroffen (die waren lautstark etwa 30 Meter
unter uns zu hören). Auf dem Weg finden wir übrigens
noch ein verblasstes Markierungszeichen am Baum. Ehemals
war dies also sogar ein markierter Wanderweg. Ein
kurzer, steiler Abstieg führt uns dann am Lichtenhainer
Wasserfall zum Parkplatz und damit dem Ende unserer
Runde entgegen.
Fazit: eine durchaus interessante Wanderung,
allerdings ist der Flößersteig nicht schwierig sondern
laut, da er meist in unmittelbarer Nähe der
Kirnitzschtalstraße verläuft. Den Aufstieg auf den
Großstein sollte man sich bei schönem Wetter und guter
Sicht keinesfalls entgehen lassen. Der Abstecher durch
die Lorenzsteine ist sehr interessant aber nur schwer zu
finden, der Seibtweg zum Abschluss eine gute Alternative
zum Hauptwanderweg zwischen Kuhstall und Lichtenhainer
Wasserfall, allerdings wird sein Zugang durch gefällte
Bäume erschwert.
Die
besten Eindrücke der Tour vermitteln die
Bilder der
beiden Diashows. |