Leider kann man nicht mehr hinein und so bleibt es beim Blick auf die imposante Säulenfassade. Anschließend machte ich mich auf den Weg zum World Financial Center, von dessen Wintergarten man einen Überblick über Ground Zero bekommt. Die Arbeiten sind mächtig im Gange, die ersten Stahlträger des 1776 Fuß hohen Freedom Tower sind schon im Boden verankert. Im Gespräch mit einem New Yorker erfuhr ich auch, dass die Stadt sich von dem Schock noch immer nicht erholt hat…

Als Nächstes stand ein Bummel durch Little Italy und Chinatown auf meinem Programm. Von Little Italy ist nicht mehr viel übrig geblieben. Von 40.000 Einwohnern Anfang des 20. Jahrhunderts sind nur noch wenige Tausend übrig geblieben. Der Grund liegt in der starken Expansion von Chinatown. Da ich Londons Chinatown kannte, ging ich mit entsprechenden Erwartungen hierher, diese wurden dann auch stark enttäuscht. Ein richtiges Flair besitzt sie nicht, es ist ein merkwürdiges Gefühl wenn man so durch die Gassen schlendert. Wenn man nur wenig Zeit in New York hat, kann man sich den Ausflug hierher sparen, das ist meine persönliche Meinung. Sehenswert hingegen ist Greenwich Village. Als es entstand lag es noch weit vor den Toren der Stadt New York, die sich am Südzipfel Manhattans konzentrierte und diente den Reichen als Zufluchtsstätte vor Gelbfieber und anderen Krankheiten. In den Straßen herrscht einen eigenartige Ruhe und man fühlt sich fast wie in einer Kleinstadt auf dem Lande.

 In Greenwich Village, genauer gesagt auf der Christopher Street, nahm auch das „Gay Movement“ seinen Anfang, in dem Homosexuelle zu Beginn der 60er Jahre ihre Rechte einforderten. Von der Canal Street fuhr ich dann mit der Metro zum Times Square. Es war inzwischen dunkel geworden. Und erst da kommt die volle Wucht des Trubels am Times Square zur Geltung. Es ist einfach überwältigend auf der Mitte des Platzes (Broadway/42ste bis 44ste Straße) zu stehen und die Eindrücke auf sich wirken zu lassen… Menschenmassen wohin das Auge reicht, Videoleinwände groß wie ganze Einfamilienhäuser, Neonreklametafeln… Es gibt überall Musicaltheater, vom König der Löwen über Mamma Mia, Les Miserables bis zur Late Night Show von David Letterman und und und ist alles vertreten. Es gibt ein mehstöckiges Haus voller M&M Merchandise, einen Shop von Bubba Gump Shrimps aus dem Film Forrest Gump. Man findet P Diddy`s (oder Sean Combs mit bürgerlichem Namen) „Firmenzentrale“ – Bad Boy Entertainment Worldwide, genauso wie das Hard Rock Café, den Virgin Store oder in den Seitenstraßen Händler die Rolex Uhren für 5 Dollar feilbieten. Wer den Picadilly Circus in London kennt, sieht das hier alles nur noch 10 Mal größer! Think big – think America!


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