Seit einigen Jahren
zieht es uns immer wieder in den Norden (Island,
Norwegen). Die Lofoten hatten wir bereits seit
geraumer Zeit als Urlaubsziel in Planung. Eigentlich
müsste man ja Ende Juni in den hohen Norden fahren, wenn
die Sonne nie untergeht. Leider klappte das nicht so,
wie gewünscht. Also versuchten wir es in der Nachsaison,
Ende August. Nordeuropa muss man aus Wettersicht immer
etwas skeptisch betrachten. Wir hatten uns also auf
Regen eingestellt.
Da wir nur zwei Wochen Urlaub zur Verfügung hatten, kam
eine Anreise mit Fähre und Auto wegen der weiten Strecke
nicht in Frage. Preiswerte Flüge gibt es von
Berlin-Schönefeld mit der Fluggesellschaft Norwegian.no
über Oslo nach Evenes, aber keine preiswerten Mietwagen.
Dazu kommt noch das Versorgungsproblem bei den sehr viel
höheren Unterhaltskosten in Norwegen. Und mit dem
Flugzeug kann man nicht unbedingt viel transportieren.
Wir entschlossen uns deshalb, die Tour bei „alten
Bekannten“ zu buchen, bei Elch Adventure Tours, Sitz in
Dresden. Vorteil: Abholung vom Flughafen in Evenes im
Minibus, gemeinsame Verpflegung in Minigruppe (8
Personen) in den gut ausgestatteten Hütten. Jeder hilft
bei der Zubereitung der Mahlzeiten ein bisschen mit. Das
kennen wir schon vom Winter...
Los ging es am 16.08.2009. Geplant waren 4 Tage auf
den Vesterålen (inklusive Walbeobachtungsfahrt),
4 Tage zentral gelegen auf den Lofoten (mit
Hurtigrutenfahrt beim Quartierwechsel) und 6 Tage im
Süden der Lofoten. Von den jeweiligen Standorten sollten
Wanderungen in die raue Bergwelt jenseits des
Polarkreises erfolgen. Zur Vorbereitung hatte ich mir
einen Reiseführer gekauft (M. Möbius, A. Ster „Lofoten“,
ISBN 978-3-937452-12-8), der die meisten der geplanten
Touren beschrieb. Gute Wanderkarten gibt es vor Ort.
Allerdings sind diese nicht ganz billig. Da die meisten
Wanderungen nur mit einer Dauer von etwa 6 Stunden und
Höhenunterschieden von maximal 800 Höhenmetern angegeben
waren, verzichteten wir auf die Mitnahme unserer
Trekkingstöcke. Später haben wir dies mehrfach bereut.
Die Lofoten-Trails sind durchweg anspruchsvoll, die
Wege
fast immer steinig mit Geröllpassagen, teils schlammig
und wir haben Abstiege erlebt, wie wir sie so steil
bisher nur selten gegangen sind. Wer also ein
Lofoten-Trekking plant, sollte die Ausrüstung wie für
eine Alpentour wählen (Regensachen, Fleece, Bergschuhe,
Trekkingstöcke...). Bei der Beschreibung der einzelnen
Touren gehen wir später noch darauf ein.
Zur Einstimmung hier noch eine Kurzcharakteristik der
Lofoten:
Lage: 100 bis 200 km nördlich des Polarkreises im
Europäischen Eismeer, 1.700 km von Oslo entfernt.
Mitternachtssonne: 27. Mai bis 17. Juli, während
unseres Aufenthaltes ging die Sonne am Anfang kurz vor
22.00 Uhr unter, am Ende der Reise mindesten eine halbe
Stunde eher. Fläche/Bevölkerung: die Gesamtfläche
der Lofoteninseln beträgt 1.227 km², die Einwohnerzahl
etwa 24.000. Verkehrsverbindungen: Zu erreichen
sind die Lofoten per PKW über die E10, seit 2007 über
eine 53 km lange Festlandverbindung, die LOFAST. Es gibt
Schiffsverbindungen zum Festland (z. B. Bodø) sowie
Innlandsflugverbindungen (z. B. Bodø – Svolvær).
Die Navigation ist ganz einfach:
Im rechten Frame stehen die Bilder und Links zu den
Themen. Auf der
Karte sind die Stationen unserer Tour eingetragen
(rot bezeichnet).
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