Gleich am Anfang der Hinweis, dass der Klettersteig
im Frühjahr oft wegen Vogelbrut gesperrt wird. Die
Sperrzeiten sind unterschiedlich lang, im Extremfall bis
zum 31. August. Dann kann der Alpine Grat nur im Herbst
begangen werden. Eine doch sehr eingeschränkte Saison.
Das Zittauer Gebirge liegt im äußersten Südosten
Sachsens. Der Alpine Grat befindet sich in der
Nähe des Kurorts Oybin. Mit dem Auto fährt man am besten
bis Bautzen (Autobahn A4) und dann über die B6 bis Löbau
und die B178 bis Zittau. In Zittau folgt man der
Beschilderung Zittauer Gebirge und danach Oybin
(Übersichtskarte).
Von Zittau kommend erfolgt in Oybin die Weiterfahrt
immer der Hauptstraße entlang Richtung Lückendorf.
Ein
günstiger Startpunkt für den Klettersteig ist der
Parkplatz Ziegelberg zwischen Oybin und Lückendorf unterhalb
des Kammlochs.
Kommt man von Oybin, liegt er links der Straße kurz
hinter dem Kelchstein. Es gibt kein Hinweisschild an der
Straße. Dafür finden wir am Parkplatz eines der ganz
wenigen Schilder zum Klettersteig Alpiner Grat
(Bild 1).
Der Wiesenweg führt uns vom Parkplatz über eine Strecke
von etwa 800 Meter unterhalb der (großen) Felsengasse zum
Zugang des Klettersteigs
(Bild 2). Es geht ein kurzes
Stück
über Holztritte bergan (Bild 3). Der eigentliche
Einstieg befindet sich neben einer Hinweistafel, links
von einer Sitzbank. Wir betrachten zunächst "von unten"
respektvoll unser Vorhaben
und lesen die Hinweistafel
(Bild 4).
Es geht gleich richtig zur Sache. Da bereits der erste Stahlbügel sehr
hoch angebracht wurde, sind am Einstieg einige Hölzer
als Tritthilfe angebracht. Trotzdem werden sehr kleine
Kletterer (Kinder) Probleme mit dem Einstieg bekommen.
Über 3 Stahlklammern (Bild
5 und
Bild 6) geht es zu
einer kleinen Querung (Trittstifte) und dann zum
eigentlichen Grat. Das erste Stück der nahezu
senkrechten Wand muss fast ohne künstliche Hilfen
gemeistert werden. Lediglich ein Stift hilft uns beim
Aufstieg. Der Felsen bietet aber Griffe für Hände und
Füße
(Bild 7). Die Seilführung des Stahlseils gibt uns
die weitere Richtung des Aufstiegs vor. Nach links
(Bild 8) geht
es zum ersten großen Absatz im Grat
(Bild 9). Es folgt
ein ausgesetzter Abschnitt am griffigen Sandstein.
Danach geht es über einen terrassenartiger Abschnitt über größere
Blöcke
(Bild 10). Hier sehen wir bereits den Mittelteil des
Steigs, der als Schlüsselstelle anzusehen ist. Nach
einem kleinen Überhang müssen wir eine senkrechte Wand
erklimmen. Leider sind die Abstände zwischen
den Stahlbügeln teilweise sehr groß.
Kleinere Kletterfreunde werden hier wieder
Schwierigkeiten bekommen
(Bild 11). Hier müssen
gegebenenfalls Tritte im Felsen gesucht werden. Auf
jeden Fall sollte in diesem Bereich das Klettersteigset
immer ordnungsgemäß umgehangen werden
(Bild 12) . Nach der
Steilwand queren wir nach links
(Bild 13) und klettern über eine
Wandstufe in eine Einschartung. Achtung nicht verpassen!
Rechts auf einer Felskanzel befindet sich das Wandbuch,
in das wir uns eintragen können
(Bild 14). An dieser
Stelle bietet sich eine kurze Rast an. Die Aussicht nach
Oybin und zum Hochwald ist herrlich. Der Töpfer und
selbst die Lausche, der höchste Berg des Zittauer
Gebirges sind bei klarer Sicht deutlich zu erkennen. Ein
kleiner Nervenkitzel folgt noch. Wir müssen über einen
Spalt zur anderen Felswand übertreten
(Bild 15). Griff- bzw.
Tritteisen sorgen hier aber für die notwendige
Unterstützung. Nun steigen wir den Grat bis zum Ausstieg
hinauf
(Bild 16). Die Kletterei ist hier nur noch mäßig schwierig
(Bild 17).
Der Ausstieg erfolgt zum Felsmassiv und letztlich zur
Großen Felsengasse (Bild
18 - Blick zurück zum Ausgang des Klettersteigs).
Bild 19 zeigt den oberen Teil des
Klettersteigs vom Aussichtspunkt Mönchskanzel. Diese
Aussicht sollte man nach dem Ausstieg auf jeden Fall
aufsuchen (Beschilderung „Mönchskanzel - Taube“,
Bild 20). Von hier aus kann man sich sein vollbrachtes Werk
nochmals in Ruhe anschauen und die
Aussicht über Oybin genießen.
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