Um 1500 begannen die ärmeren Highland-Clans wie die McDonalds den Lowland-Clans, zu denen die Campbells gehörten, Vieh zu stehlen. Gleichzeitig versuchten die Campbells ihr Land zu vergrößern. Es kam immer wieder zu gegenseitigen Übergriffen mit Toten.

Als der letzte katholische König Schottlands, Jakob VII., nach Frankreich ins Exil musste, wurde der Protestant Wilhelm von Oranien König von England und Schottland. Die Lowland-Clans galten als regierungstreu, die Highland-Clans dagegen als Anhänger des katholischen Jakobs. Wilhelm versprach 1691 allen Highland-Clans, die gegen ihn gekämpft hatten, Straffreiheit, wenn sie ihm einen Treueeid leisteten. Dafür räumte er ihnen allerdings nur eine bestimmte Frist ein. Clans, die den Treueeid nicht leisteten, wurden mit dem Tod bedroht.

Alastair McDonalds, der Clan Chief der Mc Donalds, machte sich erst kurz vor Ablauf der gesetzten Frist für den Trueschwur auf den Weg. Es gibt unterschiedliche Versionen, weshalb es sich verspätete (schlechtes Wetter im Winter, Ankunft am falschen Ort). Gesichert ist, dass er den Eid erst nach Ablauf der Frist leistete. Wegen der Verspätung erklärte man den Eid ohne Wissen der McDonalds für nichtig.

Am 1. Februar 1692 wurden auf Befehl König Wilhelms zwei Kompanien unter Führung von Robert Campbell nach Glen Coe geschickt. Heute geht man davon aus, dass Campbell seinen genauen Auftrag beim Abmarsch noch nicht kannte. Er traf mit 130 Soldaten im Glen Coe ein und bat um Unterkunft für seine Männer. Die Soldaten wurden gastfreundlich empfangen und verpflegt. Campbell verkehrte im Haus Alastair McDonalds. Campbells Nichte war mit dem jüngstem Sohn McDonalds verheiratet. Am 12. Februar erhielt Campbell den schriftlichen Befehl, alle McDonalds unter 70 Jahren zu töten. Obwohl einige Soldaten Campbells ihre Gastgeber versuchten zu warnen, wurde das Massaker verübt. Alastair McDonald wurde am Morgen in seinem Bett ermordet, weitere 30 McDonalds hingerichtet. Zwar konnte ein Teil des McDonalds-Clans fliehen (wahrscheinlich unter anderem ins Lost Valley), sie starben aber spätester in den Bergen an Hunger oder vor Kälte. Verglichen mit anderen Ereignissen der damaligen Zeit gab es zwar relativ wenige direkte Opfer, wegen der Hinterhältigkeit der Tat sind die Campbells aber noch heute in Schottland verrufen, was im Sprichwort "Traue niemals einem Campbell!" zum Ausdruck kommt. Nach dem Massaker wurde nie jemand zur Rechenschaft gezogen, auch wenn ein Gericht später die Tat als Mord verurteilte.


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