‚Stiegentour‘ auf Mallorca

Am gleichen Tag (04.06.2011) an dem die von Mario organisierte Wanderung unter Führung zweier Nationalparkmitarbeiter im Großen Zschand in der Sächsischen Schweiz stattfand, waren wir auf Mallorca unterwegs.

'Stiegentour'

‚Stiegentour‘

Nicht etwa am Ballermann mit dem Sangria-Glas in der Hand und leider auch nicht im Torrent de Pareis, wie wir es eigentlich geplant hatten. Für den Abstieg durch den Canon in der Serra Tramuntana war das Wetter zu schlecht. Wir hatten nur vier Tage zur Verfügung und in der gesamten Zeit zog eine Gewitterfront nach der anderen über die Mittelmeerinsel hinweg. Der Nordosten blieb allerdings meist vom Regen verschont. Deshalb entschlossen wir uns zur Wanderung auf die Penya des Migdia (auch Penya Roja genannt), einem 355 Meter hohen Felsen auf der Halbinsel Alcudia. Im Rother Wanderführer ist diese Tour als „schwarz“, das heißt schwer, gekennzeichnet. Die Einstufung des Autors teile ich zwar, aber nicht wegen der von ihm als vermeintlich schwierig eingestuften Passage, sondern wegen ganz anderer Wegabschnitte. Dazu gleich mehr.

Als Ausgangspunkt der Wanderung sollte man den Wanderparkplatz an der Ermita de la Victoria nutzen. Prinzipiell kann man auch direkt vom Ort Alcudia starten, dann wird es aber eine sehr lange Tour. Das wollten wir wegen des unsicheren Wetters nicht riskieren. Zunächst geht es auf einem breiten Forstweg bergan. Nach etwa 15 Minuten biegen wir links vom Weg ab. Laut Rother Wanderführer soll hier ein Hinweisschild stehen.

'Stiegentour'

‚Stiegentour‘

Wir haben keines gesehen. Das zweite Bild (unten in der Bildergalerie) zeigt den Abzweig. Es geht jetzt auf einem steilen Pfad auf steinigem Weg bergan. Und genau hier liegt die Tücke. Nach dem vorausgegangen Regen waren die speckigen Steine sehr glitschig. Da der Pfad stellenweise recht ausgesetzt durch hohes Dissgras verläuft, war Vorsicht geboten. Hier rechtfertigte der Weg durchaus seine Einstufung in die Kategorie „schwierig“. Nach etwa 20 Minuten erreichen wir die Schlüsselstelle nach Wanderführer. An die senkrecht abfallende Felswand wurde ein Stück Mauer angebaut und ein Durchschlupf geschaffen (siehe Bilder). Hinter diesem nur ca. 1,50 Meter hohen Durchlass fällt die Wand senkrecht ab. Ein schmaler Grat führt kettengesichert an dieser Stelle vorbei. Für uns kein Problem, wer extreme Höhenangst hat, wird hier seine Schwierigkeiten bekommen. Gleich hinter dieser exponierten Stelle erreichen wir den Aussichtspunkt Mirador de Penya des Migdia. Dieser Punkt spielte einmal eine wichtige Rolle als Beobachtungsposten zur Warnung vor nahenden Seeräuberschiffen.

Die meisten Besucher des Aussichtspunktes kehren nun wieder auf dem gleichen Weg zum eingangs erwähnten Forstweg zurück, der einen Aufstieg zur Talaia d’Alcudia, der höchsten Erhebung der Halbinsel ermöglicht. Wir begeben uns aber noch nicht auf den Rückweg sondern steigen zum Gipfel Penya des Migdia auf.

Im Rother Wanderführer hat der Autor für den Aufstieg nur einen einzigen Satz übrig: „Dazu steigen wir … auf einem mit Steinmännchen markierten steilen Pfad auf.“ Steil ist der Pfad, richtig steil. Bei feuchtem Untergrund muss man schon einige Male die Hände zu Hilfe nehmen und wirklich auf die Steinmännchen achten, um sich nicht im Geröll zu „versteigen“. Es wurde ein durchaus anspruchsvoller Höhepunkt unserer „Stiegentour“. Der Gipfelaufstieg rechtfertigt dann tatsächlich die Einstufung „schwarz“ im Wanderführer. Auf dem Gipfel erwartet uns als Überraschung eine alte verrostete Kanone. Zurück geht es auf dem gleichen Weg. Da das Wetter hielt, setzten wir unsere Wanderung noch zur Talaia d’Alcudia (446 m) fort.

Eine Beschreibung zweier Wanderungen im Naturpark Serra Llevant, unter anderem bis zum einsamen Cap Ferrutx, wird es bald auf unserer Homepage www.4FunWeb.de geben. Dort sind bereits jetzt Beschreibungen zu mehreren Wanderungen durch die Serra Tramuntana zu finden, wie auch ein Übersichtskarte der Halbinsel Alcudia.

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