Der Oberlandsteig mit der blauen Markierung ist ein
richtiger Klettersteig, mittelgebirgstypisch mit einigen
leichten Passagen und Wegstrecken zwischendurch, aber
teilweise auch recht ansprechend.
Ausgangspunkt für uns war der Parkplatz direkt unter
dem Dohlenfelsen bei Konstein. Erreichbar ist dieser,
wenn man von Dollnstein kommt, indem man zunächst durch
den Ort Konstein hindurchfährt (eigentlich mehr an ihm
vorbei) und kurz hinter dem Ortsausgangsschild nach
links Richtung Aicha abbiegt. Man fährt dann direkt auf
den Dohlenfelsen zu. Der Parkplatz ist groß und für
Tagesgäste kostenlos. Wir gehen wieder einige Meter
zurück in den Ort Konstein. Gleich die erste Straße, die
nach rechts abbiegt (die Straße heißt „Seitenstraße“),
gehen wir wenige Schritte bergan und sehen rechts das
Hinweisschild auf den Oberlandsteig (Bild 3 der
Diashow
Oberlandsteig 1). Ab hier ist der Weg rot markiert,
später kombiniert blau/rot. Die Abzweigungen der blauen
Variante sind eigentlich nicht zu verfehlen und gut
gekennzeichnet.
Vor der Beschreibung des Klettersteigs einige kurze
Vorbemerkungen. Bei Recherchen im Internet waren mir
zwei Dinge aufgefallen: 1. der Weg wäre sehr schlecht
markiert und 2. der eigentliche Klettersteig befindet
sich zwischen Konstein und Aicha und ist in weniger als
einer Stunde zu bewältigen. Beide Aussagen stimmen so
nicht. 1. Der Weg ist bestens markiert. Wer sich hier
verläuft, muss schon völlig orientierungslos sein. Es
ist allerdings möglich, dass die Markierungen frisch
nachgezeichnet oder erneuert wurden. Früher mag das
vielleicht anders gewesen sein. 2. Der Klettersteig
(blau) geht nach dem Kletterparkplatz Aicha noch weiter,
mindestens noch einmal die gleiche Strecke, wie von
Konstein bis Aicha und verfügt auch auf dem zweiten
Abschnitt noch über zwei stahlseilgesicherte Passagen,
einer längeren Felskletterpassage und mit dem Überstieg
über die Lochwand zum Abschluss noch einem kleinen
Highlight. Der Klettersteig endet erst am
Fernsehumsetzer oberhalb der Straße nach Biesenhard. Als
reine Gehzeit sollte man etwa drei Stunden rechnen, wenn
man alle ausgewiesenen Kletterpassagen „mitnimmt“ und
zwischendurch das Klettersteigset an- und wieder ablegt.
Da wir bei unserem ersten Versuch am Mittag von einem
Gewitter überrascht wurden, mussten wir die Begehung der
blauen Variante abbrechen und sind den roten Weg von
Aicha bis zum Ende des Steigs gegangen. Am folgenden Tag
holte ich aber die gesamten Kletterpassagen auf der
blauen Markierung nach.
Nun zur Detailbeschreibung:
Der Klettersteig beginnt also in Konstein (natürlich
könnte man auch die Gegenrichtung laufen) und steigt
zunächst mäßig an Richtung Dohlenfelsen. Hier finden wir
nur die rote Markierung vor. Nach wenigen Gehminuten
stoßen wir auf die erste leichte Kletterpassage, danach
wird es wieder einfacher, bis wir zum ersten blauen
Abzweig gelangen. Hier ist wieder eine Klettereinlage
vorgesehen. Der erste kurze Aufstieg ist ungesichert und
bei feuchtem Felsen, wie wir ihn vorfanden, gar nicht so
locker zu bewältigen. Danach wird die Felskletterei
einfacher. Der Weg trifft bald wieder auf die rote
Markierung. Nach einer kurzen Waldwanderung gelangen wir
zur ersten Felswand, die in der blauen Variante eine
Querung mit Stahlseilsicherung und Trittstiften bietet.
Hier sollte man sein Klettersteigset anlegen. Die
Wandquerung ist technisch nicht sehr schwierig. Man
bewegt sich aber in teilweise beträchtlicher Höhe und
einige Stellen sind sehr ausgesetzt, keine Felstritte,
nur Stahlstifte, auf denen man sich vorwärts bewegt.
Nach der ersten Wandquerung kann man das Steigset gleich
anbehalten. Die nächste Wandquerung folgt kurz danach.
Hier bewegt man sich allerdings nicht mehr so hoch, die
technische Schwierigkeit ist gleich der ersten Passage.
Es gibt aber auch wieder ein sehr ausgesetztes
Teilstück. Die rote Variante des Weges verläuft
unterhalb der Felswände. Hier gibt es auch das einzige
stahlseilgesicherte Teilstück des roten Weges (siehe
Bilder 7 und 8 der
Diashow
Oberlandsteig 2 ). Nach den Wandquerungen geht es
talwärts Richtung Aicha. Hier beenden offensichtlich
einige schon ihre Tour. Es geht aber noch weiter. Der
rote Weg steigt wieder an. Nach einer kleinen
Waldwanderung folgt ein Steilaufstieg,
stahlseilgesichert, dann eine nette längere
Felskletterei, die an einer Stelle durchaus den
Schwierigkeitsgrad II aufweist und zum Abschluss noch
der Überstieg über die Lochwand. Hier hatte ich den
Abzweig übersehen, was zur Folge hatte, das wir das
letzte Stück vom Fernsehumsetzter in Gegenrichtung
liefen und ich von der Lochwand absteigen musste, was
durchaus noch eine kleine Herausforderung darstellte
(bitte mit Klettersteigset).
Fazit: netter Klettersteig (blau), der mich etwas
an eine Kombination von Norissteig und Höhenglücksteig,
Teil 1, aus der Frankenalb erinnerte (vielleicht
technisch etwas weniger anspruchsvoll). Man sollte
unbedingt den ganzen Weg gehen, das Stück zwischen Konstein und Aicha ist zu kurz.
Die besten Eindrücke von unserer Klettersteigtour
vermitteln die Bilder der beiden Diashows und vor allem
der Videoclip. |